Amudarja
Der bis zu 2.539 km lange Amudarja (auch: Amu-Darja / Amu; arabisch: Gihon / Jaihun; im Altertum: Oxus) ist ein Fluss in Zentralasien.
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Er entsteht an der Grenze von Afghanistan und Tadschikistan in einem weitläufigen Tal im nordwestlichen Hindukusch aus der Vereinigung von Pjandsch (auch Pjandz oder Pandscha, im Oberlauf: Wachan-Darja), der im Tienschan-Gebirge entspringt, und Wachsch (Kysylsu), der im Pamir-Gebirge entspringt. Von dort aus wendet sich der Flusslauf hauptsächlich in Richtung Westen. Der Pjandsch bildet die Grenze von Tadschikistan zu Afghanistan. Nach dem Zusammenfluss mit der Wachsch bildet der Oberlauf des Amudarja für ein kurzes Stück die Grenze von Afghanistan zu Usbekistan sowie Afghanistan zu Turkmenistan. Kurz nach der Stelle, an der sich diese Grenze und Fluss trennen, südlich von Kerki, zweigt der Karakumkanal ab. Im zuletzt genannten Land fließt der Amudarja in leicht nordwestlicher Richtung weiter und bildet in seinem Unterlauf auf 2 kurzen Strecken die gemeinsame Grenze von Usbekistan und Turkmenistan. Dort durchquert er die Wüsten Karakum und Kysylkum, gelangt endgültig nach Usbekistan und mündet in diesem Land in einem Binnendelta in den Südteil des Aralsees, der genau auf der Grenze des zuletzt genannten Landes und Kasachstan liegt.
Wenn er genügend Wasser hat, ist er bis zu 2.539 km lang und unterhalb Termes auf 1.450 km Länge schiffbar: Große Wassermengen werden dem Fluss durch Bewässerungsmaßnahmen, insbesondere durch den Karakumkanal, entzogen, so dass er seit den 1970er Jahren den Aralsee meistens nicht mehr erreicht; dann kommt er meist nur noch auf 2.300 km Länge. Ohnehin gingen dem Fluss im 19. Jahrhundert schätzungsweise bis zu 40 % der Wassermenge beim Durchqueren der Wüsten verloren. Die durchschnittliche Wassermenge, der im 19. Jahrhundert den Aralsee erreichte, wird mit ca. 3000 m³/s angegeben.
Vermutlich floss der Amudarja bis in das 16. Jahrhundert in das Kaspische Meer. Am Oberlauf des Flusses befand sich das antike Land Baktrien. Im Altertum hieß der Fluss Oxus und galt im Westen gemeinhin als Ende der Welt. Was unter anderem Alexander den Großen veranlasste, ihn mit seinem Heer zu überschreiten. Der Oxus gab der Landschaft Transoxanien ihren Namen.
Ungefähr 70 km vom Zusammenfluss von Pjandsch und Wachsch entfernt liegt die afghanische Stadt Kunduz. Auch Mazar i Scharif und Balch (Balsh, Balh) sind nicht weiter vom Fluss entfernt. Am Amudarja selbst liegen Termes (Termez), Kerki, Chardzhev und Nukus.
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