Bahnhof
Ein Bahnhof ist eine Verkehrs- und Betriebsanlage der Eisenbahn. Laut strenger Definition muss ein Bahnhof über mindestens eine Weiche verfügen, und Züge müssen beginnen, enden, kreuzen, überholen oder wenden dürfen. Somit ist eine Zugangsstelle ohne Weiche kein Bahnhof, sondern ein Haltepunkt. Gibt es mehrere Bahnhöfe an einem Ort, von denen einer den anderen betrieblich übergeordnet ist oder das zumindest historisch einmal war, wird dieser in der Regel als Hauptbahnhof bezeichnet.
Umgangssprachlich versteht man unter einem Bahnhof in der Regel eine Anlage, an der Reisende Züge besteigen oder verlassen können (also auch den Haltepunkt), Güter auf Züge ver- oder von diesen entladen oder Züge neu zusammengestellt oder umgruppiert werden. Häufig wird darunter auch nur das Bahnhofsgebäude selbst verstanden, das jedoch in der Fachsprache als Empfangsgebäude bezeichnet wird.
Table of contents |
2 Bahnhöfe 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Literatur 6 Andere Bedeutungen |
Man unterscheidet nach Funktionen und Ausstattung Abstellbahnhöfe, Güterbahnhöfe, Personenbahnhöfe, Postbahnhöfe und Rangierbahnhöfe (z. B. Maschen bei Hamburg) oder nach besonderen Funktionen z. B. Hafenbahnhöfe (z. B. Weserbahnhof in Bremen), Fährbahnhöfe, Grenzbahnhöfe (z. B. Frankfurt (Oder)), Flughafenbahnhöfe (z. B. Berlin-Schönefeld) oder Messebahnhöfe. Außer den Bahnhöfen der öffentlichen Eisenbahnen bestehen auch bei größeren Werksbahnen von Bergwerken und Industrieanlagen eigene Werks- oder Industriebahnhöfe (z. B. BASF in Ludwigshafen).
Nach Lage des Empfangsgebäudes und der Gleise zueinander unterscheidet man Kopfbahnhöfe (z. B. Leipzig Hbf, München Hbf), Anschlussbahnhöfe, Inselbahnhöfe (z. B. Halle (Saale) Hbf), Kreuzungsbahnhöfe (z. B. Hannover Hbf), Keilbahnhöfe (z. B. Wunstorf), Turmbahnhöfe (manchmal auch nicht ganz richtig Kreuzungsbahnhof genannt; z. B. Berlin Lehrter Bahnhof, im Bau) und Durchgangsbahnhöfe.
Nach der Relation unterschieden werden Endbahnhöfe und Unterwegsbahnhöfe.
Der größte Personenbahnhof Deutschlands ist seit dem Umbau des Leipziger Hauptbahnhofs und dem damit verbundenen Abbau einiger Gleise der Frankfurter Hauptbahnhof in Frankfurt am Main. Die Stadt Vienenburg (Niedersachsen, Landkreis Goslar) hat das älteste Bahnhofsgebäude Deutschlands aus dem Jahre 1840 vorzuweisen, gefolgt von Niederau (Freistaat Sachsen), dessen Bahnhofsgebäude am 15. Mai 1842 in Betrieb genommen wurde.
In den Anfangsjahren der Eisenbahn wurden Bahnhöfe vorzugsweise an den großen deutschen Flüssen in Festungen eingebunden. Ein sehr anschauliches Beispiel für diese Art der Architektur ist der Bahnhof innerhalb der Festung Minden an der Weser.
Unterscheidung
Spanien:
USA:
Siehe auch:
- Liste wichtiger Bahnhöfe
- Liste wichtiger Personenbahnhöfe
- Liste wichtiger Rangierbahnhöfe
- Liste der Bahnhöfe in den Niederlanden
Siehe auch
U-Bahnhof, Regionalbahnhof, Fernbahnhof
Weblinks
]
Literatur
- Beatrice Sendner-Rieger: Die Bahnhöfe der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn 1841-1853. Zur Geschichte des bayrischen Staatsbauwesens im 19. Jahrhundert. Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V.
Andere Bedeutungen
Ich verstehe nur Bahnhof bedeutet im Sprachgebrauch, dass man nichts versteht. Vermutlich kommt diese Redensart von den früher wegen der Qualität der Technik und wegen des herrschenden Lärms sehr schlecht verständlichen Lautsprecherdurchsagen.
Wenn für jemanden oder etwas viel Aufwand betrieben wird, dann macht man einen großen Bahnhof.