Chimäre
Die Chimäre (griech "chimaira" = "Ziege"), ein Geschöpf der griechischen Mythologie, war eine Tochter der Ungeheuer Echidna und Typhon, ihre Schwestern waren Hydra, Kerberos und Sphinx. Sie lebte in Lykien, wo sie Mensch und Tier bedrohte.Homer beschreibt sie in der Ilias als feuerspeiendes Mischwesen mit drei Köpfen, der eines Löwen, im Nacken der einer Ziege, und als Schwanz hat sie den Kopf einer Schlange oder den eines Drachen.
König Jobates gab Bellerophon, einem Enkel des Sisyphos, den Auftrag, die Chimäre zu töten. Hierzu stellten ihm ein griechischer Gott (Athene oder Poseidon) das geflügelte Pferd Pegasus zur Verfügung: Aus der Luft konnte er die Chimäre mit seinen Pfeilen erlegen. König Jobates freute sich darüber so sehr, dass er dem Bellerophon die Hand seiner Tochter schenkte.
Mit Chimäre bezeichnet man auch jegliche Wesen, die verschiedene tierische oder menschliche Körperteile vereinen. Heutzutage bekommt der Begriff mit der Genetik eine realistische Bedeutung. Auch besonders abstruse Gedanken oder „fixe Ideen” und gedankliche Trugbilder werden mit diesem Ausdruck bezeichnet.
Weitere mythologische Chimären: Ammut, Basilisk, Gorgonen, Greif, Harpyie, Hippogryph, Ichthyozentaur, Meerjungfrau, Minotauros, Mantikor, Satyr, Sphinx, Zentaur
Berühmt ist die "Chimären-Galerie" auf den Türmen von Notre Dame in Paris. Diese Wächter über den Wasserspeiern wurden im 19. Jahrhundert von Viollet-le-Duc geschaffen.
Siehe auch: Portal Mythologie, Liste von Fabelwesen