Exorzismus<meta http-equiv="Content-type" content="text/html; charset=utf-8"> <link rel="shortcut icon" href="../../favicon.ico"><link rel="stylesheet" href="../../wikistatic.css"></head> <body><div id=topbar><table width='98%' border=0><tr><td><a href="../../h/ha/hauptseite.html" title="Hauptseite">Hauptseite</a> | <b><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Exorzismus" title="Exorzismus">Aktueller Wikipedia-Artikel</a></b></td> <td align=right nowrap><form name=search class=inline method=get action="../../../search/search.html"><input name=search size=19><input type=submit value=Search></form></td></tr></table></div> <div id=article><h1>Exorzismus</h1>Der <strong>Exorzismus</strong> (latinisiert aus griech.: <em>exorkizein</em> hinausbeschwören) ist in den Religionen die Praxis des Austreibens von <A HREF="../../d/da/da_mon.html" title="Dämon">Dämonenen</A> bzw. dem <A HREF="../../t/te/teufel.html" title="Teufel">Teufel</A> aus Menschen, Tieren oder Dingen. Wenn Menschen oder Tiere betroffen sind, werden sie als <A HREF="../../b/be/besessenheit.html" title="Besessenheit">besessen</A> bezeichnet. Der Exorzist tritt der religiösen Überzeugung nach in eine direkte Kommunikation mit dem unerwünschten Geist und sucht durch dessen Beseitigung eine Reintegration des Besessenen herbeizuführen. Die Form des Exorzismus variiert kulturbedingt vom intellektuellen Dialog bis zum <A HREF="../../t/ta/tanz.html" title="Tanz">Tanz</A> im Trancezustand.<p> Der Exorzismus ist allgemein nach einem bestimmten Schema gegliedert: <ul><li>Bedrohung </li><li>Namenserfragung </li><li>Ausfahrwort </li><li>Rückkehrverbot<p> </li></ul> <p><table border="0" id="toc"><tr><td align="center"> <b>Table of contents</b> <script type='text/javascript'>showTocToggle("show","hide")</script></td></tr><tr id='tocinside'><td align="left"> <div style="margin-left:2em;"> </div> </div> <A CLASS="internal" HREF="#Alte Religionen">1 Alte Religionen</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Christentum">2 Christentum</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Probleme">3 Probleme</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Quellen">4 Quellen</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Literatur">5 Literatur</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Weblinks">6 Weblinks</A><BR> </td></tr></table><P> <A NAME="Alte Religionen"><H2>Alte Religionen</H2> Sowohl im <A HREF="../../h/he/hellenismus.html" title="Hellenismus">Hellenismus</A> als auch im <A HREF="../../j/ju/judentum.html" title="Judentum">Judentum</A> gab es Exorzisten (z.B. <A HREF="../../m/ma/magier.html" title="Magier">Magier</A> oder bestimmte <A HREF="../../r/ra/rabbiner.html" title="Rabbiner">Rabbiner</A>), die in dieser Eigenschaft durchs Land zogen. In christlicher Zeit gebrauchten sie aufgrund der bekannten Wirksamkeit den Namen <A HREF="../../j/je/jesus_von_nazareth.html" title="Jesus von Nazareth">Jesu</A> für ihre Zwecke.<p> <A NAME="Christentum"><H2>Christentum</H2> Das <A HREF="../../n/ne/neues_testament.html" title="Neues Testament">neue Testament</A> setzt die Existenz von Dämonen als selbstverständlich voraus. Im Epheserbrief 6,12 werden sie <em>Beherrscher dieser finsteren Welt</em> genannt. <A HREF="../../j/je/jesus_von_nazareth.html" title="Jesus von Nazareth">Jesus von Nazareth</A> praktiziert seinen Exorzismus vornehmlich als Heilung bestimmter Krankheiten. Besonders das Markusevangelium schildert eindrücklich solche Exorzismen. Es lässt Jesu öffentliches Wirken mit einem Exorzismus (Mk 1,23-39) beginnen. Mk 1,39: <em>Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.</em> Weiter wird berichtet, wie Jesus gleich eine ganze <A HREF="../../l/le/legion.html" title="Legion">Legion</A> von Dämonen einem Besessenen austreibt (Mk 5,1-20). Auch Jesu Jünger erhalten die Macht, Dämonen auszutreiben (Mk 3,15).<p> In der Frühzeit des Christentums war der Glaube an Dämonen und an die Notwendigkeit von Exorzismen weit verbreitet, teilweise übernommen aus <A HREF="../../h/he/heidentum.html" title="Heidentum">heidnischer</A> Tradition und fest verwurzelt im Volksglauben. Aber auch für die Kleriker war der Dämonenglaube selbstverständlich und so wurde das kirchliche <A HREF="../../a/am/amt__kirche_.html" title="Amt (Kirche)">Amt</A> des Exorzisten speziell für diese Aufgabe geschaffen. Die meisten größeren Gemeinden hatten zumindest einen Exorzisten. Exorzismus wurde auch an abtrünnigen Christen wie der Prophetin Priscilla ausgeübt.<p> Kirchliche Würdenträger wie St. Antoninus, <A HREF="../../k/ky/kyrill_von_jerusalem.html" title="Kyrill von Jerusalem">Kyrill von Jerusalem</A> und <A HREF="../../j/jo/johannes_chrysostomos.html" title="Johannes Chrysostomos">Johannes Chrysostomos</A> empfahlen das <A HREF="../../k/kr/kreuzzeichen.html" title="Kreuzzeichen">Kreuzzeichen</A> als Mittel zur Austreibung von Dämonen. Auch <A HREF="../../k/ki/kirchenva_ter.html" title="Kirchenväter">Kirchenvater</A> <A HREF="../../o/or/origenes.html" title="Origenes">Origenes</A> beschrieb detailliert die Möglichkeiten der Dämonenaustreibung. Als weitere Mittel wurden und werden genannt: Der Name Christi, das Taufsiegel, Anblasen, Ausspucken, <A HREF="../../r/ra/ra_uchern.html" title="Räuchern">Räuchern</A> (auch andere <A HREF="../../g/ge/geruch.html" title="Geruch">Gerüche</A>), <A HREF="../../e/er/erz.html" title="Erz">Erz</A>, <A HREF="../../e/ei/eisen.html" title="Eisen">Eisen</A>, <A HREF="../../f/fe/feuer.html" title="Feuer">Feuer</A>, <A HREF="../../k/kn/knoblauch.html" title="Knoblauch">Knoblauch</A>, <A HREF="../../z/zw/zwiebel.html" title="Zwiebel">Zwiebeln</A>, Verzicht auf Schweinefleisch, Glockenläuten etc.<p> Der Exorzismus ist bis heute Bestandteil der kirchlichen Lehre und Liturgie. Es ist vorgesehen, dass jede <A HREF="../../d/di/dia_zese.html" title="Diözese">Diözese</A> einen Exorzisten beruft, der im Auftrag des Bischofs für dieses Gebiet zuständig ist. In Form des kleinen Exorzismus, einem Gebet und einer öffentlichen Lossagung vom Satan, gehört er zum Taufritus. Nach dem <A HREF="../../k/ka/katechismus.html" title="Katechismus">Katechismus</A> der Katholischen Kirche darf der große Exorzismus, der dazu dient, <em>Dämonen auszutreiben oder vom Einfluss von Dämonen zu befreien und zwar kraft der geistigen Autorität, die Jesus seiner Kirche anvertraut hat</em>, nur von einem <A HREF="../../p/pr/priester.html" title="Priester">Priester</A> und nur mit Erlaubnis des Bischofs durchgeführt werden, nicht aber, wenn der "Besessene" an einer <A HREF="../../g/ge/geisteskrankheit.html" title="Geisteskrankheit">Geisteskrankheit</A> leidet, die eine <em>Sache der ärztlichen Heilkunde</em> sei.<p> Gegenwärtig stehen die Praktiken des Exorzismus in den Großkirchen Europas eher am Rande. Anders ist es in Afrika, wo die <A HREF="../../c/ch/charismatische_bewegung.html" title="Charismatische Bewegung">charismatische Bewegung</A> Massenerweckungen auslöst, die mit weithin beachteten exorzistischen Heilungen einhergehen.<p> <A NAME="Probleme"><H2>Probleme</H2> Von katholischen Exorzisten wird unterschieden zwischen Besessenheit (bzw. <A HREF="../../i/in/infestation.html" title="Infestation">Infestation</A> oder Umsessenheit) einerseits und religiöser Hysterie und Geisteskrankheiten andererseits. Der Exorzismus solle nur bei Besessenheit und deren Abstufungen zur Anwendung kommen. Es wird zugestanden, dass ein "Besessener" auch Anzeichen einer Geisteskrankheit zeigen kann. Aus nichtreligiöser Sicht gibt es allerdings keinen Zustand der Besessenheit, und so werden oft Vorwürfe erhoben, die Exorzisten behandelten religiös Hysterische und Geisteskranke und verschlechterten deren Zustand. Die Verweigerung der Heilbehandlung einer Erkrankung durch kompetente Ärzte und Therapeuten wegen eines Exorzismus-Rituals kann sowohl geistige wie auch körperliche Schäden nach sich ziehen.<p> Es kam bei Exorzismen auch zu Todesfällen. Ein bekanntes Exorzismus-Opfer in Deutschland ist Anneliese Michel, die an Epilepsie litt und <A HREF="../../1/19/1976.html" title="1976">1976</A> nach einer vom Würzburger Bischof Josef Stangl angeordneten Teufelsaustreibung, die einherging mit völliger Vernachlässigung der körperlichen Bedürfnisse und Verstärkung der geistigen Verwirrung, verstarb.<p> In den USA sind seit <A HREF="../../1/19/1995.html" title="1995">1995</A> mindestens fünf Menschen in der Folge von Exorzismen gestorben.<p> Mit "Der Exorzist" (<A HREF="../../1/19/1973.html" title="1973">1973</A>) und seinen Nachfolgern haben sich mehrere <A HREF="../../f/fi/film.html" title="Film">Filme</A> mit diesem Thema beschäftigt und einen großen Publikumserfolg erzielt. Stets wird hier die Besessenheit einer Person als Tatsache dargestellt.<p> <A NAME="Quellen"><H2>Quellen</H2> <ul><li><A HREF="http://www.bibelwerk.de/bibel/" class="external">Die Bibel (Einheitsübersetzung)</A> </li><li><A HREF="http://www.clerus.org/pls/clerus/cn_clerus.h_select_attivita?dicastero=2&tema=3&argomento=15&sottoargomento=0&lingua=6&Classe=1&operazione=ges_doc&rif=586&rif1=586sabato" class="external">Katechismus der Katholischen Kirche</A> </li><li><A HREF="../../k/ka/karlheinz_deschner.html" title="Karlheinz Deschner">Karlheinz Deschner</A>, Kriminalgeschichte des Christentums, Bd. 3, ISBN 3-499-60244-X<p> </li></ul><A NAME="Literatur"><H2>Literatur</H2><p> <ul><li>Gabriele Amorth: Ein Exorzist erzählt (2001) - ISBN 3717110454 </li><li>Gabriele Amorth: Neue Berichte eines Exorzisten (1998) - ISBN 3717110675<p> </li></ul><A NAME="Weblinks"><H2>Weblinks</H2> <ul><li><A HREF="http://www.taz.de/pt/2003/05/31/a0360.nf/text" class="external">Zeitungsartikel über den Fall Anneliese Michel</A><p></li></ul></div><br><div id=footer><table border=0><tr><td> <small>Dies ist ein Artikel aus der freien Enzyklopädie <a href="http://de.wikipedia.org">Wikipedia</a>. Stand: August 2004. Der Artikel steht unter der <a href="http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt">GNU Free Documentation License</a>.</small></td></tr></table></div>