Formel 1
Dieser Artikel behandelt die Formel 1 im Motorsport. Für die ARD-Musikvideosendung der 80er, siehe Formel EinsDie Formel 1 oder die F1 wird als Königsklasse des Automobil-Motorsports bezeichnet, da die vom Automobil-Dachverband FIA ausgeschriebenen Weltmeisterschaften für Fahrer und Konstrukteure normalerweise mit Fahrzeugen ausgetragen werden, die dem Formel 1 genannten Regelwerk entsprechen.
Die offizielle Bezeichnung ist FIA Formula One World Championship, das aktuelle Regelwerk trägt den Titel 2004 FORMULA ONE SPORTING REGULATIONS.
Von einer relativ unbekannten Reglementskategorie entwickelte sich F1 zu einem heute weltweit bekannten Markenzeichen und zum Synonym für die Weltmeisterschaft, ähnlich wie dies bei Grand Prix bzw. GP der Fall ist.
Die WM-Läufe nennen sich Formula One Grand Prix races. Allerdings zählten auch schon Rennen mit anderen Fahrzeugen zur Fahrer-WM. Zudem war bzw. ist nicht jedes Rennen mit F1-Fahrzeugen automatisch ein WM-Lauf. Bis Anfang der 1980er Jahre waren auch F1-Rennen üblich, bei denen nur um Preisgeld gefahren wurde.
Die Auflistung von Rekorden und Statistiken findet sich unter F1-Statistik.
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Regeln und Technik im Lauf der Zeit
Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es neben den Regeln für reinrassige Grand Prix-Fahrzeuge auch einen kostengünstigeren Unterbau, die sog. Voiturettes, bei denen mit Kompressorenen aufgeladene Motoren mit bis zu 1500 ccm erlaubt waren (im Gegensatz zum doppelten Hubraum der GP-Boliden, der bis 1937 sogar unbegrenzt war).
Aufgrund der Dominanz der beiden deutschen GP-Teams von Mercedes-Benz und Auto Union, die im Ausland sowohl politisch als auch sportlich nicht zufriedenstellend war, gab es Ende der 1930 Jahre Bestrebungen, die bisherigen GP-Regeln abzuschaffen und die Voiturettes zur GP-Kategorie zu erheben. Neben der deutlich besseren Wettbewerbsfähigkeit der italienischen, französischen und englischen Hersteller konnte diese Änderung auch mit Sicherheitsverbesserungen begründet werden, da die damaligen Silberpfeile Leistungen erzielten, die in der F1 erst wieder in den 1970er Jahren üblich wurde. So wurde der GP von Tripoli 1939 von den damals dort herrschenden Italienern für die Voiturettes ausgeschrieben, aber trotzdem überraschend von Mercedes-Benz mit einem eigens dafür neu entwickelten Fahrzeug gewonnen.
Direkt nach dem Kriege wurden insbesondere von Alfa Romeo weiterhin Voiturettes-Rennfahrzeuge gebaut, so dass der Automobil-Dachverband FIA das 1947 in Kraft tretende neue Regelwerk für Grand-Prix-Rennwagen entsprechend formulierte: in der nun Formel 1 genannten Kategorie waren Kompressor-aufgeladene Motoren mit bis zu 1500 ccm erlaubt, sowie Saugmotoren bis 4500 Kubik. Zudem wurde auch eine Formel 2 definiert, mit Saugmotoren bis zu 2000 ccm.
Wie bisher üblich wurden einzelne Grand Prix-Rennen nach diesen Regeln ausgetragen, eine Serie oder Europameisterschaft wie vor dem Krieg gab es nicht mehr. Als der Motorrad-Dachverband FIM für das Jahr 1949 jedoch eine Weltmeisterschaft ausschrieb, reagierte die FIA mit der Ausschreibung einer Fahrer-WM für das Jahr 1950 (siehe Formel-1-Saison 1950). Das erste zu der neuen Weltmeisterschaft zählende Rennen wurde am 13. Mai 1950 in Silverstone (England) ausgetragen.
Um den Anspruch auf eine Weltmeisterschaft zu untermauern, obwohl fast nur Europa beteiligt war, wurden in den Jahren von 1950 bis 1960 zudem für das 500-Meilen-Rennen in Indianapolis WM-Punkte vergeben, obwohl dort nach ganz anderen Regeln gefahren wurde.
In den ersten beiden Jahren dominierten weiterhin die von Kompressor-Motoren angetriebenen Alfetta von Alfa Romeo, die noch starke Ähnlichkeit mit den Vorkriegskonstruktionen aufwiesen. Allerdings zog sich Alfa Romeo Ende 1951 von GP-Rennsport zurück, nach zwei erfolgreichen Jahrzehnten. Da nur noch der ehemalige Alfa-Rennleiter Ferrari konkurrenzfähige F1-Rennautos an den Start bringen konnte, wurde übergangsweise die Fahrer-Weltmeisterschaften der Jahre 1952 und 1953 für die billigeren Formel 2-Fahrzeuge ausgeschrieben. Trotzdem dominierte Ferrari auch in diesen Jahren, und gewann mit Alberto Ascari jeweils die WM.
Für das Jahr 1954 wurden neue, kostengünstigere Regeln (F1 mit Saugmotoren bis zu 2500 ccm oder aufgeladenen Motoren bis 750 ccm, F2 bis 1500 ccm) eingeführt, worauf sich u.a. Mercedes zum Wiedereinstieg entschloss.
Von 1961 bis 1965 wurden die ehemaligen Formel 2-Regeln zur F1 erhoben, zum Ärger der inzwischen dominierenden kleinen britischen Teams, die keinen eigenen Motor bauen konnten. Da Porsche bereits seit einigen Jahren erfolgreiche F2-Rennfahrzeuge baute, lag nun der Aufstieg in die Formel 1 nahe. Doch der bisher verwendete Vierzylinder, der noch vom Volkswagen abstammte, war nicht konkurrenzfähig. Auch das Chassis vom Typ 718 war im Vergleich zu den schlanken Knnkurenten zu plump. Im neuen Modell 804 mit einem Achtzylinder gelang lediglich ein Sieg in einem WM-Lauf, dem GP von Frankreich in Rouen 1962, durch den Amerikaner Dan Gurney. In der Woche darauf, beim nicht zur WM zählenden F1-Rennen auf der Stuttgarter Solitude konnte dieser Erfolg vor heimischen Publikum wiederholt werden. Am Saisonende zog sich Porsche jedoch aufgrund der hohen Kosten und der nicht gegebenen Seriennähe aus der F1 zurück und konzentrierte sich wieder auf die angestammten Sportwagen.
Da Rennsportwagen und selbst einige Serienfahrzeuge in dieser Zeit mehr Leistung als die sogenannte Königsklasse mit ihren gut 220 PS leistenden fragilen 1500er-Achtzylindern aufwiesen, wurden für 1966 die Regeln wieder geändert, und zwar gleich durch Verdoppelung der Hubräume (3000 ccm Saugmotor, 1500 ccm aufgeladen).
Der relativ simple Brabham-Repco mizt Buick-V8 dominierte in den ersten beiden Jahren der Dreiliter-Formel, da nach der kurzfristigen Regeländerung wiederum keine geeigneten Motoren zu Verfügung standen, und selbst Ferrari mit einem verkleinerten Sportwagen-Motor eine schwere und schwache Fehlkonstruktion an den Start brachte. BRM stapelte gar zwei Achtzylinder übereinander zu einem H16 genannten Ungetüm, Maserati reaktivierte einer V12 aus der 2500-Kubik-Ära der 1950er Jahre. Siegen taten meist weiterhin die bewährten, aber auf ca. zwei Liter aufgebohrten Motoren von Coventry-Climax, die u.a. im Lotus zum Einsatz kamen. Diese Firma wollte jedoch nicht in die Neuentwicklung eines Dreiliter-Motoren investieren und zog sich zurück.
In den Jahren von 1968 bis 1982 dominierte der frei verkäufliche Ford Cosworth DFV-V8-Motor die F1, da mehrere Teams mit diesem Motor insgesamt 155 Rennen sowie 12 Fahrer-WM-Titel gewinnen konnten. Nur Ferrari konnte mit einem etwas leistungsstärkeren V12 auch WM-Titel erringen, BRM mit ihrem V12 einige Siege.
Ab 1977 führte Renault Turbo-Motoren ein, mit denen 1979 der erste Sieg gelang. Noch im Jahre 1982 behielten die leichter zu fahrenden, kostengünstigeren, zuverlässigeren und sparsameren Saugmotoren in der Endabrechnung die Überhand, trotz immer deutlicherem Leistungsdefizit. Ab 1983 dominierten endgültig die leistungsstärkeren Turbos, die im Training kurzfristig weit über 1000 PS freisetzen konnten und somit die Sauger-Piloten in den hinteren Teil der Startaufstellung verdrängten. Exorbitante Leistungsangaben sind dabei mit Vorsicht zu geniessen, da kaum ein Prüfstand für die Messung von derart hohen PS-Zahlen ausgelegt war. Die Zuwächse bei den Höchstgeschwindigkeiten waren jedenfalls nicht so groß wie es eine doppelte oder gar dreifache Motorstarke erwarten lassen würde. Die Spitzenleistung wurde bald durch Ladedruckbegrenzung gesenkt, im Rennen mußte zusätzlich auf den Verbrauch geachtet werden, da die Tankgrößen begrenzt bzw. verringert wurden.
Die bewährten Cosworth-Aggregate mit ca. 500 PS wurden daraufhin in der Formel 3000 eingesetzt, die die damalige Formel 2 mit ihren Rennmotoren (2000 ccm, 320 PS) ablöste.
Ab 1988 wurden die aufwendigen Turbos verboten und nur noch Sauger bis 3500 ccm erlaubt (zur Unterscheidung von der F3000 mit 3000 ccm Hubraum), die in den Bauformen V8, V10, V12 und sogar W12 eingesetzt wurden. Von Renault wurde dabei die pneumatische Ventilbetätigung eingeführt, die die bisherigen Stahlfedern ersetzte und eine deutliche Steigerung der Drehzahlen über die bis dahin üblichen 12000 U/min hinaus erlaubte.
Nach der von Unfällen überschatteten Saison 1994 wurde der Hubraum ab 1995 wieder auf 3000 ccm reduziert, die Leistung sank von ca. 750 auf 650 PS. Ab 1996 wechselte auch Ferrari vom traditionellen, aber schweren und durstigen V12 auf den vorherrschenden V10, womit der neue Pilot Michael Schumacher drei Rennen gewinnen konnte. Schon 1997 hatte man schon wieder das alte Niveau von ca. 750 PS erreicht, mittels Drehzahlen über 17000.
Seit der Saison 2004 müssen die Aggregate, bei denen die Bauform V10 inzwischen Vorschrift ist, das ganze Rennwochenende (bis 800 km) ohne Wechsel durchhalten, um Kosten zu senken und die weitere Leistungssteigerung (derzeit ca. 900 PS bei 19000 U/min) zu bremsen.
In der F1 wurden öfters technische Spielereien Allradantrieb, Gasturbine oder eine Aktive Radaufhängung ausprobiert, die sich jedoch nicht durchsetzen oder nach Unfällen verboten wurde. Andere Innovationen wie Drive-by-Wire waren längst im Flugzeugbau üblich.
Siehe auch Formel-1-Saisonen und Geschichte der Grands Prix vor 1950
Die Sportveranstaltungen der Formel 1 werden durch das Formula One Management durchgeführt. Besitzer dieses Unternehmens ist die Slec Holdings, deren Geschäftsführer Bernie Ecclestone ca. 25 % der Firmenanteile besitzt. Weiterhin sind folgende Banken an Slec Hd. beteiligt: BayernLB, Lehman Brothers und J. P. Morgan. Die Formel-1-Teams besitzen nur einen Anteil, der mit einem Vetorecht versehen ist.
Die FIA vermarktet die Fernseh- und Werberechte an den Formel-1-Veranstaltungen.Wirtschaft
Flagge | Bedeutung |
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Schwarz-weiß kariert | Das Rennen ist beendet. |
Rot | Abbruch des Rennens. Die Fahrer müssen langsam fahren und dürfen nicht überholen. |
Blau | Signalisiert einem Fahrer, dass er bald überrundet wird. |
Blau (geschwenkt) | Er muss das andere Fahrzeug überholen lassen. |
Gelb | Achtung Gefahr! Die Fahrer müssen langsam fahren, Überholen ist verboten. |
Grün | Ende der Gefahr und des Überholverbots. Freie Fahrt! |
Weiß | Achtung, auf der Strecke befindet sich ein langsameres Fahrzeug. |
senkrechte rote und gelbe Streifen | Strecke ist rutschig (Ölspur, Regen). |
Schwarz mit orangefarbenem Kreis | Ein Fahrer wird gewarnt, dass sein Auto ein technisches Problem hat und er in die Box kommen muss. |
weißes und schwarzes Dreieck | Ein Fahrer wird wegen unsportlichen Verhaltens verwarnt. |
Schwarz | Fahrer wird vom Rennen ausgeschlossen und muss unverzüglich in die Box |