Francisco de Xavier y Jassu
Der Heilige Franz Xaver (* 7. April 1506 in Sanguesa/Spanien; † 3. Dezember 1552 auf der Insel Sancian (Santschao) bei Kanton/China) war einer der Pioniere christlicher Mission in Asien und Mitbegründer der Gesellschaft Jesu.Xaver wurde auf dem Schloss von Xavier in der Nähe von Sanguesa in Navarra, Spanien, geboren. Xaver und Peter Faber gehörten zu den ersten, die sich Ignatius von Loyola anschlossen und später mit ihm zusammen den Jesuitenorden gründen sollten.
Nach seiner Ernennung zum apostolischen Nuntius für das ganze Asien brach er 1541 als Missionar nach Indien auf. Für drei Jahre arbeitete er mit großem Erfolg von Goa in Indien aus, um dann nach Malakka und Indonesien weiterzuziehen. In Malakka traf er einen Japaner, dessen Berichte ihn überzeugten, nach Japan zu gehen. Nach einer Rückkehr nach Goa, das als eine Art Basis seiner Missionstätigkeit diente, brach er 1549 nach Japan auf. Für drei Jahre arbeitete er in Japan, und nachdem eine Gruppe von Jesuiten als seine Nachfolger eingesetzt war, versuchte er, China zu erreichen. Dazu sollte es nicht mehr kommen: Im Alter von 46 Jahren starb er auf der dem chinesischen Festland vorgelagerten Insel Sanzian. Xaver ist in Goa begraben. Von Papst Paul V. wurde er am 25. Oktober 1619 selig- und von Gregor XV. am 12. März 1622 heiliggesprochengesprochen.
Die Briefe des Heiligen Franz Xaver hinterließen in Europa einen großen Eindruck und weckten bei vielen eine neue Begeisterung für die Mission. Der folgende kurze Ausschnitt aus einem Brief von der Anfangzeit seines Wirkens in Indien (15. Januar 1544) gibt einen Einblick davon, was Franz Xaver antrieb:
- Wie viele Bekehrungen bleiben wegen des Mangels an Helfern, die sich des heiligen Werkes annehmen, in diesen Ländern noch zu wirken! Es packt mich, wie oft, das Verlangen, in die Universitäten Europas zu stürmen, schreiend mit lauter Stimme, wie einer, der nicht mehr bei Sinnen ist; vor allem in Paris wollte ich's alle hören lassen, deren Wissen größer ist als der Wunsch, hiervon guten Gebrauch zu machen; vor versammelter Sorbonne wollte ich's ihnen zurufen: wie viele Seelen vom Wege des Heiles abkommen durch ihre Schuld, wie viele Seelen verlorengehen durch ihre Gleichgültigkeit! Wenn sie mit gleichem Eifer, den sie den Studien zuwenden, auch jene Rechenschaft überdenken würden, die Gott, unser Herr, dereinst von ihnen fordern wird, [...] - wie viele von ihnen müßten erschüttert sein! Sie würden die Mittel zu ihrem Heile ergreifen, sie würden geistliche Übungen halten, diese Übungen, ausersehen, sie im Inneresten ihrer Seele den heiligen Willen Gottes erkennen zu lassen und ihn zu begreifen in seiner Tiefe. Und sie würden sich diesem göttlichen Willen fortan bereitwilliger als ihren eigenen Neigungen hingeben, sprechend: »Herr! Siehe, hier bin ich. Was willst Du, daß ich tun soll? Sende mich, wohin Du willst, und wenn es gut ist, selbst bis nach Indien!« (Die Briefe des Francisco de Xavier. Ausgewählt, übertragen und kommentiert von Elisabeth Gräfin Vitzthum: München 1950, 49 f.)
Siehe auch:
Weblinks
- http://www.jesuiten.org/profil/jesuitenaz/franzxaver.htm (Kurzes Profil mit Verknüpfung zu ausführlicheren Seiten über Franz Xaver.)
- http://www.heiligenlexikon.de/index.htm?BiographienF/Franz_Xaver.htm