Frankfurter Paulskirche
Die Paulskirche in Frankfurt am Main wurde 1789 als evangelische Kirche eröffnet. In dem Rundbau tagten 1848-1849 die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung, der ersten frei gewählten Volksvertretung Deutschlands.
Mit dem Bau der ovalen Zentralkirche wurde 1789 begonnen. Erst von 1829 bis 1833 wurde sie vollendet, wobei 1833 die Empore wieder entfernt wurde.
Aufgrund ihrer Form bot sie sich an, als im Zuge der Märzrevolution 1848 ein Versammlungsort für die neu gewählte Frankfurter Nationalversammlung gesucht wurde. Am 18. Mai 1848 trat die Versammlung zum ersten Mal hier zusammen und wurde deshalb auch Paulskirche oder Paulskirchenparlament genannt.
Bis 1849 arbeitete die Nationalversammlung hier an einer Verfassung für ein einheitliches Deutsches Reich, der Paulskirchenverfassung, berücksichtigte dabei aber die Interessen der deutschen Nationalstaaten nicht so stark, wie diese es wünschten. Vor allem am Widerstand Preußens und Österreichs scheiterte der Versuch, in der Frankfurter Nationalversammlung Deutschland zu einen. Im Mai 1849 kam es zu Aufständen, zur Durchsetzung der Frankfurter Reichsverfassung, die mit preußischer Hilfe mit Waffengewalt niedergeschlagen wurde. Am 30. Mai 1849 wurde das Parlament in der Paulskirche aufgelöst.
Ab 1852 wurde die Paulskirche wieder für Gottesdienste genutzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Paulskirche wie die restliche Innenstadt Frankfurts fast vollständig zerstört. Als Symbol für die Freiheit und aufgrund ihrer Rolle als Wiege der Demokratie in Deutschland wurde sie als eines der ersten Gebäude in Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1949 wieder aufgebaut. Aus Kostengründen wurde dabei die ursprüngliche Innengestaltung stark verändert, ein neuer Zwischenboden trennt das Untergeschoß, das heute als Ausstellungsraum dient, vom eigentlichen Saal im Obergeschoß.
Seitdem wird sie nicht mehr als Kirche sondern für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt; am bekanntesten ist die jährliche Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. In den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rückte die Paulskirche wieder 1998 zum 150. Geburtstag der deutschen Demokratieerfahrung.
1963 besuchte der US-Präsident John F. Kennedy Deutschland und sprach dabei auch in der Paulskirche.
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