Große Koalition
Als Große Koalition bezeichnet man allgemein eine Koalition zwischen zwei großen Parteien, die gemeinsam eine starke Mehrheit im Parlament haben. In Deutschland ist das eine Koalition der beiden großen Volksparteien CDU und SPD, in Österreich eine Koalition von ÖVP und SPÖ.Große Koalitionen sind umstritten, da sie nach Meinung ihrer Kritiker zum einen aufgrund ihrer Breite zu viele Kompromisse erfordern und so zum politischen Stillstand führen können, zum anderen über zu viel Regierungsmacht verfügen.
In Deutschland gab es auf Bundesebene bislang nur einmal eine Große Koalition. Sie entstand 1966 nach Streitereien in der damaligen CDU-FDP-Koalition über Steuererhöhungen für den Bundeshaushalt 1967. Nach dem Rücktritt der FDP-Minister kam es zu einer neuen Regierung unter Beteiligung der SPD unter dem neuen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger. Die Große Koalition bestand bis zum Wahlsieg der SPD und FDP im Jahre 1969.
Auf der Ebene deutscher Bundesländer sind Große Koalitionen häufiger zu finden.
Ebenso auf Bundesebene in Österreich. Bisher gab es sie unter Führung der ÖVP zwischen 1947 und 1966 und unter Führung der SPÖ zwischen 1986 und 1999.
In der Weimarer Republik wurden Bündnisse von SPD, DDP, Zentrum und DVP als Große Koalitionen bezeichnet.
Siehe auch: Rot-Grüne Koalition, Schwarz-Gelbe Koalition, Sozialliberale Koalition, Schwarz-Grüne Koalition, Ampelkoalition, Konzentrationsregierung, Zauberformel