Iridium
In diesem Artikel geht es um das chemische Element Iridium. Für das gleichnamige Kommunikationssystem, siehe bitte Iridium (Kommunikationssystem).
Iridium ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Ir und der Ordnungszahl 77.
Das sehr schwere, harte, spröde, silber-weiß glänzende Metall der Platingruppe gilt als das korrosionsbeständigste Element.
| |||||||||||||||||||||||||
Allgemein | |||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Name, Symbol, Ordnungszahl | Iridium, Ir, 77 | ||||||||||||||||||||||||
Serie | Übergangsmetalle | ||||||||||||||||||||||||
Gruppe, Periode, Block | 9, 6, d | ||||||||||||||||||||||||
Dichte, Mohshärte | 22650 kg/m3, 6,5 | ||||||||||||||||||||||||
Aussehen | silbrig weiß | ||||||||||||||||||||||||
Atomar | |||||||||||||||||||||||||
Atomgewicht | 192,217 amu | ||||||||||||||||||||||||
Atomradius (berechnet) | 135 (180) pm | ||||||||||||||||||||||||
Kovalenter Radius | 137 pm | ||||||||||||||||||||||||
van der Waals-Radius | k. A. | ||||||||||||||||||||||||
Elektronenkonfiguration | [Xe]44f14 5d7 6s2 | ||||||||||||||||||||||||
e- 's pro Energieniveau | 2, 8, 18, 32, 15, 2 | ||||||||||||||||||||||||
Oxidationszustände (Oxid) | 2, 3, 4, 6 (leicht basisch) | ||||||||||||||||||||||||
Kristallstruktur | kubisch flächenzentriert | ||||||||||||||||||||||||
Physikalisch | |||||||||||||||||||||||||
Aggregatzustand (Magnetismus) | fest (__) | ||||||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | 2739 K (2466 °C) | ||||||||||||||||||||||||
Siedepunkt | 4701 K (4428 °C) | ||||||||||||||||||||||||
Molares Volumen | 8,52 · 10-3 m3/mol | ||||||||||||||||||||||||
Verdampfungswärme | 604 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
Schmelzwärme | 26,1 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
Dampfdruck | 1,47 Pa bei 2716 K | ||||||||||||||||||||||||
Schallgeschwindigkeit | 4825 m/s bei 293,15 K | ||||||||||||||||||||||||
Verschiedenes | |||||||||||||||||||||||||
Elektronegativität | 2,20 (Pauling-Skala) | ||||||||||||||||||||||||
Spezifische Wärmekapazität | 130 J/(kg · K) | ||||||||||||||||||||||||
Elektrische Leitfähigkeit | 19,7 · 106/m Ohm | ||||||||||||||||||||||||
Wärmeleitfähigkeit | 147 W/(m · K) | ||||||||||||||||||||||||
1. Ionisierungsenergie | 880 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
2. Ionisierungsenergie | 1600 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||
Stabilste Isotope | |||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||
NMR-Eigenschaften | |||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt, sofern nicht anders angegeben. |
Table of contents |
2 Anwendungen 3 Geschichte 4 Vorkommen 5 Verbindungen 6 Isotope 7 Vorsichtsmaßnahmen 8 Weblinks |
Bemerkenswerte Eigenschaften
Wegen seiner Härte und Sprödigkeit kann Iridium nur schwer bearbeitet werden.
Bei Rotglut oxidiert es zu schwarzem IrO2, das oberhalb 1140 °C wieder zerfällt. Im Gegensatz zum Osmiumoxid ist es nicht flüchtig.
In Mineralsäuren, auch Königswasser, ist es beständig. In Chlorid- und Cyanid-Schmelzen wird es aufgelöst.
Iridium gilt als das Element mit der größten Dichte.
Anwendungen
Wegen seiner Härte und Sprödigkeit wird es oft anderen Metallen zur Härtung zulegiert. Platin-Iridium-Legierungen setzt man bei Präzisionsmessungen, in der Medizin und dem Maschinenbau ein.
Weitere Anwendungen:
- Behälter und Tiegel für Hochtemperaturanwendungen
- Elektrische Kontakte
- Zündkerzenelektroden
- Schreibfedern für Füllfederhalter
- Kugelschreiberminen (Schreibkugel)
- UV-Schutzschicht auf hochwertige Sonnenbrillen
Geschichte
Iridium (lateinisch iris für Regenbogen) wurde 1803 in London von Smithson Tennant zusammen mit Osmium entdeckt. Beim Auflösen eines Rohplatins in Königswasser befanden sich beide Platinmetalle im unlöslichen schwarzen Rückstand.Die hohe Farbkraft der Iridiumsalze inspirierte Tennant zu dem Namen Iridium.
Vorkommen
Iridium ist seltener als Gold oder Platin. In der Natur tritt es elementar in Form von kleinen Körnern auf oder in Begleitung des Platins. Mit Osmium bildet es zwei natürlich vorkommende Minerale :
- Osmiridium, das zu 50 % aus Iridium, Rest Osmium, Platin, Rhutenium und Rhodium
- Iridosmium, das zu 55-80 % aus Osmium und zu 20-45 % aus Iridium besteht. Wichtige Vorkommen liegen in Südafrika, im Ural, Nord- und Südamerika, in Tasmanien, Borneo und Japan.
Daneben fällt Iridium bei der Verhüttung von Nickelerzen an.
Verbindungen
Viele Iridiumsalze sind farbig: Mit Chlor bildet es olivgrünes Iridium(III)chlorid oder braunes Iridium(IV)chlorid. Mit Fluor reagiert es zu gelbem, leichtflüchtigem Iridium(VI)fluorid bzw. gelbgrünem Iridium(V)fluorid.
Isotope
Vorsichtsmaßnahmen
Metallisches Iridium ist wegen seiner Beständigkeit ungiftig. Iridiumverbindungen müssen als toxisch eingestuft werden.Weblinks