Kirgisen<meta http-equiv="Content-type" content="text/html; charset=utf-8"> <link rel="shortcut icon" href="../../favicon.ico"><link rel="stylesheet" href="../../wikistatic.css"></head> <body><div id=topbar><table width='98%' border=0><tr><td><a href="../../h/ha/hauptseite.html" title="Hauptseite">Hauptseite</a> | <b><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Kirgisen" title="Kirgisen">Aktueller Wikipedia-Artikel</a></b></td> <td align=right nowrap><form name=search class=inline method=get action="../../../search/search.html"><input name=search size=19><input type=submit value=Search></form></td></tr></table></div> <div id=article><h1>Kirgisen</h1>Die <strong>Kirgisen</strong> (Eigenbezeichnung: <em>Kyrgyz</em>) sind eines der älteren <A HREF="../../t/tu/turkva_lker.html" title="Turkvölker">Turkvölker</A>. Dieses Volk umfaßt heute rund 2,7 Millionen Menschen.<p> <A NAME="Namensherkunft"><H2>Namensherkunft</H2><p> Die Volksbezeichung "Kirgis" stammt wohl vom alttürkischen Wort <em>Kyrk Kyz</em> ab, das wohl mit "Steppen-Bewohner" übersetzt werden kann. Die heutige türkische Schreibweise gibt uns <em>Kırgız</em> und für die Urform <em>Kırk Kız</em> vor. Eine andere Namensvariante schlägt uns <em>Kyrlary gez</em> (Berg-Bewohner) als Ursprung vor. Beide Namensvarianten haben durch aus ihre Berechtigung, da die Alt-Kirgisen sowohl Steppen- als auch Bergbewohner waren.<p> <A NAME="Herkunft und Geschichte des kirgisischen Volkes"><H2>Herkunft und Geschichte des kirgisischen Volkes</H2><p> Bereits Ende des 3. Jahrhundert v. Chr werden die Kirgisen von den <A HREF="../../c/ch/china.html" title="China">Chinesen</A> erwähnt. Die Chinesen nannten dieses "wilde Bergvolk" unter anderem <em>Hsia-chia-ssu</em> bzw. <em>Xiajiasi</em>. Das Gebiet <A HREF="../../x/xi/xinjiang.html" title="Xinjiang">Xinjiang</A> (vgl. <A HREF="../../t/tu/turkestan.html" title="Turkestan">Turkestan</A>) sei nach ihnen benannt. Ihre Heimat war der <A HREF="../../a/al/altai__gebirge_.html" title="Altai (Gebirge)">Altai</A> bis sie etwa 49 v. Chr zum <A HREF="../../j/je/jenissei.html" title="Jenissei">Jenissej</A> umzogen, als Nachbar der <A HREF="../../t/ti/ting_ling.html" title="Ting-ling">Ting-ling</A>, die ihrerseits zur Selenge weiterzogen. <p> (Laut des "Manas Epos" - der stark verschleierten Herkunfts-<A HREF="../../s/sa/sage.html" title="Sage">Sage</A> der Kirgisen - wurden sie bei Talas vom damaligen Turkutenherrscher <A HREF="../../o/og/oghusen.html" title="Oghusen">Oghus Khagan</A> geschlagen und im Anschluss an den Jenissej abgedrängt. Ein anderer Teil sei an den <A HREF="../../t/ti/tienschan.html" title="Tienschan">West-Tienschan</A> gezogen.)<p> Auf jeden Fall sind die Belege aus der kirgisischen Frühzeit mehr als dürftig, erst im <A HREF="../../6/6_/6__jahrhundert.html" title="6. Jahrhundert">6. Jahrhundert</A> wird die kirgisische Geschichte greifbar: <A HREF="../../5/56/560.html" title="560">560</A> unterwarf der Göktürkenherrscher Muqan die Gebiete des oberen Jenissej und so erschienen die Kirgisen als Vasallen der <A HREF="../../o/os/ostta_rken.html" title="Osttürken">Osttürken</A>. Zu jener Zeit bauten die Jennisej-Kirgisen sogar <A HREF="../../e/ei/eisen.html" title="Eisen">Eisen</A> und <A HREF="../../g/go/gold.html" title="Gold">Gold</A> ab, das sie mit "knirschenden Zähnen" dem Göktürken-Herrscher als <A HREF="../../t/tr/tribut.html" title="Tribut">Tribut</A> überlassen mußten (so vermerkten es jedenfalls <A HREF="../../5/58/583.html" title="583">583</A> die chinesischen Chroniken). <p> Schließlich unterwarf der <A HREF="../../w/we/westta_rken.html" title="Westtürken">Westtürke</A> Jubi Khagan (reg. 645-50) die Stämme der Kirgisen und gliederte sie nun dem <A HREF="../../g/ge/geschichte_des_2__ga_kta_rken_reiches.html" title="Geschichte des 2. Göktürken-Reiches">Westreich der Otuz-Oghusen</A> ein. Bereits zu jener Zeit hatten die kirgisischen Fürsten ersten Kontakte mit der chinesischen <A HREF="../../t/t_/t_ang_dynastie.html" title="T'ang-Dynastie">T'ang-Dynastie</A> aufgenommen und sie erbrachten dem chinesischen Herrscher alljährlich einen Tribut (Pferde), sodass sie als Vasallen der Chinesen erschienen.<p> Die <A HREF="../../a/al/altta_rkische_sprache.html" title="Alttürkische Sprache">Orchon-Inschriften</A> beschreiben anschaulich den blutigen Krieg der Göktürken, den diese mit den Kirgisen und den südlich von ihnen siedelnden <A HREF="../../a/az/az_1.html" title="Az">Az</A> führten. Hier wird auch der Krieg von <A HREF="../../7/71/710.html" title="710">710</A>/<A HREF="../../7/71/712.html" title="712">12</A> beschrieben, der mit einem nächtlichen Angriff der <A HREF="../../d/do/dokuz_oghusen.html" title="Dokuz-Oghusen">Dokuz-Oghusen</A> begann: Der Kirgisen-Herrscher Bars Beg fiel während dieses Krieges (711/12).<p> Dieses wiederholte sich <A HREF="../../7/75/758.html" title="758">758</A> mit einer Niederlage gegen die <A HREF="../../u/ui/uiguren.html" title="Uiguren">Uyghuren</A>: Die Uyghuren vernichteten ein 50.000 Mann starkes kirgisisches Heer. Doch die Uyghuren konnten, anders als die <A HREF="../../o/og/oghusen.html" title="Oghusen">Oghusen</A>, den Verbindungen zwischen dem Kirgisenreich und <A HREF="../../t/t_/t_ang_dynastie.html" title="T'ang-Dynastie">T'ang-China</A> endgültig unterbinden. Die Nachbarschaft dieser beiden Völker war mehr als feindseilig, sie haßten einander. Nun versuchten die Kirgisen den Anschluss an den Westen: Sie unterstellten sich den <A HREF="../../t/to/toguz_oghusen.html" title="Toguz-Oghusen">Toguz-Oghusen</A> und traten mit diesen in eine Allianz mit den <A HREF="../../k/ka/karluken.html" title="Karluken">Karluken</A> und bereits fürs Ende des 8. Jahrhunderts werden die <A HREF="../../k/kl/klan.html" title="Klan">Kirgisen-Klans</A> auch am <A HREF="../../t/ti/tienschan.html" title="Tienschan">Ost-Tienschan</A> vermutet. Dort suchten sie sich Verbündete unter den Arabern und Tibetern. <p> Am Tienschan planten schließlich kirgisische Adlige den Sturz des Uyghurenreiches. Dabei kam ihnen ein schwerer Winter (<A HREF="../../8/83/839.html" title="839">839</A>) und mehr noch ein uyghurischer Überläufer zu Hilfe: Der Uyghuren-General Külüg Bagha lief <A HREF="../../8/84/840.html" title="840">840</A> zu den Kirgisen über und zusammen mit Jaglaqar (Uje/Ajo Khan, † <A HREF="../../8/84/847.html" title="847">847</A>) wurde das Uyghurenreich blutig beseitigt.<p> Die Kirgisen stiegen danach eine Zeitlang zur Hauptmacht Zentralasiens und sandten einige Gesandtschaften nach <A HREF="../../t/t_/t_ang_dynastie.html" title="T'ang-Dynastie">T'ang-China</A>. Ihr Machtbereich umfaßte die Gebiete zwischen Lena, Irtysch, Tienschan und die Gebiete des Baikalsees - rund 198.000 km². Das Zentrum Jaglaqars waren nach <A HREF="../../8/84/840.html" title="840">840</A> die Du-man Berge in Tannu Tuwa. Man fand sogar byzantinische Münzen am Altai. Doch konnten die Kirgisen die neue Macht nicht voll nutzen, da der T'ang-Herrscher Chinas nicht gewillt war, den kirgisischen Adel mit chinesischen Titeln aufzuwerten.<p> Aber auch die Kirgisen sahen in dem einstigen Uyghurenreich nur ihr "Hinterland" zum Jenissej. Somit wandten sich die Kirgisen wieder dem Westen zu und suchten erneut bei Persern, Arabern und <A HREF="../../w/we/westta_rken.html" title="Westtürken">Westtürken</A> politischen Anschluss.<p> Doch bereits <A HREF="../../9/92/924.html" title="924">924</A> wurden das Reich der Kirgisen von den <A HREF="../../k/ki/kitan.html" title="Kitan">Kitan</A> des Apaoka überrannt und das Volk auf seine eigentliche Stammlande zurückgedrängt. Als Zentrum des Staates galt schließlich die Stadt Abakan, die den Mongolen als Khanssitz bekannt war. Von anderer Seite wird die Existenz mehrerer Städte und die Stadt Kemidjkat als Residenz erwähnt. Ausgabungen bezeugen die Verbreitung von <A HREF="../../a/ac/ackerbau.html" title="Ackerbau">Ackerbau</A> und sogar von Bewässerung, obwohl zeitgenössige türkische Darstellungen von Nomadentum reden.<p> In den Jahren <A HREF="../../1/12/1207.html" title="1207">1207</A>-08 unterwarfen sich die 3-4 kirgisischen Fürsten den <A HREF="../../m/mo/mongolen.html" title="Mongolen">Mongolen</A> von Dschingis Khans Sohn <A HREF="../../j/jo/jochi_khan.html" title="Jochi Khan">Dschudschin</A>, rebellierten aber bald. Das Volk der Kirgisen wurde im Verlauf des 13. Jahrhunderts von den Mongolen aufgelöst, zum Teil <A HREF="../../1/12/1293.html" title="1293">1293</A> nach der <A HREF="../../m/ma/mandschurei.html" title="Mandschurei">Mandschurei</A> deportiert, verlor seine (<A HREF="../../r/ru/runen.html" title="Runen">Runen</A>-)<A HREF="../../s/sc/schrift.html" title="Schrift">Schrift</A> und den wenigen <A HREF="../../a/ac/ackerbau.html" title="Ackerbau">Ackerbau</A>. <p> Die am Jenissej lebenden Gruppen der Kirgisen machte Anfang des 15. Jahrhunderts unter Ugechi (um 1402/03) und seinem Sohn Essekü († 1425) nochmal von sich reden, allerdings nur in verworrenen Kämpfen, welche letztlich die <A HREF="../../o/oi/oiraten.html" title="Oiraten">Oiraten</A> dominierten. <p> Geringe Reste zogen wahrscheinlich auch <A HREF="../../1/12/1220.html" title="1220">1220</A> im Heer von Dschudschin nach <A HREF="../../z/ze/zentralasien.html" title="Zentralasien">Mittelasien</A> ans Tienschan-Gebirge, wo sie noch heute leben. (Zumindest hat das E. Sarkisyanz aus der Volksüberlieferung heraus vermutet, was auch im Einklang mit Dschudschins Feldzug steht.) Dort entstand in Verschmelzung mit den Nachbarn das <A HREF="../../t/tu/turkva_lker.html" title="Turkvölker">turkotatarischee</A> Volk der Neu-Kirgisen. <p> Im <A HREF="../../1/15/15__jahrhundert.html" title="15. Jahrhundert">15</A>/<A HREF="../../1/16/16__jahrhundert.html" title="16. Jahrhundert">16. Jahrhundert</A> standen diese "Neu-Kirgsien" dort in lockerem Bündnis mit den Kasachen, die man damals gern als "<A HREF="../../k/ka/kasachen.html" title="Kasachen">Kasak-Kirgisen</A>" bezeichnete, während die eigentlichen Kirgisen "Schwarze Kirgisen" genannt wurden. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts kämpften sie z.B. gegen den <A HREF="../../t/ts/tschagatai_khan.html" title="Tschagatai Khan">Tschagatai</A>-Khan Abdur Raschid und dessen Sohn und unternahmen einige Raubzüge gegen Städte. Nach und nach erhielten sie Zuzug von den im Jenissej-Raum verbliebenen Gruppen. So erreichten z.B. <A HREF="../../1/14/1469.html" title="1469">1469</A> (unter Ababartsi Chinsang) und <A HREF="../../1/17/1702.html" title="1702">1702</A> große Gruppen im Gefolge der <A HREF="../../o/oi/oiraten.html" title="Oiraten">Oiraten</A> den Tienschan. <p> Siehe auch: <A HREF="../../c/ch/chakassen.html" title="Chakassen">Chakassen</A>, <A HREF="../../k/ki/kirgisistan.html" title="Kirgisistan">Kirgistan</A><p> <A NAME="Weblinks"><H2>Weblinks</H2><p> <ul><li><A HREF="http://crioracle.cri.com.cn/germany/minderheiten/Kirgisen1.htm<p>" class="external">http://crioracle.cri.com.cn/germany/minderheiten/Kirgisen1.htm<p></A> </li></ul><p></div><br><div id=footer><table border=0><tr><td> <small>Dies ist ein Artikel aus der freien Enzyklopädie <a href="http://de.wikipedia.org">Wikipedia</a>. Stand: August 2004. Der Artikel steht unter der <a href="http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt">GNU Free Documentation License</a>.</small></td></tr></table></div>