Krankensalbung
Die Krankensalbung ist ein Sakrament der katholischen und der orthodoxen Kirche. Auch die lutherische Kirche sieht für die Krankenseelsorge wieder einen Salbungsritus vor, der jedoch nicht als Sakrament verstanden wird.Volkstümlich (und fälschlich) wird die Krankensalbung noch immer letzte Ölung genannt, da sie lange Zeit nur Sterbenden gespendet wurde. Sie ist jedoch (wie alle sakramentalen Salbungen) eine Stärkung und Ermutigung. Die Krankensalbung soll nach der Beichte und nach dem Sakrament des Altares empfangen werden. Sie gibt in schwerer Krankheit Anteil am Heiligen Geist und Gemeinschaft mit dem Kreuz Christi (vgl. Jak. 5,14.15). In diesem Sinn hat das zweite Vatikanische Konzil Ritus und Deutung dieses Sakraments erneuert.
Table of contents |
2 Materie des Sakraments 3 Sakramentale Handlung und Form |
Nach dem tridentinischen Ritus ist die Salbung der Sinne (Augen, Ohren, Nase, Mund, Hand, Füße) vorgesehen: gesalbt werden die Sinnesorgane (Augen, Ohren, Nase, Mund, Hand, Füße) mit dem Öl oder - falls dies nicht möglich ist - die Stirn. Der Priester spricht die Worte "Durch diese hl. Salbung u. seine mildreichste Barmherzigkeit lasse dir der Herr nach, was du durch das Sehen (Hören, Riechen, Schmecken u. Reden, Berühren, Gehen) gesündigt hast. Amen"; bei Salbung der Stirn wird diese Formel abgeändert "... was immer du gesündigt hast"Spender
Üblich wird das Sakrament durch den zuständigen Ortspfarrer gespendet. Kann die Erlaubnis des Ortsbischofs angenommen werden, dürfen es auch andere Priester spenden. Im Notfall darf und soll dieses Sakrament jedoch jeder Priester spenden. Wichtig für das Zustandekommen des Sakraments ist der zugehörige Wille des Spenders.Materie des Sakraments
Bei der Krankensalbung wird nicht Chrisam, sondern reines Olivenöl verwendet. Beide werden jedes Jahr in einer eigenen Messfeier am Morgen des Gründonnerstags oder an einem anderen Tag der Karwoche vom Bischof geweiht und dann in die Pfarreien verteilt.
Im Notfall kann jeder Priester, der die Krankensalbung vollzieht, für diese eine Feier selbst das Krankenöl weihenSakramentale Handlung und Form
Gesalbt werden Stirn und Hände des Kranken, im Notfall genügt sie Salbung der Stirn oder, falls das durch besondere Umstände nicht möglich sein sollte, eine andere, besser geeignete Stelle des Körpers. Zur Salbung spricht der Priester die Spendeformel: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf."