Kroatische Sprache<meta http-equiv="Content-type" content="text/html; charset=utf-8"> <link rel="shortcut icon" href="../../favicon.ico"><link rel="stylesheet" href="../../wikistatic.css"></head> <body><div id=topbar><table width='98%' border=0><tr><td><a href="../../h/ha/hauptseite.html" title="Hauptseite">Hauptseite</a> | <b><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Kroatische_Sprache" title="Kroatische Sprache">Aktueller Wikipedia-Artikel</a></b></td> <td align=right nowrap><form name=search class=inline method=get action="../../../search/search.html"><input name=search size=19><input type=submit value=Search></form></td></tr></table></div> <div id=article><h1>Kroatische Sprache</h1><strong>Kroatisch</strong> ist eine Sprache die zur <A HREF="../../s/sa/sa_dslawische_sprachen.html" title="Südslawische Sprachen">südslawischen</A> Untergruppe des <A HREF="../../s/sl/slawische_sprachen.html" title="Slawische Sprachen">Slawischen Zweigs</A> der <A HREF="../../i/in/indoeuropa_ische_sprachfamilie.html" title="Indoeuropäische Sprachfamilie">Indoeuropäischen Sprachen</A> zählt.<p> Die kroatische Standardsprache ist in ihrern Grundlagen weitgehend identisch mit <A HREF="../../s/se/serbische_sprache.html" title="Serbische Sprache">Serbisch</A> und <A HREF="../../b/bo/bosnische_sprache.html" title="Bosnische Sprache">Bosnisch</A>, da sich alle drei aus dem <A HREF="../../s/st/stokavisch.html" title="Stokavisch">Neuštokavischen</A> entwickelt haben. Früher wurden sie unter dem Begriff "<A HREF="../../s/se/serbokroatische_sprache.html" title="Serbokroatische Sprache">Serbokroatisch</A>" zusammengefasst. Seit dem Zerfall Jugoslawiens in verschiedene Nationalstaaten wurden die jeweiligen Varianten der Standardsprache als verschiedene Sprachen anerkannt.<p> <p><table border="0" id="toc"><tr><td align="center"> <b>Table of contents</b> <script type='text/javascript'>showTocToggle("show","hide")</script></td></tr><tr id='tocinside'><td align="left"> <div style="margin-left:2em;"> </div> </div> <A CLASS="internal" HREF="#Alphabet und Aussprache">1 Alphabet und Aussprache</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Verbreitung und Dialekte">2 Verbreitung und Dialekte</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Grammatik">3 Grammatik</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Unterschiede zum Serbischen und Bosnischen">4 Unterschiede zum Serbischen und Bosnischen</A><BR> <div style="margin-left:2em;"> <A CLASS="internal" HREF="#Lautliche Unterschiede">4.1 Lautliche Unterschiede</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Grammatik">4.2 Grammatik</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Wortschatz">4.3 Wortschatz</A><BR> </div> <A CLASS="internal" HREF="#Weblinks">5 Weblinks</A><BR> </td></tr></table><P> <A NAME="Alphabet und Aussprache"><H2>Alphabet und Aussprache</H2><p> Die Sprache wird mit dem <A HREF="../../l/la/lateinisches_alphabet.html" title="Lateinisches Alphabet">lateinischen Alphabet</A> mit einigen Sonderzeichen geschrieben.<p> Das kroatische Alphabet hat 34 Buchstaben:<p> a, b, c, č, ć, d, dž, đ, e, f, g, h, i, j, k, l, lj, m, n,, nj, o, p, q, r, s, š, t, u, v, w, x, y, z, ž.<p> Die Buchstaben q, w, x, y kommen nur in fremdsprachigen Eigennamen vor. Die Zeichengruppen dž, lj und nj werden in der alphabetischen Ordnung jeweils als ein einziger Buchstabe behandelt. Es gibt nur eine sehr geringe Anzahl von Wörtern, in denen diese Zeichengruppen zwei getrennte Laute bezeichnen und deshalb als zwei Buchstaben behandelt werden müssen.<p> Die Sonderzeichen können mit den folgenden Entities erstellt werden:<p> <table ><tr> <td >Č: </td><td >Č </td><td >č: </td><td >č </td></tr><tr > <td >Ć: </td><td >Ć </td><td >ć: </td><td >ć </td></tr><tr > <td >Đ: </td><td >Đ </td><td >đ: </td><td >đ </td></tr><tr > <td >Š: </td><td >Š </td><td >š: </td><td >š </td></tr><tr > <td >Ž: </td><td >Ž </td><td >ž: </td><td >ž </td></tr></table><p> Die Mehrzahl der Buchstaben werden im Großen und ganzen wie im Deutschen ausgesprochen. Ausnahmen:<p> <dl><dd>c = immer /ts/; </dd><dd>č = tsch </dd><dd>ć = tch oder tj wie in Brötchen oder tja; oft schwer vom č zu unterscheiden. </dd><dd>dž = dsch wie in Dschungel </dd><dd>đ = sehr weiches dj; oft schwer vom dž zu unterscheiden </dd><dd>h = hinteres "ach"-H, recht schwache Friktion </dd><dd>l = dumpfer (velarer) als im Deutschen; deutsches <em>l</em> wird oft als <em>lj</em> missinterpretiert. </dd><dd>lj, nj = zu einem Laut verschmolzen. </dd><dd>r = gerolltes Zungen-r. Kann auch wie ein Vokal eine Silbe bilden und dabei lang oder kurz, betont oder unbetont sein. </dd><dd>s = immer stimmlos wie deutsches ß </dd><dd>š = sch </dd><dd>v = w </dd><dd>z = stimmhaftes s </dd><dd>ž = stimmhaftes sch<p> </dd></dl>d, b, und g sind immer stimmhaft, t, p und k weniger aspiriert als im Deutschen. Die Vokale e und o sind (im Vergleich mit dem Deutschen) immer offen.<p> <A NAME="Verbreitung und Dialekte"><H2>Verbreitung und Dialekte</H2><p> Kroatisch wird von ca. 4,8 Millionen Menschen in <A HREF="../../k/kr/kroatien.html" title="Kroatien">Kroatien</A> und in Teilen Bosnien-Herzegowinas, insbesondere in der <A HREF="../../h/he/herzegowina.html" title="Herzegowina">Herzegowina</A>, Zentralbosnien und des bosnischen Posavina, als <A HREF="../../m/mu/muttersprache.html" title="Muttersprache">Muttersprache</A> gesprochen. Es ist <A HREF="../../a/am/amtssprache.html" title="Amtssprache">Amtssprache</A> in <A HREF="../../k/kr/kroatien.html" title="Kroatien">Kroatien</A> sowie (zusammen mit <A HREF="../../b/bo/bosnische_sprache.html" title="Bosnische Sprache">Bosnisch</A> und <A HREF="../../s/se/serbische_sprache.html" title="Serbische Sprache">Serbisch</A>) in <A HREF="../../b/bo/bosnien_und_herzegowina.html" title="Bosnien und Herzegowina">Bosnien-Herzegowina</A>.<p> Darüber hinaus wird es unter anderem im <A HREF="../../a/a_/a_sterreich.html" title="Österreich">österreichischen</A> <A HREF="../../b/bu/burgenland.html" title="Burgenland">Burgenland</A> als regionale Minderheitensprache gesprochen. Das <A HREF="../../b/bu/burgenlandkroatische_sprache.html" title="Burgenlandkroatische Sprache">Burgenlandkroatische</A> besitzte jedoch eine eigene schriftsprachliche Norm, die im Gegensatz zu der in Kroatien verwendeten Standardsprache vorwiegend auf dem čakavischen Dialekt aufbaut und auch eine eigene Fachterminologie entwickelt hat.<p> Die <A HREF="../../d/di/dialekt.html" title="Dialekt">Dialekte</A> des Kroatischen werden in drei Großgruppen eingeteilt, die nach der jeweiligen Form des Fragewortes <em>was</em> (ča, kaj, što) benannt sind: Čakavisch (Kroatisches Küstenland, <A HREF="../../i/is/istrien.html" title="Istrien">Istrien</A>, Küstengebiete Nord-und Mitteldalmatiens sowie die meisten Inseln, Burgenland), Kajkavisch (nördlich von Kupa und der oberen <A HREF="../../s/sa/save.html" title="Save">Save</A>) und <A HREF="../../s/st/stokavisch.html" title="Stokavisch">Štokavisch</A> (südliches <A HREF="../../d/da/dalmatien.html" title="Dalmatien">Dalmatien</A>, <A HREF="../../b/bo/bosnien_und_herzegowina.html" title="Bosnien und Herzegowina">Bosnien-Herzegowina</A> und <A HREF="../../s/sl/slawonien.html" title="Slawonien">Slawonien</A>). Das Štokavische wird auch von den <A HREF="../../b/bo/bosniaken.html" title="Bosniaken">Bosniaken</A> und der Mehrheit der <A HREF="../../s/se/serben.html" title="Serben">Serben</A> gesprochen und bildet die Grundlage der kroatischen (und ebenso der <A HREF="../../b/bo/bosnische_sprache.html" title="Bosnische Sprache">bosnischen</A> und <A HREF="../../s/se/serbische_sprache.html" title="Serbische Sprache">serbischen</A> Schriftsprache.<p> Der <em>Language Code</em> ist <code>hr</code> (nach <A HREF="../../i/is/iso_639.html" title="ISO 639">ISO 639</A>); der Code für "Serbokroatisch" war bzw. <code>sh</code> (2000-02-18 zurückgezogen).<p> <A NAME="Grammatik"><H2>Grammatik</H2><p> Das Kroatische besitzt sieben Fälle (Kasus): neben den auch im Deutschen bekannt <A HREF="../../n/no/nominativ.html" title="Nominativ">Nominativ</A>, <A HREF="../../g/ge/genitiv.html" title="Genitiv">Genitiv</A>, <A HREF="../../d/da/dativ.html" title="Dativ">Dativ</A> und <A HREF="../../a/ak/akkusativ.html" title="Akkusativ">Akkusativ</A> sind dies: <A HREF="../../v/vo/vokativ.html" title="Vokativ">Vokativ</A>, <A HREF="../../i/in/instrumental.html" title="Instrumental">Instrumental</A> und <A HREF="../../l/lo/lokativ.html" title="Lokativ">Lokativ</A>.<p> <A NAME="Unterschiede zum Serbischen und Bosnischen"><H2>Unterschiede zum Serbischen und Bosnischen</H2><p> <A NAME="Lautliche Unterschiede"><H3>Lautliche Unterschiede</H3><p> Alle drei Sprachen verwenden dieselben Phoneme. Einige Wörter unterscheiden sich jedoch ihrer lautlichen Form. Da die Orthographie strikt phonologischen Grundsätzen folgt, werden diese Unterscheide auch in der Schrift wiedergegeben, so dass sie recht leicht ins Auge fallen. Im Falle des auffälligsten Unterschiedes, desjenigen zwischen <em>ijekavisch</em> und <em>ekavisch</em> (der unterschiedlichen Wiedergabe des urslawischen Lautes <em>jat</em>), verläuft die Grenze jedoch nicht wie in den anderen Fälle zwischen den drei nationalen Varietäten, sondern innerhalb des Serbischen, da auch in <A HREF="../../m/mo/montenegro.html" title="Montenegro">Montenegro</A> und von der Mehrheit der <A HREF="../../s/se/serben.html" title="Serben">Serben</A> in <A HREF="../../k/kr/kroatien.html" title="Kroatien">Kroatien</A> und <A HREF="../../b/bo/bosnien_und_herzegowina.html" title="Bosnien und Herzegowina">Bosnien-Herzegowina</A> die <em>ijekavischen</em> Formen verwendet werden.<p> <em>ijekavisch</em> (Kroatisch, Bosnisch und teilweise Serbisch) vs. <em>ekavisch</em> (Serbisch in <A HREF="../../s/se/serbien.html" title="Serbien">Serbien</A>): <table ><tr> <td > </td><td >ijekavisch </td><td >ekavisch </td><td > </td></tr><tr > <td ><em>jat</em> in langen Silben </td><td >r<strong>ije</strong>ka </td><td >r<strong>e</strong>ka </td><td >(Fluss) </td></tr><tr > <td ><em>jat</em> in kurzen Silben </td><td >m<strong>je</strong>sto </td><td >m<strong>e</strong>sto </td><td >(Ort) </td></tr><tr > <td ><em>jat</em> vor <em>o</em> </td><td >ht<strong>i</strong>o </td><td >ht<strong>e</strong>o </td><td >([er hat] gewollt) </td></tr></table> andere Unterschiede: <table ><tr> <td > </td><td >Kroatisch </td><td >Serbisch </td><td > </td></tr><tr > <td ><em>h</em> nach <em>u</em> </td><td >su<strong>h</strong> </td><td >su<strong>v</strong> </td><td >(trocken) </td></tr><tr > <td >Wörter vom Stamm <em>opć-</em> </td><td >op<strong>ć</strong>ina </td><td >op<strong>št</strong>ina </td><td >(Gemeinde) </td></tr></table><p> <A NAME="Grammatik"><H3>Grammatik</H3><p> Im Kroatischen wird nach modalen Hilfsverben mehrheitlich die Infinitivkonstruktion gewählt, die im Serbischen und Bosnischen oft mit <em>da</em> (dass) umschrieben wird. Es sind aber grundsätzlich jeweils beide Varianten zulässig. Beispiel: <ul><li>Kroatisch: <em>Moram raditi</em> (Ich muss arbeiten) </li><li>Serbisch: <em>Moram da radim</em> ("Ich muss dass ich arbeite") </li></ul>...<p> <A NAME="Wortschatz"><H3>Wortschatz</H3><p> Unterschiede im Grundwortschatz: <ul><li>Kroatisch: <em>tjedan</em>, Serbisch: <em>nedjelja</em>/<em>sedmica</em> (Woche) </li><li>Kroatisch: <em>tisuća</em>, Serbisch: <em>hiljada</em> [aus dem Griechischen] (tausend) </li><li>Kroatisch: <em>zrak</em>, Serbisch: <em>vazduh</em> (Luft),... <p> </li></ul>Einige wenige Begriffe unterscheiden sich im Genus und werden entsprechend auch anders dekliniert. Beispiele: <ul><li>Kroatisch: <em>pojava (f)</em>, Serbisch: <em>pojav (m)</em> (Erscheinung) </li><li>Kroatisch: <em>minuta (f)</em>, Serbisch: <em>minut (m)</em> (Minute) </li><li>Kroatisch: <em>osnova (f)</em>, Serbisch: <em>osnov (m)</em> (Grundlage) </li><li>Kroatisch: <em>porez (m)</em>, Serbisch: <em>poreza (f)</em> (Steuer)<p> </li></ul>Neben wenigen unterschiedlichen Wörtern im Grundwortschatz gibt es vor allem bei der Übernahme von <A HREF="../../f/fr/fremdwort.html" title="Fremdwort">Fremdwörtern</A> bedeutende Unterschiede: <ol><li>Grundsätzlich gibt es im Kroatischen deutlich weniger Fremdwörter, stattdessen werden Neuschöpfungen bevorzugt. Dieser Trend war immer schon vorhanden, wurde aber in den 1990er Jahren aus politischen Gründen zusätzlich verstärkt: <em>zrakoplov</em> - <em>avion</em> (Flugzeug), <em>odrezak</em> - <em>šnicla</em> (Schnitzel),... Umgangssprachlich gibt es aber auch auf Kroatisch mehr Fremdwörter als schriftsprachlich (Germanismen im Norden, aus dem Italienischen an der Küste) </li><li>Bei Wörtern <A HREF="../../g/gr/griechische_sprache.html" title="Griechische Sprache">griechischer</A> Herkunft ergeben sich Unterschiede, da Kroatisch diese Wörter aus dem Mittellatein übernommen hat, Serbisch dagegen direkt aus dem (byzantinischen) Griechischen: <em>ocean</em> - <em>okean</em>, <em>barbar</em> - <em>varvar</em>, <em>kemija</em> - <em>hemija</em>, <em>Betlehem</em> - <em>Vitlejem</em>... </li><li>Im heutigen Kroatisch erhalten neue Fremdwörter mit lateinischer Wurzel fast immer das Suffx <em>-irati</em>, im Serbischen kommen an dieser Stelle auch die Suffixe <em>-ovati</em> und <em>-isati</em> vor: <em>identificirati</em> - <em>identifikovati</em>, <em>informirati</em> - <em>informisati</em>...<p> </li></ol><A NAME="Weblinks"><H2>Weblinks</H2><p> <ul><li><A HREF="http://www.ids-mannheim.de/prag/sprachvariation/fgvaria/magisterarbeit_grcevic.pdf" class="external">Die Entstehung der Kroatischen Literatursprache</A><p> </li></ul><p> <p> <p></div><br><div id=footer><table border=0><tr><td> <small>Dies ist ein Artikel aus der freien Enzyklopädie <a href="http://de.wikipedia.org">Wikipedia</a>. Stand: August 2004. Der Artikel steht unter der <a href="http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt">GNU Free Documentation License</a>.</small></td></tr></table></div>