Mannheim
Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Mannheim. Weiteres siehe: Mannheim (Begriffsklärung)Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Region: | Rhein-Neckar-Odenwald |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 144,96 km² |
Einwohner: | 325.135 (30.06.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 2.246 Einwohner/km² |
Höhe: | ca. 90 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 68001-68309 (alt: 6800) |
Vorwahl: | 0621 |
Geografische Lage: | 49° 29' n. Br. 08° 29' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | MA
|
Gemeindeschlüssel: | 08 2 22 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 17 Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: | E5 68159 Mannheim |
Webseite: | www.mannheim.de |
E-Mail-Adresse: | masta@mannheim.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Gerhard Widder (SPD) |
Mehrheits-Partei: | CDU |
Mannheim, nach Stuttgart zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs, ist das Zentrum sowie die ehemalige Residenzstadt der historischen Kurpfalz. Die kreisfreie Stadt innerhalb der Region Rhein-Neckar-Odenwald liegt an der Grenze zum hessischen Kreis Bergstraße und zu den rheinland-pfälzischen Städten Ludwigshafen am Rhein und Frankenthal (Pfalz), die nur durch den Rhein von Mannheim getrennt sind. Mannheim ist bedeutende Industriestadt, Universitätsstadt und wichtiger Verkehrsknotenpunkt unter anderem mit Deutschlands zweitgrößtem Rangierbahnhof. Nächstgrößere Städte sind Frankfurt am Main, ca. 70 km nördlich und Stuttgart, ca. 95 km südöstlich
Die Einwohnerzahl der Stadt Mannheim überschritt kurz vor der Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
Mannheim liegt im nördlichen Oberrheingebiet am Mündungsdreieck von Rhein und Neckar. Einige Stadtteile liegen rechts des Neckars.
Die Stadt liegt im "Verdichtungsraum Rhein-Neckar", der neben Teilen von Südhessen und der Ostpfalz in Rheinland-Pfalz, in Baden-Württemberg die beiden Stadtkreise Mannheim und Heidelberg sowie die westlichen und südlichen Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises umfasst. Innerhalb der Region Rhein-Neckar-Odenwald bildet Mannheim neben Heidelberg ein Oberzentrum, von denen für ganz Baden-Württemberg nach dem Landesentwicklungsplan 2002 insgesamt 14 ausgewiesen sind. Das Oberzentrum Mannheim übernimmt für die Gemeinden Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Ilvesheim und Ladenburg die Funktion eines Mittelbereichs. Ferner gibt es Verflechtungen mit Gemeinden in Hessen und Rheinland-Pfalz und den dortigen Mittelbereichen.
Die hufeisenförmige Innenstadt Mannheims zwischen Rhein und Neckar liegt nahe deren Zusammenfluss. Im Südwesten steht das Schloss. Von hier aus geht die "Breite Straße" quer durch die Stadt und wird auf circa halber Höhe von den "Planken" (im Bereich P7/Q7 auch "Heidelberger Straße") gequert. Parallel zu diesen Hauptstraßen verlaufen andere Straßen, welche somit die Innenstadt in ein annähernd quadratisches Muster unterteilen. Daher auch der Beiname Quadratestadt.
Da die meisten Straßen in der Innenstadt keine Namen haben, sondern einem System unterliegen fällt es auswärtigen Gästen oft schwer zum Beispiel die Adresse M1, 8-9 zu finden.
Die Bennenung der Quadrate erfolgt nach folgendem Schema:
Dieses System wurde im Laufe der Zeit jedoch mit Ausnahmen beglückt.
Geografie
Angeblich hatten die kurfürstlichen Stadtplaner bei der Festlegung der Hausnummern der Quadrate folgendes Bild als Gleichnis:
Das Schloss sei ein Springbrunnen, dessen Fontäne mitten zwischen den Quadraten A1/L1 bis zu K1/U1 hochschießt. Die Quadrate seien dann das herunterstürzende Wasser.
Demnach ist der "Drehsinn" links der Fontäne links herum (gegen den Uhrzeigersinn) und rechts der Fontäne rechts herum.Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Mannheim. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Lampertheim und Viernheim (beide Kreis Bergstraße in Hessen), Heddesheim, Ilvesheim, Edingen-Neckarhausen, Heidelberg, Schwetzingen, Brühl (Baden) (alle mit Ausnahme der kreisfreien Stadt Heidelberg im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg) sowie Waldsee, Altrip, Ludwigshafen, Frankenthal (Pfalz) und Bobenheim-Roxheim (alle mit Ausnahme der kreisfreien Städte Ludwigshafen und Frankenthal im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz).
Das Stadtgebiet von Mannheim ist gemäß § 22 der Hauptsatzung der Stadt Mannheim in 6 innere und 11 äußere Stadtbezirke gegliedert:
Innenstadt/Jungbusch, Neckarstadt-West, Neckarstadt-Ost/Wohlgelegen, Schwetzingerstadt/Oststadt, Lindenhof, Sandhofen, Schönau, Waldhof, Neuostheim/Neuhermsheim, Seckenheim, Friedrichsfeld, Käfertal, Vogelstang, Wallstadt, Feudenheim, Neckarau und Rheinau
In jedem der 17 Stadtbezirke gibt es einen Bezirksbeirat, der aus 12 im Stadtbezirk wohnenden Bürgern besteht. Die Bezirksbeiräte sind zu wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt Mannheim.
Die 17 Stadtbezirke sind in Stadtteile bzw. statistische Bezirke untergliedert. Diese Einteilung dient lediglich statistischen Zwecken. Siehe hierzu Liste der Stadtbezirke und Stadtteile von Mannheim
Das Dorf Mannenheim (Heim des Manno) wird im Jahre 766 erstmals im Kloster Lorsch urkundlich erwähnt. Lange Jahre war es ein kleines unbedeutendes Fischerdorf. 1284 fiel Mannheim an den Pfalzgrafen bei Rhein aus dem Hause Wittelsbach. Lokale Bedeutung erlangte die 1349 auf dem heutigen Lindenhof errichtete Zollburg Eichelsheim die den Rheinschiffern einen Obulus abverlangte. 1415 wird in ihr der abgesetzte Papst Johannes XXIII im Auftrag des Kaisers Sigismund gefangen gehalten. Durch den Sieg in der Schlacht bei Seckenheim 1462 über das Heer seiner verbündeten Gegner, des Grafen von Württemberg, des Markgrafen von Baden und des Bischofs von Metz, begründet Kurfürst Friedrich von der Pfalz der Siegreiche die pfälzische Vormachtstellung am mittleren Oberrhein. 1566 zählt Mannheim mit 130 steuerzahlenden Haushaltsvorständen (ca. 700 Einwohner) zu den größten Dörfern des Oberamts Heidelberg.
1606 legt Kurfürst Friedrich IV von der Pfalz den Grundstein zum Bau der Festung Friedrichsburg. Die damalige Planung eines gitterförmigen Straßennetzes für die mit der Festung verbundene Bürgerstadt Mannheim ist bis heute erhalten geblieben. Auf diese ungefähr gleich großen Baublöcke ist die Bezeichnung "Quadratestadt" zurückzuführen. 1607 erhält Mannheim von Kurfürst Friedrich IV. die Stadtprivilegien. 1622 während des 30-Jährigen Krieges zerstört Tilly, Heerführer der katholischen Liga Stadt und Festung. Bis zum Ende des 30-Jährigen Krieges (1618 - 1648) wird Mannheim noch mehrfach besetzt und verwüstet. 1652 verleiht Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz erweiterte Stadtprivilegien um den Wiederaufbau zu begünstigen. Doch bereits 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstören französische Truppen Mannheim. 1692 errichten auf dem rechten Neckarufer zurückgekehrte Bürger die Siedlung Neu-Mannheim, die 1697 durch einen Brand größtenteils vernichtet wird. Kurfürst Johann Wilhelm fordert zum Wiederaufbau der Stadt auf. Um die geflohenen Bürger zur Rückkehr zu bewegen und neue Zuwanderer anzuziehen, erlässt der Kurfürst 1698 nochmals erweiterte Privilegien. 1709 wird die Festung Friedrichsburg mit der Stadt Mannheim vereinigt.
Um seine bayerische Erbschaft antreten zu können, muss Karl Theodor 1778 die Residenz nach München verlegen. Freiherr Wolfgang Heribert von Dalberg wird mit der Leitung des Nationaltheaters betraut, das der Kurfürst als Ausgleich für den Wegzug des Hofes in Mannheim bestehen lässt. Trotzdem beginnt ein wirtschaftlicher und kultureller Aderlass. Zwischen 1790 und 1794 wird der Neckar reguliert und begradigt. 1795 wird Mannheim in den Koalitionskriegen von den Franzosen besetzt; bei der Rückeroberung durch österreichische Truppen erleidet die Stadt durch Artilleriebeschuss schwere Zerstörungen. Ab 1799 werden die Festungsanlagen geschleift (bis 1821).
1802 ordnet Napoleon die politische Landkarte neu. Die Kurpfalz verschwindet und Mannheim fällt an Baden. Die Stadt bildet ein eigenes Stadtamt innerhalb des Landes Baden. 1817 wird in Mannheim mit der Draisine das erste Zweirad getestet, auf der Strecke zwischen den heutigen Stadtteilen Seckenheim nach Rheinau. 1819 ermordet der Burschenschafter Karl Ludwig Sand aus politischen Gründen den Schriftsteller und russischen Staatsrat August von Kotzebue. Die Tat löst in den Staaten des Deutschen Bundes Unterdrückungsmaßnahmen gegen nationale und liberale Bestrebungen aus (Karlsbader Beschlüsse).
1828 wird am Rhein ein Freihafen eröffnet. 1831 wird durch den Abschluss der ersten Rheinschiffahrtskonvention (Mainzer Akte) Mannheim Endpunkt der Großschiffahrt auf dem Rhein. Es beginnt eine weitere Blütezeit Mannheims, die vom wirtschaftlichen Aufstieg des Bürgertums geprägt ist. 1840 wird der Rheinhafen, sowie die erste badische Eisenbahnlinie von Mannheim nach Heidelberg eröffnet. Die Eisenbahnstrecke ist in einer Spurweite von 1600 mm gebaut, weswegen später ein Umbau auf Normalspur nötig wird. 1848 ist Mannheim ein Mittelpunkt der politischen und revolutionären Bewegung (siehe auch Märzrevolution). Aus der Quadratestadt kommen prominente gemäßigte Liberale wie Friedrich Daniel Bassermann, Karl Mathy und Alexander von Soiron, Männer der Mitte wie Lorenz Brentano, aber auch radikale Demokraten wie Karl Blind, Friedrich Hecker oder Gustav von Struve. Nach Niederschlagung des badischen Volksaufstands 1849 werden zahlreiche Revolutionäre standrechtlich erschossen, so in Mannheim Karl Höfer, Valentin Streuber und Adolf von Trützschler. 1863 wird das Stadtamt Mannheim mit Gemeinden des aufgehobenen Amtes Ladenburg zum "Bezirksamt Mannheim" vereinigt. 1868 wird die revidierte Rheinschiffahrtsakte in Mannheim unterzeichnet. Die "Mannheimer Akte" bildet bis heute die Rechtsgrundlage der freien Rheinschiffahrt. Der Vorläufer der Straßenbahn, die Pferdeeisenbahn wird 1878 eröffnet. 1886 lässt Carl Benz sein "Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb" patentieren und macht am 3. Juli seine erste Probefahrt: die Geburtsstunde des Automobils. 1895 erwirbt die Stadt von Sandhofen die Friesenheimer Insel und beginnt mit dem Bau des Industriehafens. Die Eingemeindung Käfertals bringt das Industriegebiet Waldhof zu Mannheim. Die Stadt zählt nun über 100.000 Einwohner. Bis 1913 folgen die Eingemeindungen Neckaraus (1899), Feudenheims (1910) sowie Sandhofens und des Rheinau-Gebiets (1913). Die Gemarkungsfläche der Stadt vergrößert sich um fast 350%. Man spricht in dieser Zeit vom amerikanischem Wachstum. Zwischen 1867 und 1930 fand eine Verneunfachung der Einwohner von Mannheim und dem aus der alten Rheinschanze sich entwickelndem Ludwigshafen von 42.000 auf 385.000 statt. Der erste Abschitt der elektrischen Straßenbahn geht 1900 in Betrieb.
1907 feiert Mannheim sein 300jähriges Stadtjubiläum. Die Kunsthalle wird eröffnet. Großherzog Friedrich I. von Baden weiht den Industriehafen ein. Dort siedeln sich eine Reihe wichtiger Unternehmen an und Mannheim wird zur wichtigsten Industrie- und Handelsstadt im Südwesten.
Nach dem Ersten Weltkrieg wird Mannheim infolge der französischen Besetzung des linksrheinischen Gebiets Grenzstadt. 1924 wird das Bezirksamt Mannheim um die Gemeinden des aufgelösten Bezirksamts Schwetzingen erweitert. 1925 zeigt die von Gustav Hartlaub geleitete Kunsthalle die Ausstellung "Neue Sachlichkeit", die einer bedeutenden Kunstrichtung der zwanziger Jahre den Namen gibt. 1928 wird mit Hermann Heimerich erstmals ein Sozialdemokrat zum Oberbürgermeister gewählt. Mit Friedrichsfeld und Seckenheim ist 1930 der Prozess der Eingemeindungen abgeschlossen.
1933 wird Mannheim, wo die Nationalsozialisten selbst bei der bereits durch Terror geprägten Reichstagswahl vom 5. März mit 35,5% deutlich in der Minderheit bleiben, dennoch "gleichgeschaltet". Aus dem beiden Bezirksämtern Mannheim und Weinheim entsteht 1936 der Landkreis Mannheim. 1939 scheidet die Stadt aus dem Landkreis Mannheim aus und wird eine kreisfreie Stadt, bleibt aber Sitz des Landkreises Mannheim. 1940 werden fast 2.000 Mannheimer Juden in das Internierungslager Gurs (Frankreich) deportiert. Viele werden von dort in die Vernichtungslager des Ostens verschleppt und ermordet. Während des Zweiten Weltkriegs wird Mannheim aufgrund der pausenlosen Luftangriffe fast völlig zerstört. 1945 besetzen US-Truppen die Stadt. Die amerikanische Militärregierung setzt Josef Braun als Oberbürgermeister ein.
Es setzt mühsam der Wiederaufbau der Stadt ein. Schloss und Wasserturm werden wiederaufgebaut, das Nationaltheater an neuer Stelle errichtet. Immer noch herrscht Wohnungsnot. Es werden daher in rascher Abfolge neue Wohngebiete (Waldhof-Ost, Vogelstang, Herzogenried, Neckaruferbebauung) erschlossen. 1967 wird Mannheim Universitätsstadt und beherbergt heute eine Reihe weiterer Hochschulen. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wird der Landkreis Mannheim mit dem Landkreis Heidelberg und Teilen des Landkreises Sinsheim zum Rhein-Neckar-Kreis vereinigt. Mannheim verliert nach über 170 Jahren den Sitz eines Amtes bzw. Landkreises, da Heidelberg Sitz des neuen Landkreises wird. Die Stadt selbst bleibt aber kreisfrei. Als "Entschädigung" hierfür wird Mannheim Sitz der neu gebildeten Region Unterer Neckar (heute Region Rhein-Neckar-Odenwald). 1975 bildet die Bundesgartenschau mit einem sommerlangen Fest einen Glanzpunkt in Luisen- und Herzogenriedpark. In jenen Jahren werden eine Reihe baulicher Maßnahmen umgesetzt: der Fernmeldeturm wird errichtet, eine zweite Rheinbrücke (Kurt-Schumacher-Brücke) wird gebaut, die "Planken" werden zur Fußgängerzone, der neue Rosengarten wird eingeweiht, der Aerobus schwebt durch Mannheim. Auch in den 80er und 90er Jahren werden eine Reihe von Großprojekten verwirklicht: Planetarium, Kunsthallenerweiterung, neues Reiß-Museum, Stadthaus, neues Maimarktgelände, Synagoge, Moschee, Landesmuseum für Technik und Arbeit, Carl-Benz-Stadion, Fahrlachtunnel.
Wirtschaftlich prägten in der jüngeren Vergangenheit die Abnahme der industriellen Arbeitsplätze Mannheim. Die Stadt versucht mit der Ausweisung von Gewerbegebieten und der Ansiedlung von Dienstleistungsunternehmen entgegenzuwirken. Paradebeispiel ist der Bau des Victoria-Hochaus 2001, einem der höchsten Gebäude der Stadt.Stadtgliederung
Geschichte
1720 verlegt Kurfürst Karl Philipp die Hofhaltung und die Staatsverwaltung von Heidelberg nach Mannheim und beginnt den Schlossbau (abgeschlossen 1760). Mannheim wird Residenzstadt der Kurpfalz. Es beginnt eine kurze aber glanzvolle Prachtzeit der jungen Stadt. Der kurpfälzische Hof fördert Kunst und Musik, Wissenschaft und Handel. Aus ganz Europa strömen die Talente nach Mannheim, um am Hof des Kurfürsten zu weilen. In N1 am Paradeplatz wird mit dem Bau des Kaufhauses nach Plänen von Alessandro Galli da Bibiena begonnen (vollendet 1747). Der Grundstein zur Jesuitenkirche, der größten Barockkirche am Oberrhein, wird gelegt (vollendet 1760). 1763 stiftet Kurfürst Karl Theodor die kurpfälzische Akademie der Wissenschaften und 1775 die Deutsche Gesellschaft. Christian Meyer bezieht 1774 die neuerbaute Sternwarte. Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Gottlieb Klopstock, Wolfgang Amadeus Mozart, Gotthold Ephraim Lessing und Christoph Martin Wieland weilen in Mannheim. Die Stadt zählt über 25.000 Einwohner.
Jahr | Orte | Zuwachs in ha |
1897 | Friesenheimer Insel | 717 |
1897 | Käfertal | 1.776 |
1899 | Neckarau | 1.575 |
1910 | Feudenheim | 781 |
1913 | Sandhofen | 2.437 |
1913 | Rheinau | 959 |
1929 | Wallstadt | 674 |
1930 | Seckenheim | 1.687 |
1930 | Friedrichsfeld | 225 |
1930 | Gemarkung Kirschgartshausen | 483 |
1930 | Gemarkung Sandhof | 264 |
1930 | Gemarkung Straßenheim | 406 |
1944 | Gemarkung Rohrhof (z.T.) | 233 |
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.
In Mannheim sowie in der gesamten Kurpfalz wurde früh die Reformation eingeführt. Anfangs war die Bevölkerung eher Martin Luther zugetan, doch führte Kurfürst Ottheinrich 1556 das reformierte Bekenntnis nach Calvin ein. (1563 "Heidelberger Katechismus"). Über lange Zeit war Mannheim somit protestantisch. Nach Gründung der Stadt Mannheim zogen auch katholische Gemeindeglieder zu. 1821 wurde im Großherzogtum Baden die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden durchgeführt. Heute gehören alle protestantischen Gemeinden sowie seit dem Jahr 2001 die Kirchengemeinde Friedrichsfeld, sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören, zum Dekanat Mannheim innerhalb des Kirchenkreises Nordbaden der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Die römisch-katholischen Gemeinden gehören zum Stadtdekanat Mannheim der Erzdiözese Freiburg.
Doch leben heute in der weltoffenen Stadt Mannheim Vertreter von fast jeder Glaubensgemeinschaft, unter anderm des Islam mit der grössten Moschee Deutschlands.
An der Spitze der Stadtverwaltung und gleichzeitig Vorsitzender des Gemeinderats ist der Oberbürgermeister. Er wird in direkter Wahl für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Der seit 1983 amtierende Oberbürgermeister ist Gerhard Widder (SPD). Die nächste Oberbürgermeisterwahl ist für 2007 geplant.
Ihm zur Seite gestellt sind ein Erster Bürgermeister (zugleich stellv. Oberbürgermeister) und vier weitere Bürgermeister. Sie werden vom Gemeinderat für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt und spiegeln daher parteipolitisch die jeweiligen Mehrheitsverhältnisse wieder. Jeder Bürgermeister führt in der Stadtverwaltung ein Dezernat (z.B. Finanzen, Soziales, Kultur).
Der Gemeinderat hat 48 Sitze und wird in direkter Wahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Als süddeutsche Besonderheit hat der Wähler die Möglichkeit des Kumulierens und Panaschierens. Im aktuellen Gemeinderat stellt die CDU die stärkste Fraktion. Die nächste Gemeinderatswahl ist für 2009 geplant.
Die Stadtoberhäupter seit 1810:
Beschreibung:
Durch das Stadtgebiet führt die Bundesautobahn A 6 Saarbrücken - Nürnberg. Ferner beginnt hier die A 67 in Richtung Darmstadt, die A 656 nach Heidelberg und die A 659 nach Weinheim. Östlich der Stadt führt auch die A 5 Heidelberg - Darmstadt - Frankfurt am Main vorbei. Die Agglomeration Mannheim/Ludwigshafen ist von insgesamt sieben Autobahnkreuzen umgeben. Folgende Bundesstraßen führen durch das Stadtgebiet: in Richtung Süden die B 36 nach Karlsruhe, in Richtung Norden die B 44 nach Worms, in Richtung Osten die B 37 nach Heidelberg, in Richtung Nordosten die B 38 nach Weinheim, sowie die innerstädtische Osttangente die B 38a.
Den öffentlichen Personennahverkehr versorgen mehrere Straßenbahnlinien der MVV Verkehr AG, der MVV OEG AG, der Verkehrsbetriebe Ludwigshafen (VBL), der Rhein-Haardtbahn (RHB) sowie Buslinien mehrerer Verkehrsbetriebe. Hinzu kommt die S-Bahn, die den gesamten Rhein-Neckar-Raum erschließt und Linien bis in die Pfalz, den Odenwald und nach Südhessen führt. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) zu benutzen.
Der Mannheimer Hauptbahnhof ist der größte Eisenbahnknoten in Süddeutschland und der zweitgrößte ICE-Knoten Deutschlands. Seit der Eröffnung der westlichen Einführung der Riedbahn (WER) 1985 können von Frankfurt kommende Züge in Mannheim halten, ohne kopf machen zu müssen. Der Rangierbahnhof ist nach Maschen (Hamburg) ebenfalls der zweitgrößte in Deutschland.
Prägend für Mannheim sind auch die Wasserwege. Durch den Zusammenfluss von Rhein und Neckar besteht hier heute der zweitgrößte Binnenhafen Europas.
Mannheim besitzt außerdem einen Flughafen.
Siehe auch: Nahverkehr in Mannheim
Mannheim verfügt über eine große Vielfalt an Medien. Marktbeherschend ist vor allem die Dr. Haas Mediengruppe mit folgenden Angeboten:
bigFM, Radio-Regenbogen, SWR1, SWR2, SWR3, SWR4, RPR1, RadioAktiv (teilt sich die Frequenz mit dem bermuda.funk), bermuda.funk (teilt sich die Frequenz mit RadioAktiv). Ferner die Programme des Hessischen Rundfunks (HR) u.a.
In Mannheim befindet sich auch ein Studio des Südwestrundfunks (SWR). Von hier wird u.a. das Regionalprogramm "Kurpfalz-Radio" ausgestrahlt.
Einwohnerentwicklung
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
um 1450
ca. 570
16. Juni 1933 ¹
275.162
um 1572
ca. 800
17. Mai 1939 ¹
280.365
1618
ca. 1.200
1945
106.310
1663
ca. 3.000
13. September 1950 ¹
245.634
1716
ca. 5.000
6. Juni 1961 ¹
313.890
1766
24.190
27. Mai 1970 ¹
332.163
1797
21.000
30. Juni 1975
317.400
1821
19.255
30. Juni 1980
303.600
1875
46.456
30. Juni 1985
295.200
1895
91.119
27. Mai 1987 ¹
295.191
1905
163.693
30. Juni 1997
311.700
16. Juni 1925 ¹
247.486
Religionen
Politik
Wappen
In gespaltenem Schild vorn in Gold ein aufrechter roter Doppelhaken, hinten in Schwarz der rot bewehrte, rot bezungte und rot gekrönte doppelschwänzige goldene kurpfälzische Löwe. Die Stadtfarben sind Blau-Weiß-Rot.
Bedeutung:
Das Wappen wurde 1896 vom Stadtrat festgelegt und vom badischen Großherzog bestätigt. Der Doppelhaken, auch Wolfsangel genannt, ist seit dem 17. Jahrhundert auf einem Grenzstein nachweisbar. Es handelt sich wohl um ein Fleckenzeichen. Der Löwe ist das Wappentier der Kurfürsten von der Pfalz, deren Residenzstadt Mannheim ab 1720 war. Beide Wappenbilder tauchen seit dem 18. Jahrhundert in den Siegeln der Stadt auf. Die Stadtfarben sind erst seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlich und deuten auf eine Siegelschnur aus dem Jahr 1613 hin. Die Stadtfarben sind nicht von den Wappenfarben abgeleitet, was völlig unüblich ist.Städtepartnerschaften
Mannheim unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Ansässige Unternehmen
Liste ist nicht abschließend; Auswahlkriterien: Hauptsitz, Umsatz und/oder Bilanzsumme
Behörden und Einrichtungen in Mannheim
Medien
Folgende Zeitungen bieten einen regionalen Mannheim-Teil:
Folgende Radiosender sind hier per UKW zu Empfangen:Bildung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Musik
Museen
Bauwerke
Sonstige Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
Sport
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Söhne und Töchter der Stadt
Siehe Söhne und Töchter der Stadt MannheimLiteratur
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