Osternacht
Die Osternacht, die Nacht zwischen Karsamstag und Ostersonntag, ist im liturgischen Jahr der katholischen und anderer Kirchen die "Nacht der Nächte": die Nacht der Auferstehung Jesu Christi von den Toten und damit die Nacht des Durchgangs der Gläubigen aus dem Tod ins Leben.In der katholischen Kirche wird die Osternacht mit einer Liturgie gefeiert, die diesen Durchgang nachvollzieht. Sie beginnt außerhalb der Kirche beim Osterfeuer, an dem die Osterkerze angezündet wird. Hinter der brennenden Osterkerze ziehen die Gläubigen in feierlicher Prozession mit dreimaligem Singen des "Lumen Christi" (Licht Christi) in die noch dunkle Kirche ein. Dort erhalten sie das Licht für ihre eigenen Kerzen, in deren Schein sie Vigil halten: Nach dem Gesang des Exsultet, der feierlichen Deutung der Stunde, hören sie Lesungen aus dem Alten Testament. Deren wichtigste ist der Bericht vom Exodus, dem Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer aus der Sklaverei in die Freiheit. Am Ende der Vigil wird im vollen Licht und unter Glockengeläut das Gloria sowie, nach der Osterepistel, das Halleluja angestimmt; beide waren in der vom Gloria des Gründonnerstages an bis zu dem Gloria der Osternacht verstummt. Nun folgt, mit Kerzen und Weihrauch verehrt, das Evangelium von der Auferstehung des Herrn und dessen Auslegung. Daran schließt sich die Tauffeier an, die seit ältester Zeit das zentrale Geschehen der Osternacht ist. Jetzt wird das Osterwasser geweiht, das Weihwasser für das Weihwasserbecken am Eingang der Kirche, das Taufbecken und auch für die Gläubigen, die sich heute etwas davon mit nach Hause nehmen können, um es dort in ihre Weihwasserschale zu füllen. Die Täuflinge (bei Kleinkindern deren Eltern und Paten) haben sich in den Fastenwochen darauf vorbereitet. In die Taufliturgie werden alle Gläubigen einbezogen; auch sie erneuern ihr Taufbekenntnis und werden mit dem geweihten Wasser besprengt. Den Höhepunkt und Abschluss der Osternachtsliturgie bildet die Eucharistie.