Patrizier
Die Patrizier stellten die Oberklasse im antiken Rom dar. Sie waren die Familien berühmter oder einflussreicher Vorfahren. Das Wort Patrizier (patricius) leitet sich vom lateinischen Wort pater (Vater) ab. Die Patrizier nahmen für sich in Anspruch die Nachfahren der Gründungsväter Roms zu sein.
In der frühen Römischen Republik waren Mischehen zwischen Patriziern und Plebejern, also dem gewöhnlichen Volk, zunächst verboten. Auch der Handel war strikt getrennt. Im Zuge der Ständekämpfe lockerten sich diese Einschränkungen, als sich die Plebejer ihr Recht auf Teilhabe an der politischen Macht erstritten. Ab der Zeit der mittleren Republik bildeten die Patrizier und einige plebejische Familien die politische Führungsschicht (Nobilität) Roms.
Die politische Partei der Patrizier war zumeist die der Optimaten. Das hinderte jedoch bekannte Patrizier wie Caesar nicht daran, ihr politisches Glück bei den Popularen zu suchen.
Bekannte Patrizierfamilien, die auch viele Konsuln und andere hohe Beamte der römischen Republik stellten, waren unter anderem die Cornelier, Valerier, Julier, Claudier, Aemilier, Fabier und Iunier.
Im späteren Römischen Reich führte Kaiser Konstantin der Große den Titel Patrizier als Ehrentitel für Bürger, die sich um das Reich verdient gemacht hatten, wieder ein. Zum Ende des 5. Jahrhunderts wurde er zum Titel desjenigen Mannes, der die Macht hinter dem Kaiserthron verkörperte, üblicherweise eines Generals der römischen Armee, wie beispielsweise Stilicho, Aetius oder Ricimer.
Auch im Mittelalter gab es im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, in Frankreich und in Italien Patrizierfamilien, die die gesellschaftliche Oberschicht darstellten.
Siehe auch: Patrizier (Schweiz), Patrizier (Computerspiel)