Permittivität
Die Permittivität ist eine physikalische Größe, welche die Durchlässigkeit von Materie für elektrische Felder angibt.Die Permittivität in Materie,
- ,
- der Permittivität des Vakuums ε0, auch als Dielektrizitätskonstante des Vakuums, Elektrische Feldkonstante oder Influenzkonstante bezeichnet, und
- der Dielektrischen Funktion εr, auch relative Permittivität genannt. Im allgemeinen ist εr ein Tensor zweiter Stufe, der sowohl von der Frequenz, als auch vom äußeren elektrischen und magnetischen Feldern abhängig ist. In isotopen Medien ist εr ein Skalar und wird dann im statischen Fall auch als Dielektrizitätskonstante, Dielektrizitätszahl oder Permittivitätszahl bezeichnet.
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2 Permittivität des Vakuums 3 Permittivitätszahl von Materie 4 Weblinks |
Die Permittivität ist in jedem elektromagnetischen Einheitensystem definiert als der Proportionalitätsfaktor im Zusammenhang zwischen elektrischer Verschiebung und elektrischer Feldstärke,
In welchen physikalischen Zusammenhängen tritt die Permittivität auf?
In Materie stellt diese Gleichung nur die niedrigste Ordnung eines im allgemeinen nichtlinearen Zusammenhangs dar: im Falle großer Feldstärken fasst man entweder die Permittivität als feldstärkeabhängig auf, ε(E), oder man führt neben ε=ε(1) weitere Taylor-Koeffizienten ein, ε(2) usw., die die Feldstärkeabhängigkeit von D beschreibt:
Aus der Maxwellschen Divergenzgleichung
Für die Feldstärke im Abstand r von einer Punktladung Q erhält man aus der Divergenzgleichung
Im Vakuum besteht zwischen der magnetischen Permeabilität μ0, der elektrischen Permittivität ε0 und der Vakuumlichtgeschwindigkeit der folgende von Maxwell vorhergesagte und 1857 von Wilhelm Eduard Weber und Wilhelm Georg Kohlrausch experimentell bestätigte Zusammenhang:
Permittivität des Vakuums
Neben dem Coulomb-Gesetz, dem Ampèreschen Gesetz und dem Faradayschen Induktionsgesetz stellt dieser Zusammenhang eine weitere Verknüpfung elektromagnetischer und mechanischer Einheiten, die bei der Wahl eines elektromagnetischen Einheitensystems zu berücksichtigen ist.
In Einheitensystemen, die die elektromagnetischen Größen explizit auf mechanische Basisgrößen zurückführen, wird ε0 als dimensionslose Zahl gewählt:
- (Heaviside-Lorentz-Einheitensystem),
- (elektrostatisches, elektromagnetisches oder Gaußsches CGS-System; in diesen System kürzt sich das 4π aus dem Coulomb-Gesetz heraus).
- Im SI-System geschieht die Rückführung der elektromagnetischen auf die mechanischen Größen versteckt in der Definition des Ampere, die darauf hinausläuft, dass die magnetische Permeabilität des Vakuums als 4π·10-7 SI-Einheiten definiert wird.
Permittivitätszahl von Materie
Die Permittivität von Materie, obwohl üblicherweise durch eine Permittivitätszahl ausgedrückt, ist im allgemeinen kein Skalar, sondern ein Tensor zweiter Stufe, der die kristalline (oder anders geordnete) Struktur der Materie widerspiegelt. Die Tensoreigenschaft der Permittivität ist Grundlage für die Kristalloptik.
Die Permittivität, obwohl häufig Dielektrizitätskonstante genannt, ist ferner nicht konstant, sondern in Materie stets frequenzabhängig; diese Frequenzabhängigkeit wird Dispersion genannt. In Tabellenwerken angegeben ist in der Regel der Zahlenwert bei niedrigen Frequenzen (Größenordnung Hz-kHz, je nach Messmethode allenfalls MHz), bei denen die molekularen Dipole (und a forteriori die atomaren Elektronenorbitale) dem äußeren Feld folgen können.
Aus den Maxwell-Gleichungen folgt ein Zusammenhang zwischen dem optischen Brechungsindex, der elektrischen Permittivität und der magnetischen Permeabilität,
- .
Medium | εr |
---|---|
Vakuum | |
Luft | |
Benzol | |
Kaliumchlorid | |
Wasser | |
Glycerin | |
Methanol | |
Petroleum | |
Porzellan | |
Glas | |
spezielle Keramik | bis |
Trockene Erde | 3,9 |
Feuchte Erde | 29 |
Papier | |
Holz | |
Gummi | |
Eis (-20 °C) | |
Ammoniak (0 °C) |