Poolbillard
Poolbillard ist eine Variante aus dem Billardsport. Man unterscheidet im wesentlichen zwischen 3 Hauptdisziplinen:
- 8 Ball
- 9 Ball
- 14e 1 , 14 und 1 endlos im englischen auch Straight Pool
Table of contents |
2 Begriffe 3 Allgemeine Poolbillardregeln 4 Disziplinen 5 Wo kann ich Billard im Verein spielen? 6 Weblinks |
Was man zum Poolbillard spielen braucht ist natürlich ein Billardtisch. Auf Turnieren wird auf 9-Fuß-Tischen gespielt. Es gibt auch andere Größen, doch 9-Fuß ist der internationale Standard. Er hat eine Spielfläche von 254 cm x 127 cm. Der Tisch selber besteht meistens aus 3 Schieferplatten, die miteinander verspachtelt und dann mit einem Tuch bezogen werden. Die Tücher sind unterschiedlich, sowohl von ihrer Qualität als auch von der Geschwindigkeit, mit der die Kugeln darauf laufen. Der Stoff besteht etwa zu 70% aus Wolle und zu 30% aus Polyamid. 6 Löcher, in die die Kugeln versenkt werden können, befinden sich jeweils in den Ecken und in der Mitte der 2 langen Banden. Das Verhältnis Tischlänge zu Tischbreite ist immer 2:1. Wie die Tische sonst verarbeitet sind, hängt vom Hersteller ab. Angestoßen wird von der Kopflinie, auf der sich auch der Kopfpunkt befindet. Anschließend kommt die Mittellinie mit dem Mittelpunkt. Fußpunkt und Fußlinlie liegen dann im unteren Viertel des Tisches. Die Diamanten, so genannt wegen der Form, die an jeder Bande angebracht sind, sind gute Hilfen, um das Bandenspiel zu berechnen.
Früher wurden die Kugeln aus Elfenbein hergestellt, heute wird mit Aramidbällen mit einem Durchmesser von 57,2 mm gespielt. Wie bei allen Billardarten sind diese Kugeln praktisch unzerstörbar und haben einen sehr guten Rundlauf, was gewährleistet, dass die Kugel auch geradeaus läuft.
Siehe: Billardqueue
Das Stellungsspiel beschreibt das Spiel der weißen Kugel, seltener auch das der Farbigen. Die Weiße versenkt eine Farbige und läuft anschließend auf die Stelle, die vorher von dem Spieler bestimmt wird. Dies ist wichtig, um anschließend vernünfig weiterspielen zu können. Es erfordert viel Übung und Können. Das Effetspiel hat hier eine wichtige Rolle, da es hilft oder helfen kann, die Weiße zu lenken.
Was beim Tennis der Aufschlag ist, das ist beim Poolbillard der Anstoß (Break). Er wird auch Eröffnungsstoß genannt, beim 14e 1 allerdings kann man mit einem Break auch das Rack öffnen, um weiter spielen zu können.
Rack oder Brett ist die Bezeichnung für den Aufbau der Kugeln im Dreieck (Triangle, abgekürzt tri).
Ist eine anzuspielende Kugel so versteckt, dass sie nicht direkt angespielt werden kann, dann sagt man, die Kugel ist dunkel.
Mit Safe, Sicherheit, bezeichnet man den Fall, dass Kugeln so gespielt werden, dass sie dunkel liegen und der Gegner möglichst keine Chance hat, aus dieser Situation einen Ball zu versenken.
Ein Jump (Jumpshot) ist ein mit einer bestimmten Technik auszuführender Stoß, der die Weiße abheben lässt, um über eine andere Kugel zu springen. Das Hebeln, welches man aus dem Kneipenbillard kennt, bei dem man den Queue tief unten hält und damit die Weiße angehoben wird, ist nicht erlaubt.
Für einen Bogen (Bogenstoß) wird der Queue hinten angehoben und der Ball wird mit Effet gespielt, so dass dieser einen Bogen macht.
Oma ist ein liebevoller Ausdruck für die Queueverlängerung (Hilfsqueue), die man manchmal braucht, wenn man nicht an einen Ball herankommt.
Banker (Bänker gesprochen) bzw. Bänder bezeichnet das Spiel über die Bande.
Bei Kombinationen spielt man eine Kugel auf die andere und diese fällt dann. Dies kann auch mit mehreren Kugeln geschehen.
Kiss-shot bezeichnet den Fall, dass die Weiße von einer Kugel abprallt und dann eine andere Kugel versenkt.
Kugeln, die so von anderen Kugeln verdeckt werden, dass man sie nicht versenken kann, wird man versuchen, aus diesem Pulk rauszulösen. Stellungsspiel ist hier natürlich eine Voraussetzung.
Allen Poolbillardarten ist gemeinsam, dass irgend eine Kugel nach der Karambolage eine Bande anlaufen muss. Durchstoßen ist nicht erlaubt. Ein Durchstoß liegt vor, wenn die Queuespitze nach dem Abstoß noch an der Weißen ist, obwohl diese bereits eine Farbige berührt.
Es ist nicht erlaubt, die Kugeln mit etwas anderem als der Queuespitze zu berühren, auch nicht, wenn sich diese Kugel nicht bewegt. Wenn man nach einem Foul Ball in Hand hat, darf man diese natürlich auch mit der Hand verlegen.
Ein Foul begeht man immer dann, wenn man einen nicht korrekten Stoß gemacht hat. Je nach Disziplin wird ein Foul unterschiedlich geahndet. Die aktuellen Regeln kann man natürlich einsehen, die Weblinks ganz unten geben mehr Auskunft. Zunächst werden jedoch die drei Disziplinen erläutert, die auch in den Ligaspielen gespielt werden.
Es gelten selbstverständlich die Allgemeinen Regeln für Poolbillard. Doch im einzelnen unterscheiden sich die Spiele in den Details, Taktiken und Handhabung bei Fouls.
Ziel des Spiels ist es, seine Gruppe von Kugeln, halbe oder volle, zu versenken und dann anschließend die schwarze 8. Nach dem Anstoß bestimmt der erste korrekte Stoß, welche Kugeln man spielen muss, entweder die gestreiften (halben) oder die vollfarbigen (vollen). Gute Spieler teilen den Tisch in Zonen ein und spielen dann die Kugeln von Zone zu Zone weg, wenn dies vom Stellungsspiel her gelingt. Gefährlich wird es meistens, wenn man alle seine Kuglen weggespielt hat aber die 8 liegenlässt. Jetzt stehen nicht mehr so viele Kugeln im Weg und der Gegner kann seine Kugeln gut spielen. Außerdem ist das Safespiel dann auch einfacher, weil er ja nur noch auf eine Kugel zu safen braucht.
Spezialfall Pattsitiuation: Wenn maximal 2 Farbige und die 8 auf dem Tisch liegen, aber kein Spieler versucht, das Spiel zu gewinnen, dann kann nach einer bestimmten Anzahl von Stößen (in der Regel von jedem 3) das Spiel als unentschieden gewertet werden oder es wird neu begonnen. Es beginnt wieder derjenige, der diese Partie begonnen hat. Aus taktischen Gründen kann es vorkommen, dass man nicht versucht, seine Kugeln zu senken, weil es zu schwer ist oder weil man vielleicht lösen muss. In dem Fall geht man auf Nummer sicher und riskiert nichts. Dies geschieht aber selten. 8 Ball ist außerdem ein Ansagespiel, das heißt man muss, wenn es nicht offensichtlich ist, vorher ansagen, welche Kugel in welches Loch gespielt wird. Banker oder Kombinationen sind niemals offensichtlich. Die 8 darf nicht in einem Stoß mit einer farbigen versenkt werden, das Spiel ist dann verloren.
9 Ball ist das auf Turnieren am meisten gespielte Spiel. Es hat einfache Regeln und ist ein schnelles Spiel. Selbst wenn viel Safe gespielt wird, dauert eine 9 Ball Partie allgemein nicht lange.
Gespielt wir nur mit den Kugeln 1-9, also allen "Vollen" und der gestreiften 9. Die Kugeln werden in einem Rhombus aufgebaut, wobei die 1 vorne liegen muß und die 9 in der Mitte.
Werden 3 aufeinanderfolgende Fouls gespielt, so verliert derjenige, der die Fouls spielt, die Partie. Die Reihenfolge der Kugeln, die versenkt werden können, ist egal. Wichtig ist nur, dass man die auf dem Tisch niedrigste Kugel anspielt. Kombinationen sind erlaubt, auch auf die 9. Ziel ist es nur, die 9 zu versenken, wie man das macht, ist fast egal, auch wenn die 9 beim Break fällt und der Stoß korrekt ist, gewinnt man das Spiel. Kombinationen während des Spiels, Bänker oder sonstiges sind erlaubt, es muss auch keine Kugel angesagt werden. Wer mit einem korrekten Stoß die 9 versenkt, der gewinnt. Fällt die 9 bei einem nicht korrekten Stoß, so wird diese auf dem Fußpunkt aufgebaut und man darf mit dem Ball in der Hand die Weiße hinlegen, wo man will, und anschließend den Ball spielen. Ball in Hand beim 9 Ball bedeutet immer, dass man die Weiße legen darf wohin man will. Stellungsspiel ist enorm wichtig, da man ja immer nur eine Möglichkeit hat, was man als nächstes spielen darf. Fehler auf den letzten 3 Kugeln z. B. sind oft schon der Verlust eines Spiels. 9 Ball ist ein Spiel, in dem man nur wenig Fehler machen darf, da man sonst selten wieder eine gute Chance bekommt. Oft wird auf Turnieren mit Wechselbreak gespielt, damit Topspieler nicht mehrere Partien vom Break an ausschießen können und so schwächere Spieler bessere Chancen haben, auch mal mitzumischen. 'Wechselbreak\' bedeutet, dass man unabhängig davon, ob man eine Partie gewinnt oder verliert, immer im Wechsel anstößt.
Beim 9 Ball Spiel hat das Break eine enorme Bedeutung, wenn man eine Kugel versenkt. In diesem Fall kann man weiterspielen und eventuell auch alle Kugeln wegschießen. Das 9 Ball-Break ist, wenn auch nur zum Teil, beherrschbar. Topspieler beherrschen das so gut, dass sie eigentlich immer einen Vorteil von ihrem Break haben.
Die Königsdisziplin unter den Poolbillardvarianten. Es handelt sich um ein Punktespiel, bei dem es darum geht, eine bestimmte Punktzahl zu erreichen. Diese Punktzahl kann unterschiedlich sein. Für jede korrekt versenkte Kugel bekommt man einen Punkt. Der Name 14 und 1 endlos kommt daher, dass man alle Kugeln bis auf eine versenkt. Diese bleibt übrig. Nachdem alle Kugeln bis auf diese versenkt wurden, bleibt die Weiße wo sie ist, und das Rack wird wieder aufgebaut und man darf weiterspielen. Diese letzte Kugel sollte so liegen, dass man anschließend diese versenken, gleichzeitig das Brett lösen und danach weiterspielen kann.
14 und 1 ist ebenfalls ein Ansagespiel. Es ist taktisch das schwerste Spiel, weil man nicht nur gut senken, sodern auch auf engem Raum Stellung spielen und viel lösen muss. Breaken ist immer gefährlich, da man oft ein offenes Bild hinterlässt, wenn man seine Breakkugel nicht versenkt. Wenn der Gegner dann an den Tisch kommt, hat er oft eine Fortsetzung. Bei dieser Variante werden alle Fähigkeiten abverlangt und man muss, um dieses Spiel wirklich zu beherrschen, viel Erfahrung und viel Übung haben. Eine Breaksituation ist nicht zu berechnen, man kann nur in etwa sagen, wo die Weiße am besten hin soll, um nach Möglichkeit eine Fortsetzung zu haben, aber das kann genauso gut schiefgehen. Anfänger sind mit diesem Spiel oft überfordert, weil man mit zu vielen Situationen konfrontiert wird. So passiert es häufig, dass man dann Bälle verschießt, die man im 8 oder 9 Ball ziemlich sicher versenkt hätte. Um für dieses Spiel zu trainieren, besorgt man sich am besten ein gutes Billardbuch und versucht, diese Situationen wieder und immer wieder durchzuspielen.
Anfragen sind bei der Deutschen Billard Union möglich. Man kann auch auf der Webseite unter Landesverbände nachschauen. Material
Tisch
Kugeln
Billardqueue und Billardkreide
Begriffe
Allgemeine Poolbillardregeln
Disziplinen
8 Ball
9 Ball
14 und 1 endlos
Wo kann ich Billard im Verein spielen?