Pupienus
Marcus Clodius Pupienus Maximus (*um 167, †Juli 238) war vom April 238 bis zu seinem Tode einer von zwei römischen Kaisern.
Karriere
Über Pupienus' Herkunft ist kaum etwas bekannt, und auch vieles von seiner Karriere bleibt im Dunkeln. Mit ziemlicher Sicherhiet wurden die meisten, wenn nicht gar fast alle Details über seine militärische Laufbahn erfunden. Heute gehen die meisten Historiker davon aus, dass Pupienus (was übrigens ein überaus seltener Name war, der in der ganzen Geschichte Roms dreimal auftaucht) zunächst Statthalter in einer der germanischen Provinzen war und später vielleicht auch in Kleinasien. 217 und 234 wird er als Konsul erwähnt, und ab 230 etwa hat Pupienus als praefectus urbi die Verwaltung der Stadt Rom geleitet. In dieser Position griff er vor allem in der Sicherheitspolitik außerordentlich hart durch. Zuletzt ist gesichert, dass Pupienus in den Bürgerkriegswirren mit Maximinus Thrax Mitglied eines Gremiums zur Verteidigung Inneritaliens war. Nach dem Tod der beiden Gordianer wurde er vom Senat gemeinsam mit Balbinus zum neuen Kaiser gewählt.
Herrschaft
Die kurze Regierungszeit der beiden Kaiser war geprägt von Misstrauen untereinander und vom römischen Volk ihnen gegenüber, was sich aus der Zeit des Pupienus als hart durchgreifender Stadtpräfekt begründete. Nach ihrer Ernennung mussten die beiden das Kapitol von einer schnell improvisierten Leibwache verlassen, um sich vor dem Volszorn zu schützen.
Pupienus, der in seinem hohen Alter als ständig mürrisch und schlecht gelaunt beschrieben wird, übernahm im folgenden die Leitung des Kampfes gegen die Aufständischen, während Balbinus die Staatsgeschäfte organisierte. Doch noch bevor Pupienus überhaupt die dazu nötigen Truppen ausheben konnte, erreichte ihn die Nachricht, dass Maximinus Thrax von den eigenen Soldaten ermordet worden sei. Daraufhin eilte er sofort nach Ravenna, den Ort des Geschehens, und beendete den Bürgerkrieg, indem er einfach die Armeen beider Seiten auflöste und die Soldaten nach Hause schickte. Im folgenden Triumphzug durch die Hauptstadt wurde Pupienus frenetisch empfangen. Diese Ovationen waren dann auch der Anlass zum Bruch zwischen den beiden Kaisern. Doch zunächst ließen sie sich nichts anmerken und regierten in scheinbarem Einverständnis weiter.
Schließlich wurde es Pupienus zum Verhängnis, dass er seit seiner Zeit als Statthalter in Germanien sich stets einen Trupp von Germanen als Leibwache hielt. Dies verärgerte die Prätorianer, die sich selber ins Abseits gedrängt fühlten. Während eines lautstarken Streits zwischen den beiden Kaisern drangen die Gardisten in den kaiserlichen Palast ein und brachten die beiden grausam um.
Nach einer nur 99 Tage dauernden Regentschaft der beiden senatorischen Kaiser hatte sich gezeigt, dass der Senat sich im Kampf um die Macht im Reich nicht mehr gegen das Militär behaupten konnte. Nach dem Tod der beiden ging die Macht auf Gordian III über, der kurz nach dem Tode seines Vaters und Großvaters von den Kaisern adoptiert worden war.
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