Roma<meta http-equiv="Content-type" content="text/html; charset=utf-8"> <link rel="shortcut icon" href="../../favicon.ico"><link rel="stylesheet" href="../../wikistatic.css"></head> <body><div id=topbar><table width='98%' border=0><tr><td><a href="../../h/ha/hauptseite.html" title="Hauptseite">Hauptseite</a> | <b><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Roma" title="Roma">Aktueller Wikipedia-Artikel</a></b></td> <td align=right nowrap><form name=search class=inline method=get action="../../../search/search.html"><input name=search size=19><input type=submit value=Search></form></td></tr></table></div> <div id=article><h1>Roma</h1><em>Dieser Artikel befasst sich mit der ethnischen Gruppe; zu anderen Bedeutungen siehe <A HREF="../../r/ro/roma__begriffskla_rung_.html" title="Roma (Begriffsklärung)">Roma (Begriffsklärung)</A>.</em> <hr><p> <strong>Roma</strong> (romanes: <em>rom</em>, Mann, Mensch, eigentliche korrekte schreibweise "Rroma") ist der Oberbegriff für eine Reihe ethnisch miteinander verwandter, ursprünglich aus <A HREF="../../i/in/indien.html" title="Indien">Indien</A> stammender Gruppen. Die heutigen Angehörigen dieses Volkes leben - sehr häufig nicht sesshaft - als Minderheiten-Volksgruppen in allen Ländern Europas. Die gemeinsame, in Dialekte aufgespaltene Sprache ist das <A HREF="../../r/ro/romani.html" title="Romani">Romanes</A>. <p> Eine Gruppe, die seit dem ausgehenden Mittelalter im deutschsprachigen Raum beheimatet ist, sind die <A HREF="../../s/si/sinti.html" title="Sinti">Sinti</A>. In einer zweiten Migrationswelle im 19. Jahrhundert gelangte ein weiterer Teil der Roma vorwiegend aus Ungarn nach Österreich und Deutschland. Aufgrund dessen wird gerade im Deutschen die Bezeichnung <strong>Roma</strong> auch nur für diese zweite Gruppe, sowie für die noch heute im osteuropäischen Raum beheimateten Roma verwendet. <em>Die Wikipedia verwendet </em>Roma<em> jedoch als Bezeichnung für die Gesamtheit der Gruppen, unabhängig ihres Aufenthaltslandes.</em> Als Sammelbezeichnung für alle im deutschsprachigen Raum lebenden Angehörigen des Volkes, unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Einwanderung, hat sich in Deutschland der Begriff <A HREF="../../s/si/sinti_und_roma.html" title="Sinti und Roma">Sinti und Roma</A> etabliert. <p> Ihnen allen ist die indische Herkunft gemeinsam, die sich neben historischen Überlieferungen auch durch die Ableitung ihrer Sprache vom <A HREF="../../s/sa/sanskrit.html" title="Sanskrit">Sanskrit</A> belegen lässt.<p> Die hauptsächlich in Südosteuropa beheimateten Roma sind ihrerseits aufgespalten in eine größere Zahl von Stammesverbänden mit leicht unterschiedlichen Traditionen und vielfach einer traditionellen beruflichen Spezialisierung. Eine dieser Gruppen sind die <A HREF="../../k/ka/kalderasch.html" title="Kalderasch">Kalderasch</A>.<p> Die Roma sind nicht zu verwechseln mit den Jenischen in Deutschland und der Schweiz und den Tinkern in <A HREF="../../r/re/republik_irland.html" title="Republik Irland">Irland</A> und <A HREF="../../g/gr/groa_britannien_und_nordirland.html" title="Großbritannien und Nordirland">Großbritannien</A>, die ethnisch anderer Herkunft sind.<p> Die Weltpopulation der Roma mit den zugehörigen Untergruppen beträgt heute etwa zwölf Millionen, davon acht Millionen in Europa. Die größten Gemeinschaften befinden sich in den südosteuropäischen Ländern (jeweils 300.000 bis zu einer Million Roma; in Rumänien nach Schätzungen zwischen 1,5 und drei Millionen). Für Spanien schätzt man zwischen 400.000 und 700.000 Angehörige, etwa 300.000 für Frankreich. In der Bundesrepublik Deutschland leben nach Schätzungen 70.000 bis 110.000 deutsche Roma.<p> Während der Zeit des <A HREF="../../n/na/nationalsozialismus.html" title="Nationalsozialismus">Nationalsozialismus</A> waren die Sinti und Roma Opfer eines versuchten Genozids. Durch gezielte Massentötung in den Konzentrationslagern sollte das Volk ausgerottet werden. Sie waren damit zusammen mit anderen Gruppen Opfer des faschistischen Holocausts. <A HREF="../../2/20/2004.html" title="2004">2004</A> soll ein Mahnmal für die Roma-Opfer des Holocausts in Berlin gebaut werden.<p> Insbesondere als Musiker sind einige Sinte und Roma zu großer Popularität gelangt. Als wohl bekannteste Namen seien hier <A HREF="../../d/dj/django_reinhardt.html" title="Django Reinhardt">Django Reinhardt</A> und <A HREF="../../m/ma/manitas_de_plata.html" title="Manitas de Plata">Manitas de Plata</A> aufgeführt aber auch der Rumäne <A HREF="../../n/ni/nicolae_neacsu.html" title="Nicolae Neacsu">Nicolae Neacsu</A> oder die deutsche Sängerin Marianne Rosenberg sind hier zu nennen.<p> Roma leiden auch heute in Europa teilweise noch unter Verfolgung, insbesondere im <A HREF="../../k/ko/kosovo.html" title="Kosovo">Kosovo</A>. Eine stille Diskriminierung ist dagegen in allen Ländern Europas allgegenwärtig. Roma weisen fast überall die höchsten Analphabetenquoten auf und leben vielfach in eigenen Romasiedlungen oder <A HREF="../../g/gh/ghetto.html" title="Ghetto">Ghettos</A>, die oft im Zuge gezwungener Sesshaftmachung in minderer Qualität und mit schlechter Infrastruktur errichtet wurden. Manche Roma sind noch heute <A HREF="../../s/st/staatenlosigkeit.html" title="Staatenlosigkeit">Staatenlose</A>.<p> <A NAME="Sesshaftigkeit"><H2>Sesshaftigkeit</H2><p> Im Europäischen Durchschnitt leben etwa 60% der Roma sesshaft, ca 20% nomadisch, weitere 20% führen eine halb-sesshafte Lebensweise, bei der sich feste Wohnungen und Umherziehen jahreszeitlich abwechseln. Nach Ländern betrachtet sieht die Situation anders aus: In Schweden, Dänemark, Spanien und Österreich sind fast alle Roma sesshaft, wohingegen in England, Irland, Frankreich und Belgien die Roma primär keine festen Wohnsitze unterhalten.<p> <A NAME="Fremdbezeichnungen"><H2>Fremdbezeichnungen</H2><p> Für die Roma haben sich in Europa zwei unterschiedliche Fremdbezeichnungen eingebürgert: Dies ist zum einen die Bezeichnung als <A HREF="../../z/zi/zigeuner.html" title="Zigeuner">Zigeuner</A>, die in Deutschland, Italien (<em>Zingaro</em>), Portugal (<em>Cigano</em>), Teilen Frankreichs (<em>Tsigane</em>) und im slawischen Sprachbereich verbreitet ist, sowie andererseits die Bezeichnung als <em>Gitanen</em>, die in Spanien (<em>Gitanos</em>), England (<em>Gypsies</em>) und ebenfalls in Teilen Frankreiches (<em>Gitanes</em>) verwendet wird. Die erstere Bezeichnung beruht entweder auf einer Verwechslung der Roma mit der gnostischen Sekte der <A HREF="../../a/at/athinganen.html" title="Athinganen">Athinganen</A>, die auf dem Balkan verbreitet gewesen sein muss, oder stammt vom persischen Wort <em>Ciganch</em> (Musiker, Tänzer); auch das persische <em>asinkan</em> (Schmiede) wird gelegentlich genannt. Die zweite Bezeichnungsgruppe beruht auf einer ursprünglichen Vermutung, die Ur-Heimat der Roma hätte sich in Ägypten befunden. In Teilen Norddeutschlands und skandinavischen Sprachen findet sich die Bezeichnung "Tatern" oder "Tattare", der eigentlich die Bedeutung "Tatar" hat. Möglicherweise hat hierzu die Vorstellung beigetragen, die Roma seien als Begleiter des tatarischen Vordringens z.B. unter Tamerlan nach Europa gelangt.<p> <A NAME="Herkunft"><H2>Herkunft</H2><p> Sie kamen vermutlich über den Nahen Osten, Griechenland, Balkan nach Mittel-, Ost-, West- und Nordeuropa. In vielen Teilen Westeuropas lebten sie bis in das <A HREF="../../2/20/20__jahrhundert.html" title="20. Jahrhundert">20. Jahrhundert</A> hinein als <A HREF="../../f/fa/fahrende.html" title="Fahrende">Fahrende</A>, in Südosteuropa (insbes. Bulgarien und <A HREF="../../r/ru/ruma_nien.html" title="Rumänien">Rumänien</A>) dagegen meist als rechtlose Leibeigene. Den Roma verwandte oder ähnliche Volksgruppen leben auch in der Türkei und Ländern des Nahen Ostens.<p> <A NAME="Weblinks"><H2>Weblinks</H2><p> <ul><li><A HREF="http://www.romnews.de/" class="external">Informationen des Roma National Congress</A>, einer Dachorganisation europäischer Roma-Menschenrechtsorganisationen<p></li></ul></div><br><div id=footer><table border=0><tr><td> <small>Dies ist ein Artikel aus der freien Enzyklopädie <a href="http://de.wikipedia.org">Wikipedia</a>. Stand: August 2004. Der Artikel steht unter der <a href="http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt">GNU Free Documentation License</a>.</small></td></tr></table></div>