Roman Herzog
Prof. Dr. Dres. h.c. Roman Herzog (* 5. April 1934 in Landshut) ist ein deutscher Politiker (CDU).
Table of contents |
2 Familie 3 Partei 4 Abgeordneter 5 Öffentliche Ämter 6 Gesellschaftliches Engagement 7 Schriften 8 Ehrungen 9 Weblinks |
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur absolvierte Herzog ab 1953 ein Studium der Rechtswissenschaft in München, welches er 1957 mit dem ersten und 1961 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. 1958 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. Er war dann bis 1964 wissenschaftlicher Assistent bei Theodor Maunz an der Juristischen Fakultät der Universität München. In dieser Zeit fertigte er auch seine Habilitationsschrift an. Bis 1965 lehrte er daraufhin als Privat-Dozent an der Universität München. 1965 folgte er dann dem Ruf der Freien Universität Berlin als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Staatsrecht und Politik. Hier war er von 1967 bis 1968 Dekan und von 1968 bis 1969 Prodekan der Juristischen Fakultät. 1969 folgte er dann dem Ruf der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer auf den Lehrstuhl für Staatslehre und Politik; von 1971 bis 1972 amtiert er als deren Rektor.
Von 1981 bis 1994 war er Mitherausgeber der Wochenzeitung Christ und Welt - Rheinischer Merkur.
1983 wird Herzog zum Richter am Bundesverfassungsgericht ernannt. Er ist hier bis 1987 Vorsitzender des Ersten Senats und Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts. Von 1987 bis 1994 ist er dann Präsident des Bundesverfassungsgerichts.
Neben seiner Tätigkeit als Verfassungsrichter hat er als Honorarprofessor von 1984 bis 1994 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer und von 1986 bis 1994 an der Universität Tübingen.
Familie
Roman Herzog war in erster Ehe seit 1958 mit Christiane Krauß verheiratet. Aus ihrer Ehe gingen zwei Söhne hervor. Christiane Herzog ist am 19. Juli 2000 in München verstorben. Roman Herzog ist in zweiter Ehe verheiratet mit Alexandra Freifrau von Berlichingen geb. von Vultejus.
Partei
Seit 1970 ist Herzog Mitglied der CDU. Von 1978 bis 1983 war er Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises von CDU und CSU. In dieser Zeit gehörte er ab 1979 auch dem Bundesvorstand der CDU an.
Abgeordneter
Von 1980 bis 1983 war er Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg.
Öffentliche Ämter
1973 wird er in die von Ministerpräsident Helmut Kohl geführte Landesregierung als Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund berufen. Dieses Amt führt er auch unter Ministerpräsident Bernhard Vogel weiter.
Von 1978 bis 1980 war er dann in der von Ministerpräsident Lothar Späth geführten Landesregierung Minister für Kultur und Sport des Landes Baden-Württemberg. Nach der Landtagswahl 1980 wechselte er in das Amt des Innenministers des Landes Baden-Württemberg, das er bis 1983 ausübt.
Bei der Wahl zum Bundespräsidenten am 23. Mai 1994 wurde er von der Bundesversammlung zum siebten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Für eine zweite Amtszeit kandidierte er 1999 nicht.
Große Beachtung fand seine sogenannte "Ruck"-Rede (am 26. April 1997), in der er dafür eintrat, dass ein "Ruck" durch Deutschland gehen müsse, um die verkrusteten Strukturen zu überwinden (Berliner Rede). Am 5. November 1997 hielt er eine vielbeachtete Bildungsrede.
Gesellschaftliches Engagement
Von 1971 bis 1980 war er Vorsitzender der Kammer für öffentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland. Von 1973 bis 1991 war er Ordentliches Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Schriften
Ehrungen
1996 erhält er die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford (England). 1997 wird ihm der Karlspreis der Stadt Aachen verliehen. Ebenfalls 1997 wird er in New York zusammen mit Vaclav Havel als "Europäischer Staatsmann des Jahres" ausgezeichnet. 1998 erhält er die Ehrendoktorwürde der Universität Wroclaw (Breslau), Polen. Im selben Jahr wird ihm der Leo-Baeck-Preis verliehen. Ebenfalls 1998 wird er Ehrenbürger von Berlin.
Weblinks