Russisch-Japanischer Krieg<meta http-equiv="Content-type" content="text/html; charset=utf-8"> <link rel="shortcut icon" href="../../favicon.ico"><link rel="stylesheet" href="../../wikistatic.css"></head> <body><div id=topbar><table width='98%' border=0><tr><td><a href="../../h/ha/hauptseite.html" title="Hauptseite">Hauptseite</a> | <b><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-Japanischer_Krieg" title="Russisch-Japanischer Krieg">Aktueller Wikipedia-Artikel</a></b></td> <td align=right nowrap><form name=search class=inline method=get action="../../../search/search.html"><input name=search size=19><input type=submit value=Search></form></td></tr></table></div> <div id=article><h1>Russisch-Japanischer Krieg</h1>Der <strong>Russisch-Japanische Krieg</strong> war ein <A HREF="../../k/kr/krieg.html" title="Krieg">Krieg</A> zwischen <A HREF="../../r/ru/russland.html" title="Russland">Russland</A> und <A HREF="../../j/ja/japan.html" title="Japan">Japan</A>. Der Konflikt dauerte vom Februar <A HREF="../../1/19/1904.html" title="1904">1904</A> bis zum Herbst <A HREF="../../1/19/1905.html" title="1905">1905</A>.<p> <p><table border="0" id="toc"><tr><td align="center"> <b>Table of contents</b> <script type='text/javascript'>showTocToggle("show","hide")</script></td></tr><tr id='tocinside'><td align="left"> <div style="margin-left:2em;"> </div> </div> <A CLASS="internal" HREF="#1. Ursachen und Vorgeschichte">1 1. Ursachen und Vorgeschichte</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#2. Verlauf">2 2. Verlauf</A><BR> <div style="margin-left:2em;"> <A CLASS="internal" HREF="#2.1. Angriff auf Port Arthur">2.1 2.1. Angriff auf Port Arthur</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#2.2. Gefecht von Tschemulpo">2.2 2.2. Gefecht von Tschemulpo</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#2.3. Schlacht von Port Arthur">2.3 2.3. Schlacht von Port Arthur</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#2.4. Schlacht im Gelben Meer">2.4 2.4. Schlacht im Gelben Meer</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#2.5. Schlacht von Mukden">2.5 2.5. Schlacht von Mukden</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#2.6. Schlacht von Tsushima">2.6 2.6. Schlacht von Tsushima</A><BR> </div> <A CLASS="internal" HREF="#3. Ausgang und Folgen">3 3. Ausgang und Folgen</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#4. Literatur">4 4. Literatur</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#5. Weblinks">5 5. Weblinks</A><BR> </td></tr></table><P> <A NAME="1. Ursachen und Vorgeschichte"><H2>1. Ursachen und Vorgeschichte</H2><p> Kriegsgrund war das russische Engagement in der <A HREF="../../m/ma/mandschurei.html" title="Mandschurei">Mandschurei</A>, das mit dem japanischen <A HREF="../../i/im/imperialismus.html" title="Imperialismus">Imperialismus</A> kollidierte.<p> Japan befand sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in einer Phase des Umbruchs. Das bis dato isolierte Land erlebte eine Phase der Modernisierung und Annäherung an westliche Sitten. Dazu gehörte auch eine Übernahme westlicher <A HREF="../../a/au/aua_enpolitik.html" title="Außenpolitik">außenpolitischer</A> Prinzipien. Die <A HREF="../../e/ex/expansion.html" title="Expansion">Expansionsbestrebungen</A> richteten sich zuerst auf das Nachbarland <A HREF="../../k/ko/korea.html" title="Korea">Korea</A>. Bereits im Januar <A HREF="../../1/18/1876.html" title="1876">1876</A> entsandte Japan drei <A HREF="../../k/ka/kanonenboot.html" title="Kanonenboot">Kanonenboote</A> nach <A HREF="../../s/se/seoul.html" title="Seoul">Seoul</A> und erzwang auf diesem Weg ein Handelsabkommen und die Aufnahme <A HREF="../../d/di/diplomatie.html" title="Diplomatie">diplomatischer Beziehungen</A>. <p> Da Korea damals ein Vasallenstaat <A HREF="../../v/vo/volksrepublik_china.html" title="Volksrepublik China">Chinas</A> war, führte diese Intervention zum Konflikt mit der chinesischen Regierung in <A HREF="../../p/pe/peking.html" title="Peking">Peking</A>. Der Konflikt mündete <A HREF="../../1/18/1884.html" title="1884">1884</A> schließlich in den <A HREF="../../j/ja/japanisch_chinesischer_krieg.html" title="Japanisch-Chinesischer Krieg">Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg</A>, in dem China aufgrund seines rückständigen Militärs unterlag. Bei den Friedensverhandlungen in Shimonoseki verlangte Japan unter anderem die Abtretung der Liaodong-Halbinsel und des Hafens von <A HREF="../../p/po/port_arthur.html" title="Port Arthur">Port Arthur</A>. Diese Vertragsbedingung kollidierte jedoch mit den Interessen der <A HREF="../../r/ru/russland.html" title="Russland">russischen</A> Regierung. Russland wollte das chinesische Riesenreich langfristig wirtschaftlich und politisch durchdringen. Mit der Unterstützung <A HREF="../../d/de/deutschland.html" title="Deutschland">Deutschlands</A> und <A HREF="../../f/fr/frankreich.html" title="Frankreich">Frankreichs</A> erzwang Russland die Räumung der Liaodong-Halbinsel. Der Konflikt zwischen Japan und Russland erhielt weitere Brisanz durch den <A HREF="../../1/18/1891.html" title="1891">1891</A> begonnenen Bau der <A HREF="../../t/tr/transsibirische_eisenbahn.html" title="Transsibirische Eisenbahn">Transsibirischen Eisenbahn</A>, die Russland den schnellen Transport großer Truppenmengen in den Fernen Osten ermöglichen würde. <p> Im Gegenzug konnte Russland sich die Unterstützung Chinas sichern. Die Beziehungen mündeten in der Unterzeichnung eines Abkommens: Russland sicherte China Rückendeckung für den Fall eines japanischen Angriffs zu und konnte dafür die <A HREF="../../t/tr/transsibirische_eisenbahn.html" title="Transsibirische Eisenbahn">Transsibirische Eisenbahn</A> durch die <A HREF="../../m/ma/mandschurei.html" title="Mandschurei">Mandschurei</A> verlegen lassen. <p> Das politische Klima verschlechterte sich jedoch merklich, als Russland am <A HREF="../../4/4_/4__dezember.html" title="4. Dezember">4. Dezember</A> <A HREF="../../1/18/1897.html" title="1897">1897</A> den Hafen von <A HREF="../../p/po/port_arthur.html" title="Port Arthur">Port Arthur</A> am <A HREF="../../g/ge/gelbes_meer.html" title="Gelbes Meer">Gelben Meer</A> besetzte. Im März <A HREF="../../1/18/1898.html" title="1898">1898</A> schließlich pachtete Russland den Hafen und den südlichen Teil der Liaodong-Halbinsel für eine Zeit von 25 Jahren. <p> Nur 2 Jahre später verstärkte Russland sein militärisches Engagement in China noch weiter und entsandte rund 100.000 Soldaten zur Niederschlagung des <A HREF="../../b/bo/boxeraufstand.html" title="Boxeraufstand">Boxeraufstandes</A> und zur Besetzung der gesamten <A HREF="../../m/ma/mandschurei.html" title="Mandschurei">Mandschurei</A>. <p> Russland intervenierte zunehmend auch in <A HREF="../../k/ko/korea.html" title="Korea">Korea</A>. Durch den Erwerb einer <A HREF="../../k/ko/konzession.html" title="Konzession">Holzkonzession</A> am Fluss Jalu in Korea und den Aufbau einer nahezu ausschließlich aus russischen <A HREF="../../r/re/reservist.html" title="Reservist">Reservisten</A> bestehenden Unternehmung spitzte sich der Konflikt endgültig zu. Die japanische Öffentlichkeit fasste die Konzentration russischer Truppen in der <A HREF="../../m/ma/mandschurei.html" title="Mandschurei">Mandschurei</A>, in <A HREF="../../p/po/port_arthur.html" title="Port Arthur">Port Arthur</A> und in <A HREF="../../k/ko/korea.html" title="Korea">Korea</A> als Bedrohung auf.<p> Am <A HREF="../../1/12/12__august.html" title="12. August">12. August</A> <A HREF="../../1/19/1903.html" title="1903">1903</A> forderte der japanische Botschafter den Abzug der russischen Truppen aus der Mandschurei und die Anerkennung der politischen Vorherrschaft Japans in Korea. Die Verhandlungen wurden jedoch von russischer Seite behindert und verzögert. <p> Am <A HREF="../../4/4_/4__februar.html" title="4. Februar">4. Februar</A> beschloss eine vom <A HREF="../../t/te/tenno.html" title="Tenno">Tenno</A> geleitete Konferenz den Angriff auf die russischen Truppen. Die <A HREF="../../k/kr/kriegserkla_rung.html" title="Kriegserklärung">Kriegserklärung</A> folgte schließlich am <A HREF="../../1/10/10__februar.html" title="10. Februar">10. Februar</A> <A HREF="../../1/19/1904.html" title="1904">1904</A>, also erst einen Tag nach Beginn der Kriegshandlungen.<p> <A NAME="2. Verlauf"><H2>2. Verlauf</H2><p> <A NAME="2.1. Angriff auf Port Arthur"><H3>2.1. Angriff auf Port Arthur</H3><p> Der Krieg wurde durch Japan mit einem Angriff in der Nacht vom <A HREF="../../8/8_/8__februar.html" title="8. Februar">8. Februar</A> auf den <A HREF="../../9/9_/9__februar.html" title="9. Februar">9. Februar</A> <A HREF="../../1/19/1904.html" title="1904">1904</A> auf den Hafen <A HREF="../../p/po/port_arthur.html" title="Port Arthur">Port Arthur</A> ohne vorherige <A HREF="../../k/kr/kriegserkla_rung.html" title="Kriegserklärung">Kriegserklärung</A> begonnen. Die russische Führung rechnete nicht mit einem Angriff und wurde demensprechend vollkommen überrascht. Der Angriff wurde mit <A HREF="../../t/to/torpedo.html" title="Torpedo">Torpedos</A> durchgeführt und führte zur Beschädigung der <A HREF="../../s/sc/schlachtschiff.html" title="Schlachtschiff">Schlachtschiffe</A> <em>Retvisan</em> und <em>Zessarewitsch</em> sowie des <A HREF="../../s/sc/schwerer_kreuzer.html" title="Schwerer Kreuzer">Schweren Kreuzers</A> <em>Pallada</em>. Unerklärlicherweise hatte der japanische Admiral <A HREF="../../h/he/heihachiro_togo.html" title="Heihachiro Togo">Heihachiro Togo</A> seine <A HREF="../../t/to/torpedoboot.html" title="Torpedoboot">Torpedoboote</A> in mehreren Wellen angreifen lassen, weshalb die Russen alle weiteren Anriffe mühelos abwehren konnten.<p> <A NAME="2.2. Gefecht von Tschemulpo"><H3>2.2. Gefecht von Tschemulpo</H3><p> Obwohl der Angriff auf Port Arthur als Beginn des Krieges gilt, so war der Hafen der koreanischen Stadt Tschemulpo das eigentliche Ziel der japanischen Aktionen. Von Tschemulpo aus erfolgte die japanische Invasion der <A HREF="../../m/ma/mandschurei.html" title="Mandschurei">Mandschurei</A>. Zu diesem Zweck entsandte Admiral <A HREF="../../h/he/heihachiro_togo.html" title="Heihachiro Togo">Togo</A> eine Flotte unter dem Kommando des Konteradmirals <em>Uriu</em>.<p> Das russische Oberkommando hatte im Vorfeld des sich anbahnenden Krieges versäumt, den schnellen Kreuzer <em><A HREF="../../w/wa/warjag.html" title="Warjag">Warjag</A></em> und das <A HREF="../../k/ka/kanonenboot.html" title="Kanonenboot">Kanonenboot</A> <em>Korejez</em> in die Flotte von <A HREF="../../p/po/port_arthur.html" title="Port Arthur">Port Arthur</A> zu integrieren. Beide Boote wurden am <A HREF="../../8/8_/8__februar.html" title="8. Februar">8. Februar</A> <A HREF="../../1/19/1904.html" title="1904">1904</A> in der Nähe des koreanischen Hafens von Tschemulpo (auch Chemulpo) durch <em>Uriu's</em> Flotte gestellt. Die <em>Warjag</em> und die <em>Korejez</em> sahen sich einer Übermacht des <A HREF="../../s/sc/schwerer_kreuzer.html" title="Schwerer Kreuzer">schweren Kreuzers</A> <em>Naniwa</em>, fünf <A HREF="../../k/kl/kleiner_kreuzer.html" title="Kleiner Kreuzer">kleinen Kreuzern</A> und acht <A HREF="../../t/to/torpedoboot.html" title="Torpedoboot">Torpedobooten</A> gegenüber. Die japanische Flotte setzte eine Armee in der Nähe des Hafens ab und forderte die russischen Kommandanten zur Kapitulation auf. Der russische Kommandant <em>Rudneff</em> lehnte dieses Ansinnen ab. Die <em>Warjag</em> und die <em>Korejez</em> lagen inmitten <A HREF="../../n/ne/neutral.html" title="Neutral">neutraler</A> Schiffe und konnten nicht ohne weiteres angegriffen werden. Allerdings konnten sie in dieser Position auch die Anlandung der Japaner nicht unterbinden. Am Morgen des <A HREF="../../9/9_/9__februar.html" title="9. Februar">9. Februar</A> <A HREF="../../1/19/1904.html" title="1904">1904</A> kam es schließlich zum Gefecht. Die russischen Schiffe wagten den Ausbruch aus dem Hafen und versuchten in die offene See zu entkommen. Der japanischen Flotte gelang es jedoch, beide Schiffe ins Kreuzfeuer zu nehmen. Das Gefecht dauerte etwa eine Stunde und endete mit einem Sieg der Japaner. Die <em>Warjag</em> erlitt schwere Beschädigungen und verlor 122 Mann an Toten und Verletzten. Die <em>Korejez</em> hatte dieser Übermacht nichts mehr entgegenzusetzen. Beide Schiffe kehrten in den Hafen zurück und wurden dort von ihren Besatzungen selbst versenkt.<p> <A NAME="2.3. Schlacht von Port Arthur"><H3>2.3. Schlacht von Port Arthur</H3><p> Der japanische Admiral <A HREF="../../h/he/heihachiro_togo.html" title="Heihachiro Togo">Heihachiro Togo</A> erhielt Berichte, dass die russische Flotte in <A HREF="../../p/po/port_arthur.html" title="Port Arthur">Port Arthur</A> nicht auf einen Angriff vorbereitet wäre. Er wagte daher am Mittag des <A HREF="../../9/9_/9__februar.html" title="9. Februar">9. Februar</A> <A HREF="../../1/19/1904.html" title="1904">1904</A> einen Angriff auf die Festung von See. Die Japaner trafen zuerst auf den Minenleger <em>Bojarin</em>, der die gesamte russische Flotte alarmierte. Kurz darauf kam es zum Gefecht, in welchem keine der beiden Seiten die Oberhand gewinnen konnte. Die russische Flotte wurde von den <A HREF="../../b/ba/batterie__milita_r_.html" title="Batterie (Militär)">Landbatterien</A> der <A HREF="../../f/fe/festung.html" title="Festung">Festung</A> von Port Arthur unterstützt. Admiral Togo war vom starken Widerstand der Russen überrascht und zog sich nach 40 Minuten vom Schlachtfeld zurück. Die Japaner hatten 90 Mann an Toten und Verwundeten zu beklagen, jedoch war keines ihrer Schiffe ernsthaft beschädigt. Auf russischer Seite waren 150 Matrosen getötet oder verwundet worden. Darüberhinaus waren die Schiffe <em>Bajan</em>, <em>Askold</em>, <em>Diana</em> und <em>Novik</em> zum Teil schwer beschädigt.<p> <A NAME="2.4. Schlacht im Gelben Meer"><H3>2.4. Schlacht im Gelben Meer</H3><p> Die russische Flotte war nach der Schlacht von Port Arthur relativ untätig im Hafen geblieben. Nachdem der kommandierende Admiral <em>Makarov</em> mit seinem Flaggschiff <em>Petropawlowsk</em> auf eine Mine gefahren und gesunken war, wurde Admiral <em>Witthöft</em> zum neuen Befehlshaber ernannt. Er wollte die Schiffe im Hafen belassen und die Landstreitkräft mit der Feuerkraft der verbliebenen Schiffe unterstützen. Diese Zurückhaltung wurde jedoch nicht durch den Befehlshaber von Port Arthur, <em>Alexejew</em>, geteilt. Dieser telegraphierte schließlich an den <A HREF="../../z/za/zar.html" title="Zar">Zar</A> <A HREF="../../n/ni/nikolaus_ii___russland_.html" title="Nikolaus II. (Russland)">Nikolaus II</A> persönlich und forderte die Erlaubnis zum Ausbruch. Admiral <em>Witthöft</em> konnte diese Entscheidung nun nicht länger herauszögern. Am <A HREF="../../1/10/10__august.html" title="10. August">10. August</A> <A HREF="../../1/19/1904.html" title="1904">1904</A> wurde der Ausbruchsversuch unternommen. Die russische Flotte sollte die <A HREF="../../b/bl/blockade.html" title="Blockade">Seeblockade</A> der Japaner durchbrechen und nach <A HREF="../../w/wl/wladiwostok.html" title="Wladiwostok">Wladiwostok</A> fahren. Admiral Togo missdeutete den Ausbruch als Angriff und setzte sich zuerst zwischen den Hafen und die Russen. Als der Ausbruchsversuch schließlich erkannt wurde, brauchte es einige Stunden bis sie die russische Flotte eingeholt und gestellt hatten. Das Gefecht begann gegen 17.43 Uhr. Das Feuer richtete sich dabei hauptsächlich auf das Admiral Togos Schiff <em>Mikasa</em> und das russische Flaggschiff <em>Zessarewitsch</em>. Zunächst schien es so, dass die Russen bei Einbruch der Dunkelheit entkommen würden. Gegen Abend detonierten jedoch fast zeitgleich 2 schwere Granaten auf der Brücke der <em>Zessarewitsch</em>. Dabei wurde Admiral <em>Witthöft</em> getötet und nahezu alle weiteren <A HREF="../../s/st/stabsoffizier.html" title="Stabsoffizier">Stabsoffiziere</A> sowie der Steuermann getötet oder schwer verwundet. Die Flotte war praktisch führungslos und da das Ruder der <em>Zessarewitsch</em> verklemmt war, fuhr das Schiff im Kreis und alle folgenden Schiffe, die den Einschlag nicht beobachtet hatten, wendeten ebenfalls. Dies führte zum totalen Chaos und als Konteradmiral <em>Uchtomski</em> das Kommando übernommen hatte, blieb im nicht viel übrig als nach Port Arthur zurückzukehren. Einige russische Schiffe waren bereits gesunken. Admiral Togos Flotte war jedoch ebenfalls schwer beschädigt und musste sich zurückziehen. Der Großteil der russischen Schiffe kehrte am nächsten Tag in den Hafen von Port Arthur zurück. <p> Dort wurden in der Folgezeit viele Geschütze aus den Schiffen ausgebaut und zur Verstärkung der Festung im Landkampf eingesetzt. Während der Belagerung und der zahllosen erfolglosen Angriffe fielen etwa 58.000 Japaner und 31.000 Russen. Nach 154-tägiger Belagerung musste Port Arthur jedoch am <A HREF="../../2/2_/2__januar.html" title="2. Januar">2. Januar</A> <A HREF="../../1/19/1905.html" title="1905">1905</A> an die Japaner übergeben werden. Die russischen Schiffe wurden zuvor sämtlichst im Hafen versenkt, konnten jedoch aus dem flachen Wasser von den Japanern wieder gehoben werden.<p> <A NAME="2.5. Schlacht von Mukden"><H3>2.5. Schlacht von Mukden</H3><p> Die Schlacht bei Mukden (heute <A HREF="../../s/sh/shenyang.html" title="Shenyang">Shenyang</A>) war die letzte größere Feldschlacht des russisch-japanischen Krieges in der <A HREF="../../m/ma/mandschurei.html" title="Mandschurei">Mandschurei</A>. Sie dauerte vom <A HREF="../../2/20/20__februar.html" title="20. Februar">20. Februar</A> bis zum <A HREF="../../1/10/10__ma_rz.html" title="10. März">10. März</A> <A HREF="../../1/19/1905.html" title="1905">1905</A>. Auf russischer wie auf japanischer Seite kämpften jeweils 300.000 Mann. Die Schlacht war damit die größte Feldschlacht der damaligen Zeit. <p> Nach der vorausgegangen Schlacht von Liaoyang von August bis September <A HREF="../../1/19/1904.html" title="1904">1904</A> lagen sich beide Armeen gegenüber, ohne das größere Gefechte auftraten. Die Schlacht begann schließlich am <A HREF="../../2/20/20__februar.html" title="20. Februar">20. Februar</A> <A HREF="../../1/19/1904.html" title="1904">1904</A> mit einer Attacke der japanischen 5. Armee auf die linke <A HREF="../../f/fl/flanke.html" title="Flanke">Flanke</A> der Russen. Am <A HREF="../../2/27/27__februar.html" title="27. Februar">27. Februar</A> <A HREF="../../1/19/1904.html" title="1904">1904</A> griff die japanische 4. Armee auf der rechten Flanke der Russen in das Gefecht ein. Da die russische Armee der Gefahr der Einkesselung entgehen wollte, ordnete General <em>Kuropatkin</em> schließlich den Rückzug in den Norden der Stadt an. Da die russische Front zusehends kollabierte, musste sich die Armee schließlich am <A HREF="../../1/10/10__ma_rz.html" title="10. März">10. März</A> vollkommen aus Mukden zurückziehen. <p> Die russischen Verluste betrugen 26.500 Tote und etwa 25.000 Verwundete. Etwa 40.000 russische Soldaten waren in Gefangenschaft geraten. Auch die Japaner hatten etwa 41.000 Mann an Toten und Verwundeten zu beklagen.<p> Aus strategischer Sicht hatte der Verlust der Stadt keine große Bedeutung, jedoch demoralisierte der Rückschlag die gesamte russische Armee.<p> <A NAME="2.6. Schlacht von Tsushima"><H3>2.6. Schlacht von Tsushima</H3><p> Im Oktober 1904 wurde die russische Ostseeflotte in Zweites Pazifisches Geschwader umbenannt und unter der Führung des russischen Admirals <A HREF="../../s/si/sinowi_petrowitsch_roshestwenski.html" title="Sinowi Petrowitsch Roshestwenski">Sinowi Petrowitsch Roshestwenski</A> nach Wladiwostok entsandt. Während der Fahrt vereinigte sie sich mit dem Dritten Pazifischen Geschwader unter Konteradmiral Nikolai Nebogatov. Dessen Flotte war allerdings eher eine Behinderung, das sie fast ausßschließlich aus veralteten Schiffen bestand. Dieser Umstand setzte die Kampfkraft des gesamten Geschwaders herab. Die Flotte sollte ursprünglich <A HREF="../../p/po/port_arthur.html" title="Port Arthur">Port Arthur</A> aus der Belagerung befreien und das Erste Pazifische Geschwader verstärken. Nach der Eroberung von Port Arthur durch die Japaner erhielt die Flotte aber den neuen Befehl, nach <A HREF="../../w/wl/wladiwostok.html" title="Wladiwostok">Wladiwostok</A> durchzubrechen. <p> Die russische Flotte legte dazu eine Strecke von mehr als 18.000 <A HREF="../../s/se/seemeile.html" title="Seemeile">Seemeilen</A> zurück und umrundete dabei <A HREF="../../a/af/afrika.html" title="Afrika">Afrika</A>. Unterwegs kam es zum <A HREF="../../d/do/doggerbank_zwischenfall.html" title="Doggerbank-Zwischenfall">Doggerbank-Zwischenfall</A>, der zu einem diplomatischen Konflikt mit <A HREF="../../g/gr/groa_britannien_und_nordirland.html" title="Großbritannien und Nordirland">Großbritannien</A> führte. <p> Das russische Geschwader bestand aus 36 Kampfschiffen, darunter die zur damaligen Zeit modernsten Schlachtschiffe der russischen Marine: <em>Suworow</em>, <em>Borodino</em>, <em>Alexander III.</em> und <em>Orjol</em>.<p> Die Japaner unter Admiral <A HREF="../../h/he/heihachiro_togo.html" title="Heihachiro Togo">Heihachiro Togo</A> verfügten über eine Flotte von 5 <A HREF="../../s/sc/schlachtschiff.html" title="Schlachtschiff">Schlachtschiffen</A> darunter die <em>Mikasa</em>, 10 <A HREF="../../p/pa/panzerkreuzer.html" title="Panzerkreuzer">Panzerkreuzern</A>, 10 <A HREF="../../k/kl/kleiner_kreuzer.html" title="Kleiner Kreuzer">Leichten Kreuzer</A>, 21 <A HREF="../../z/ze/zersta_rer.html" title="Zerstörer">Zerstörern</A> und 43 <A HREF="../../t/to/torpedoboot.html" title="Torpedoboot">Torpedobooten</A> sowie weiteren Hilfsschiffen. <p> Am Morgen des <A HREF="../../2/27/27__mai.html" title="27. Mai">27. Mai</A> <A HREF="../../1/19/1905.html" title="1905">1905</A> wurde die russische Flotte in der <A HREF="../../k/ko/koreastraa_e.html" title="Koreastraße">Koreastraße</A> nahe der Insel <A HREF="../../t/ts/tsushima.html" title="Tsushima">Tsushima</A> von einem japanischen Aufklärer gesichtet. Die Japaner konnten aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit und der besseren Granaten die Schlacht von Anfang an dominieren. Admiral Togo führte unter anderem das Manöver <em>Crossing the T</em> (Den Querstrich über das T ziehen) durch, wodurch das jeweilige russische Führungsschiff den Granaten der gesamten japanischen Flotte ausgesetzt war. Dieser geballten Feuerkraft konnte keines der Schiffe auf längere Zeit widerstehen. Die russischen Schlachtschiffe <em>Suworow</em>, <em>Borodino</em>, <em>Alexander III.</em> und <em>Osljabja</em> sanken noch am Abend der Schlacht. Anderen Schiffe wurden während der Nacht und am Morgen von den Japanern vernichtet oder zur Aufgabe gezwungen.<p> Die russische Flotte wurde nahezu vollständig vernichtet und über 5.000 russische Seeleute fielen während der Schlacht oder gingen mit ihren Schiffen unter. Die restlichen Schiffe mit etwa 6.000 Mann Besatzung ergaben sich am Morgen des <A HREF="../../2/28/28__mai.html" title="28. Mai">28. Mai</A> <A HREF="../../1/19/1905.html" title="1905">1905</A> der japanischen Flotte. Nur ein Kreuzer und zwei Zerstörer konnten nach <A HREF="../../w/wl/wladiwostok.html" title="Wladiwostok">Wladiwostok</A> durchbrechen. Sieben Schiffe gelangten in neutrale Häfen und wurden dort entwaffnet. <p> Auf japanischer Seite waren die Verluste vergleichsweise gering. Das Flaggschiff <em>Mikasa</em> war schwer beschädigt, 3 Torpedoboote waren versenkt und etwa 200 japanische Matrosen getötet worden. <p> Siehe auch <A HREF="../../s/se/seeschlacht_bei_tsushima.html" title="Seeschlacht bei Tsushima">Schlacht von Tsushima</A>.<p> <A NAME="3. Ausgang und Folgen"><H2>3. Ausgang und Folgen</H2><p> Nach der Schlacht um <A HREF="../../p/po/port_arthur.html" title="Port Arthur">Port Arthur</A> und den russischen Niederlagen bei Mukden und in der Seeschlacht bei Tsushima nahm der russische <A HREF="../../z/za/zar.html" title="Zar">Zar</A> ein Vermittlungsangebot des amerikanischen Präsidenten <A HREF="../../t/th/theodore_roosevelt.html" title="Theodore Roosevelt">Theodore Roosevelt</A> an. Am <A HREF="../../5/5_/5__september.html" title="5. September">5. September</A> <A HREF="../../1/19/1905.html" title="1905">1905</A> wurde der Frieden von Portsmouth (Massachusetts) unterzeichnet. Russland gab Liaoyang und Port Arthur auf, trat die südliche Hälfte von <A HREF="../../s/sa/sachalin.html" title="Sachalin">Sachalin</A> an Japan ab und verließ die <A HREF="../../m/ma/mandschurei.html" title="Mandschurei">Mandschurei</A>. <A HREF="../../k/ko/korea.html" title="Korea">Korea</A> verblieb damit im Einflussbereich von Japan.<p> Der russische <A HREF="../../z/za/zar.html" title="Zar">Zar</A> musste eine <A HREF="../../v/ve/verfassung.html" title="Verfassung">Verfassung</A> erlassen, um der drohenden Revolution entgegenzuwirken. Die revolutionären Bestrebungen in Russland und die Verstrickung in den <A HREF="../../e/er/erster_weltkrieg.html" title="Erster Weltkrieg">1. Weltkrieg</A> führten jedoch unaufhaltsam auf die <A HREF="../../o/ok/oktoberrevolution.html" title="Oktoberrevolution">Oktoberrevolution</A> von <A HREF="../../1/19/1917.html" title="1917">1917</A> hin, die schließlich zur Absetzung des Zaren führte. <p> Japan war nach dem Krieg im asiatischen Raum weitgehend isoliert und <A HREF="../../1/19/1908.html" title="1908">1908</A> wurden japanische Produkte in China <A HREF="../../b/bo/boykott.html" title="Boykott">boykottiert</A>. Das japanische Militär setzte weiterhin auf den Expansionismus und führte das Land in den <A HREF="../../j/ja/japanisch_chinesischer_krieg.html" title="Japanisch-Chinesischer Krieg">Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg</A> und schließlich auch in den <A HREF="../../z/zw/zweiter_weltkrieg.html" title="Zweiter Weltkrieg">2. Weltkrieg</A>.<p> Der Erfolg durch den schnellen Angriff auf <A HREF="../../p/po/port_arthur.html" title="Port Arthur">Port Arthur</A> beeinflusste die japanische Strategie bis zum <A HREF="../../z/zw/zweiter_weltkrieg.html" title="Zweiter Weltkrieg">2. Weltkrieg</A>. Vom Sieg im russisch-japanischen Krieg bestärkt glaubten sie erneut durch einen ähnlichen <A HREF="../../p/pr/pra_ventivschlag.html" title="Präventivschlag">Präventivschlag</A> bei <A HREF="../../p/pe/pearl_harbor.html" title="Pearl Harbor">Pearl Harbour</A> und der damit verbundenen Vernichtung der wichtigsten Schlachtschiffe von vornherein einen kriegsentscheidenden Vorteil zu haben.<p> <A NAME="4. Literatur"><H2>4. Literatur</H2><p> <ul><li> Connaughton, Richard - <em>Rising Sun and Tumbling Bear: Russia's War With Japan</em>, Cassell, 2003, ISBN 0304361844 </li><li> Jukes, Geoffrey - <em>The Russo-Japanese War 1904-1905</em>, Motorbooks International, 2002, ISBN 1841764469 </li><li> <A HREF="../../a/al/alexej_silytsch_nowikow_priboj.html" title="Alexej Silytsch Nowikow-Priboj">Nowikow-Priboj, Alexej</A> - <em>Tsushima</em>, Volksverlag, 1955, ISBN B0000BM1YK </li><li> Warner, Denis - <em>The Tide at Sunrise: A History of the Russo-Japanese War, 1904-1905</em>, David McKay Co., 1974, ASIN 0883270315<p> </li></ul><A NAME="5. Weblinks"><H2>5. Weblinks</H2><p> <ul><li> <A HREF="http://www.russojapanesewar.com/" class="external">Russo-Japanese-War (engl. Webseite)</A> </li><li> <A HREF="http://www.zeit.de/2004/07/A-Japan" class="external">Die Zeit: Japans Triumph, Russlands Debakel</A><p> </li></ul> <em>Siehe auch:</em> <A HREF="../../l/li/liste_der_kriege.html" title="Liste der Kriege">Liste von Kriegen</A>, <A HREF="../../l/li/liste_von_schlachten.html" title="Liste von Schlachten">Liste von Schlachten</A><p> <p></div><br><div id=footer><table border=0><tr><td> <small>Dies ist ein Artikel aus der freien Enzyklopädie <a href="http://de.wikipedia.org">Wikipedia</a>. Stand: August 2004. Der Artikel steht unter der <a href="http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt">GNU Free Documentation License</a>.</small></td></tr></table></div>