Tschechien
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Amtssprache | Tschechisch | ||||
Hauptstadt | Prag | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Präsident | Václav Klaus | ||||
Ministerpräsident | Vladimír Špidla (hat seinen Rücktritt eingereicht) | ||||
Fläche | 78.884 km² | ||||
Einwohnerzahl | 10,3 Millionen (Stand 2003) | ||||
Bevölkerungsdichte | 130 Einwohner pro km² | ||||
Gründung | 1. Januar 1993 | ||||
Währung | Tschechische Krone | ||||
Zeitzone | UTC +1 | ||||
Nationalhymne | Kde domov můj | ||||
Internationales Landeskennzeichen | CZ | ||||
Internet-TLD | .cz | ||||
Vorwahl | +420 | ||||
Wegen der Auflösung der Tschechoslowakei am 1. Januar 1993 musste die deutsche und tschechische offizielle Bezeichnung für den neuen Staat beschlossen werden. In der Bundesrepublik Deutschland fiel die amtliche Entscheidung ausschließlich auf Tschechische Republik; Tschechien wird vom Auswärtigen Amt ausdrücklich als nichtamtlich bezeichnet (tschechisch: Česko oder Česká republika). Beide Bezeichnungen sind aufgrund ihrer Neuheit sowohl für die Deutschen als auch für die Tschechen gewöhnungsbedürftig gewesen und sind es für Teile der deutschen Bevölkerung immer noch. Da es sich aber um eine Festlegung handelt, sollte im offiziellen Gebrauch ausschließlich Tschechien oder Tschechische Republik verwendet werden.
Sowohl die Bezeichnung Tschechien, als auch die Bezeichnung Tschechei wurden historisch verwendet. Tschechien ist die ältere Form, denn sie ist bereits 1876 belegt. Tschechei hingegen ist erst nach der Entstehung der Tschechoslowakei im Jahre 1918 entstanden, und zwar als Kontamination von Tscheche + Slowakei bzw. als Kontraktion von Tschech[oslowak]ei. Tschechei bezeichnete dabei aber oft auch die gesamte Tschechoslowakei, nicht nur den westlichen Teil. Eine breitere Verwendung des Begriffes Tschechei ist erst seit den 1930er Jahren anzutreffen. Gleichzeitig stand der ältere Begriff Tschechien immer weniger in Verwendung, so dass er heute bereits von vielen als "Neukonstrukt" empfunden wird.
Hinzu kommt, dass die Bezeichnung Resttschechei aufgrund der propagandistischen Verwendung während der Zerschlagung der Tschechoslowakei durch die NS-Diktatur negativ besetzt ist, was von einigen auf den Begriff Tschechei übertragen wird. Das war allerdings nicht immer so, denn sowohl kurz vorher als auch nachher wurde der Begriff Tschechei auch in einem anderen Zusammenhang verwendet. Jedoch handelte es sich bei diesem Begriff immer um einen Begriff von nicht offizieller Natur. In Erwägung der obigen Argumente haben deutsche und österreichische Sprachforscher sowie die tschechische Regierung beschlossen, den Begriff Tschechien für die 1992 neu entstandene Tschechische Republik zu forcieren. Dementsprechend ist auch seit 1992 in deutschen Nachschlagewerken ausschließlich der Begriff Tschechien als Kurzform für die Tschechische Republik vorzufinden.
In Tschechien selbst hingegen stellt sich eine ähnliche Frage nicht. Es wird der Begriff Česko für Tschechien (im Gegensatz zu Čechy für Böhmen, viele Tschechen unterscheiden hier allerdings nicht und verwenden den Begriff Čechy auch für die gesamte Tschechische Republik) verwendet. Česko ist ähnlich wie Tschechien und Tschechei keine völlige Neubildung von 1992, da der Begriff bereits 1777 kodifiziert wurde. Er wurde aber sehr selten verwendet (mit Ausnahme der Jahre 1918 und 1968 als logischer Parallelbegriff zu Slovensko (deutsch Slowakei)) und wurde 1992 neu kodifiziert. Die Eigenschaftswörter für "tschechisch" und "böhmisch" sind in der tschechischen Sprache identisch (český).
Tschechien hat eine Bevölkerung von 10,25 Mio. (Schätzung vom Juli 2003), ein
leicht negatives Bevölkerungswachstum (Schätzung 2001: –0,07 %).
Die ethnische Zusammensetzung ist seit 1946 (Vertreibung der Sudetendeutschen) relativ homogen: 90,1 % Böhmen, 3,7 % Mährer, 3,0 % Roma, 1,8 % Slowaken, 0,5 % Polen, 0,4 % Deutsche (FAZ vom 28. April 2004). Hinzu kommen tschechische Schlesier. Etwa 39,9 % der Bevölkerung sind konfessionslos, 39 % römisch-katholisch, 5 % protestantisch und 3 % orthodox.
Tschechien besteht aus mehreren Beckenlandschaften, die von Gebirgen umgeben und unterteilt werden. Im Südwesten befindet sich der Böhmerwald, im Nordwesten das Erzgebirge und im Norden die Sudeten, die im Riesengebirge bis zu 1602 m erreichen (Schneekoppe). Südöstlich des Erzgebirges breitet sich zu beiden Seiten der Elbe das Böhmische Mittelgebirge aus.
Böhmen und Mähren werden durch die niedrige Böhmisch-Mährische Höhe voneinander getrennt.
Mähren hat im Osten Anteil am Karpatenvorland.
Die Beckenlandschaften sind sehr fruchtbar. So wird in Böhmen, vor allem im Saazer Becken, Hopfen angebaut (Böhmen ist eines der traditionellen Bierbrauerländer), in Mähren wird Wein angebaut.
Tschechien liegt in der gemäßigten Temperaturzone der Erde. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 7,9 °C bei kühlen Wintern und milden Sommern. Die Jahresniederschlagssumme beträgt 508 mm; ein relativ geringer Wert auf Grund der Lee-Lage östlich bzw. südöstlich des Böhmerwalds, des Oberpfälzer Walds und des Erzgebirges. Alle zwölf Monate sind humid.
Hauptartikel: Geschichte Tschechiens
Tschechien besteht aus den historischen Landschaften Böhmen, Mähren und Tschechisch Schlesien, die seit dem 11 beziehungsweise 14. Jahrhundert als Länder der Wenzelskrone miteinander verbunden sind.
Die Gebietseinteilung in 8 kraje (Prag, Mittel-, Süd-, West-, Nord- und Ostböhmen, sowie Süd- und Nordmähren) wurde am 1. Januar 2000 durch die Gliederung in 14 kraje (etwa: Gebiete) mit erweiterten Befugnissen ersetzt.
Tschechien wurde am 1. Mai 2004 mit neun weiteren süd-, ostmittel- und nordosteuropäischen Staaten in die Europäische Union aufgenommen. In der entsprechenden Volksabstimmung vom 13/14. Juni 2003 hatte die weit überwiegende Mehrheit der tschechischen Wahlberechtigten einem Beitritt zugestimmt.
Siehe auch: Verwaltungsgliederung Tschechiens, Liste der Städte in Tschechien
Während der sozialistischen Zeit hatte die Tschechoslowakei als Wirtschaftsform die Zentralverwaltungswirtschaft und war wie viele Ostblockstaaten im RGW, einer Analogie zur EWG, eingegliedert. In den 1990er Jahren wurde die Wirtschaft privatisiert.
Siehe auch: Tourismus in Tschechien
siehe Tschechischer Fußball
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