Epiphanias
Epiphanias oder Erscheinungsfest ist der ursprüngliche und heute noch meist gebrauchte Namen des am 6. Januar begangenen christlichen Festes. Im Volksmund und in vielen Kalendern ist er auch als Dreikönigsfest, Epiphanie oder Theophanie bekannt.
Im 4. Jahrhundert entstand in der Ostkirche das Epiphanias- oder Theophaniefest (gr. epiphaneia tou kyriou "Erscheinung des Herrn" - "Epiphanias" ist der griech. Genitiv; theophania "Erscheinung Gottes"), das vermutlich ein altes Jahreszeitenfest heidnischer Götter verdrängte.
Dabei gedachte man der Geburt Jesu mit der Anbetung der Weisen, der Hochzeit zu Kana (Johannes 2,1-11) und der Taufe Jesu im Jordan (Matthäus 3, 13-17).
Die abendländische Kirche, die Jesu Geburt zu Weihnachten beging, übernahm gegen Ende des 4. Jahrhunderts das Epiphanie-Fest, feiert jedoch statt der Geburt die "drei Wunder" der Anbetung der Weisen, der Taufe im Jordan und der Hochzeit zu Kana (Taufe des Herrn heute als eigenes Fest am Sonntag nach Epiphanie).
Seit der Einführung von Weihnachten in den Festkalender der Ostkirche feiert man zu Epiphanias dort nur mehr die Taufe Jesu. (Da ein Teil der Orthodoxie, v.a. Russland und Serbien, liturgisch am julianischen Kalender festhält, wird Weihnachten in den betroffenen Ländern derzeit am 7. Januar, Epiphanie am 19. Januar begangen.)
Der 6. Januar wird in der katholischen Liturgie als Hochfest begangen (Erscheinung des Herrn). Auch der Kalender der lutherischen Kirche verzeichnet ihn (s. Kirchenjahr).
Bis zur Festsetzung des Neujahrstages im Jahr 1691 durch Papst Innozenz XII auf den 1. Januar galt in weiten Teilen Europas der 6. Januar als Jahresbeginn. Dieser Termin markierte das Ende der winterlichen Erstarrung und zugleich den bevorstehenden Aufbruch in die Vegetationsperiode. Nach dem Volksglauben zogen sich die stürmischen Mächte der Mittwinterzeit in der Nacht auf den 6. Januar wieder zurück, "die wilde Jagd" begab sich am Ende der Raunächte zur Ruhe.
Im Volksbrauchtum des Westens wurde das Epiphaniasfest auf das Motiv der Heiligen Drei Könige reduziert.
Viele alte Bräuche wurden auf das christliche Fest übertragen. Man reinigte Wohnräume und Stallungen mit Weihrauch von bösen Wintergeistern.
Als Bannmittel galt die Formel C+M+B - mit Jahreszahl und Kreuz wurde (und wird) sie auf Türrahmen bzw. Türbalken als Schutz vor Unglück geschrieben.
Sie steht für "Christus Mansionem Benedicat": "Christus segne dieses Haus".
Das Volk deutete sie als Namenszeichen der drei Könige, die vermutlich daher ihre traditionellen Namen erhielten: Caspar, Melchior, Balthasar.
Die Sternsinger (in den Alpenländern seit Jahrhunderten Erwachsene, als wiederbelebter Brauch Kinder und Jugendliche) ziehen von Haus zu Haus.
Bei den Krippen werden am Dreikönigsfest die Figuren der drei Weisen aus dem Morgenland (die Heiligen Drei Könige) ergänzt.
siehe auch BerchtGeschichte und Inhalte
In manchen Ländern ist er staatlicher Feiertag.Brauchtum