Essay<meta http-equiv="Content-type" content="text/html; charset=utf-8"> <link rel="shortcut icon" href="../../favicon.ico"><link rel="stylesheet" href="../../wikistatic.css"></head> <body><div id=topbar><table width='98%' border=0><tr><td><a href="../../h/ha/hauptseite.html" title="Hauptseite">Hauptseite</a> | <b><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Essay" title="Essay">Aktueller Wikipedia-Artikel</a></b></td> <td align=right nowrap><form name=search class=inline method=get action="../../../search/search.html"><input name=search size=19><input type=submit value=Search></form></td></tr></table></div> <div id=article><h1>Essay</h1>Den <strong>Essay</strong> (m., selten n.; über französisch <em>essay</em> von mittellateinisch <em>exagium</em>, »Probe«, »Versuch«) als literarische Form oder <A HREF="../../g/ga/gattung.html" title="Gattung">Gattung</A> verdanken wir dem französischen Autor <A HREF="../../m/mi/michel_de_montaigne.html" title="Michel de Montaigne">Michel de Montaigne</A> (1532–1592).<p> Montaigne ging davon aus, dass er als Mensch nur subjektiv sein kann. Der <A HREF="../../s/sc/scholastik.html" title="Scholastik">scholastischen</A> Abhandlung mit ihrem Absolutheitsanspruch stellte er seine Aufzeichnungen persönlicher Erfahrungen entgegen. Die katholische Kirche nahm an Montaignes Essays Anstoß und setzte sie auf den <A HREF="../../i/in/index_1.html" title="Index">Index</A>: das Bekenntnis zur <A HREF="../../s/su/subjektivita_t.html" title="Subjektivität">Subjektivität</A> und der <A HREF="../../z/zw/zweifel.html" title="Zweifel">Zweifel</A> an der Existenz absoluter Wahrheit widersprachen der offiziellen Lehrmeinung.<p> Seine Nachfolger waren zahlreich: als erster erweiterte in England <A HREF="../../f/fr/francis_bacon__philosoph_.html" title="Francis Bacon (Philosoph)">Francis Bacon</A> die Gattung des Essays in Richtung einer belehrenden, moralisierenden Form mit deduktiver Beweisführung; in der Folge pendelt der Essay zwischen diesen beiden Ausrichtungen.<p> Einige weitere Autoren: <A HREF="../../g/go/gotthold_ephraim_lessing.html" title="Gotthold Ephraim Lessing">Gotthold Ephraim Lessing</A>, <A HREF="../../h/he/herder.html" title="Herder">Herder</A>, <A HREF="../../s/sc/schlegel.html" title="Schlegel">Schlegel</A>, Kierkegard, <A HREF="../../a/ar/arthur_schopenhauer.html" title="Arthur Schopenhauer">Schopenhauer</A>, <A HREF="../../f/fr/friedrich_nietzsche.html" title="Friedrich Nietzsche">Nietzsche</A>, <A HREF="../../k/ka/karl_marx.html" title="Karl Marx">Karl Marx</A>, <A HREF="../../l/li/lichtenberg__begriffskla_rung_.html" title="Lichtenberg (Begriffsklärung)">Lichtenberg</A>, <A HREF="../../k/kl/kleist.html" title="Kleist">Kleist</A>, Gide, <A HREF="../../r/ra/ralph_waldo_emerson.html" title="Ralph Waldo Emerson">Emerson</A>, <A HREF="../../j/je/jean_paul_sartre.html" title="Jean-Paul Sartre">Sartre</A>, <A HREF="../../a/al/albert_camus.html" title="Albert Camus">Albert Camus</A>, Hofmannsthal, Benn, <A HREF="../../b/be/benjamin.html" title="Benjamin">Benjamin</A>, <A HREF="../../j/ja/ja_nger.html" title="Jünger">Jünger</A>, <A HREF="../../k/kr/kraus.html" title="Kraus">Kraus</A>, Sinclair, Unamuno, Ortega, <A HREF="../../t/th/theodor_w__adorno.html" title="Theodor W. Adorno">Adorno</A> etc.<p> Der Essay war auch die bevorzugte literarische Form der Moralisten und <A HREF="../../a/au/aufkla_rung.html" title="Aufklärung">Aufklärer</A>. Die Enzyklopädisten adaptierten die ursprünglich literarisch-philosophische Form zu einem wissenschaftlichen Stil. Im Gegensatz zum <A HREF="../../t/tr/traktat.html" title="Traktat">Traktat</A> oder zur wissenschaftlichen Abhandlung verzichtet ein Essay auf objektive Nachweise und definitive Antworten.<p> Die Fragestellung, die einem Essay zugrundeliegt, wird beantwortet, doch nicht abschließend – ein guter Essay wirft neue Fragen auf oder umreißt ein neues Problem. Erkenntnisse und Forderungen werden oft nur so weit ausgeführt, dass der Leser sie selbst assoziieren und als eigene Gedanken betrachten kann, nicht als eine <A HREF="../../d/do/dogma.html" title="Dogma">dogmatische</A> Lehrmeinung.<p> Ein Essay ist demzufolge immer subjektiv und bekennt sich auch dazu. Er zeichnet sich aus durch eine gewisse Leichtigkeit, stilistische Ausgefeiltheit, Verständlichkeit und einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert. Ein Essay ist befreit von zu vielen Zitaten, Fußnoten und Randbemerkungen. Fallweise verkommt der Essay auch zu einer stilisierten, ästhetisierten Plauderei.<p> Die <strong>essayistische Methode</strong> ist eine experimentelle Art, sich dem Gegenstand der Überlegungen zu nähern und ihn aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Das Wichtigste ist jedoch nicht der Gegenstand der Überlegungen, sondern das Entwickeln der Gedanken vor den Augen des Lesers.<p> Bauanleitung: Das Thema des Essays soll von Anfang an ganz klar ersichtlich sein, es begleitet den Leser wie ein roter Faden ungekünstelt durch den ganzen Text. Jeder neue Begriff wird eingeführt und vorgestellt. Handlungen werden chronologisch erzählt und Zitate deutlich als solche gekennzeichnet. Der Umfang eines Essays ist eher knapp,  das macht ihn übersichtlich und gut verständlich.<p> <A NAME="Literatur"><H2>Literatur</H2> <ul><li> Ludwig Rohner: <em>Deutsche Essays.</em> Prosa aus zwei Jahrhunderten in 6 Bänden. München: dtv, 1982 (ursprünglich Neuwied – Berlin: Luchterhand, 1966) </li><li><A HREF="../../t/th/theodor_w__adorno.html" title="Theodor W. Adorno">Theodor W. Adorno</A>: <em>Der Essay als Form.</em> in: Noten zur Literatur, hrsg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1988 (ursprünglich 1958) </li><li> Weissenberger, Klaus (Hg.): <em>Prosakunst ohne Erzählen.</em> Die Gattungen der nichtfiktionalen Kunstprosa. Tübingen: Niemeyer, 1985<p> </li></ul><em>Siehe auch:</em> <A HREF="../../c/ca/causerie.html" title="Causerie">Causerie</A><p> Warum hat der Essay in der Zeit der spanischen "Transicion" an Bedeutung gewonnen?<p> <A NAME="Weblinks"><H2>Weblinks</H2> <ul><li><A HREF="http://encarta.msn.de/de/Essay" class="external">Sammlung von Essays bei Encarta</A><p> </li></ul><p> <p></div><br><div id=footer><table border=0><tr><td> <small>Dies ist ein Artikel aus der freien Enzyklopädie <a href="http://de.wikipedia.org">Wikipedia</a>. Stand: August 2004. Der Artikel steht unter der <a href="http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt">GNU Free Documentation License</a>.</small></td></tr></table></div>