Heinrich Laube
Heinrich Laube (* 18. September 1806 in Sprottau (heute Szprotawa); † 1. August 1884 in Wien) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker.
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Leben
Laube ist der Sohn eines Handschuhmachers. Er wächst in einfachen Verhältnissen auf und kommt mit vierzehn Jahren 1820 auf das Gymnasium in Glogau (heute Glogów). Während seiner Schulzeit bekommt er einen Freitisch, muß diesen aber mit Nachhilfestunden bezahlen. 1825 wechselt er auf das etwas liberalere Gymnasium in Schweidnitz (heute Swidica).
Die Schule beendet er mit zwanzig Jahren und immatrikuliert sich 1826 an der Universität Halle für das Fach Theologie. In den ersten drei Semestern ist Laube äußerst aktiv in seiner Burschenschaft, was ihm letztendlich fast zwei Monate Karzer einbringt. Zum vierten Semester wechselt Laube nach Breslau ohne jedoch sich mehr auf das Studium zu konzentrieren.
Hier in Breslau findet er Zugang zu einem Kreis junger Literaten und debutiert Anfang 1829 mit Theaterkritiken in der Breslauer Zeitschrift Die Freikugeln. Im Juli 1829 übernimmt er die Redaktion der neugegründeten Zeitung Aurora, welche aber noch im Lauf desselben Jahres eingeht. Doch Karl Schall beruft ihn als beruflichen Theaterkritiker an die Breslauer Zeitung.
Da sich Laube in der Berufswahl etwas unschlüßig ist, nimmt er Mitte 1830 eine Stelle als Haulehrer an. Während dieser Zeit sympathiesiert er mit den Ideen der französischen Julirevolution und mit dem polnischen Aufstand. Seit Mitte 1831 ist Laube auf Gut Jäschkowitz tätig; ebenfalls als Hauslehrer.
Im Juni 1832 geht Laube nach Leipzig und Ende desselben Jahres bestellt man ihn als Redakteur der Zeitschrift für die elegante Welt. In dieser Zeitschrift thematisiert Laube immer öfter seine politische Meinung, u.a. auch seine Begeisterung für die Jungdeutschen. Im Frühjahr 1834 beschließt die preussische Regierung deswegen Laubes Ausweisung aus Dresden. Laube überschätzt seine Situation und wird in Berlin am 26. Juli verhaftet. Im September 1834 kommt es zur Anklage wegen burschenschaftlicher Umtriebe und Anstiftung zur Unzufriedenheit. Erst Ende April 1835 wird er aus der Untersuchungshaft entlassen. Als Aufenthaltsort wird Laube Naumburg zugewiesen und eine dauernde polizeiliche Überwachung angeordnet.
1836 heiratet Laube die Frauenrechtlerin Iduna Hänel. Neben den Sohn, welchen Iduna mit in die Ehe bringt, hat er mit ihr ebenfalls einen Sohn. Im selben Jahr kann Laube, allerdings noch anonym, in der Mitternachtszeitung publizieren. die Hochzeitsreise führt das Ehepaar nach Straßburg, wo Laube für den preussischen Minister von Rochow spioniert. Preussen interessiert sich sehr für den Straßburger Putsch von Louis Napoleon.
Im Winter 1836/37 fällt das Berliner Kammergericht endlich das Urteil im Prozeß Laube: sieben Jahre Festungshaft. Nach einem Gnadengesuch und vehementer Fürsprache seiner Förderer wird die Strafe auf 18 Monate verkürzt. als Ort des Strafvollzugs wird Laube das Gut Muskau zugewiesen.
1839, nach der Entlassung aus der Haft reist Laube mit seiner Ehefrau nach Paris. Dort lernt er fast alle Geistesgößen der Zeit kennen.
Nach seiner Rückkehr 1840 wohnt Laube in Leipzig. Ab 1845 knüpft er Kontakte zu verschiedenen Wiener Bühnen. Während der Märzrevolution 1848 sieht man Laube wieder am politischen Geschehen: in Frankfurt ist er Berichterstatter über das Vorparlament. Als Abgeordneter seines Heimatbezirks bleibt er allerdings erfolglos, kann aber dann doch mit einem deutsch-böhmischen Mandat in die Paulskirche einziehen. Nach der Kaiserwahl im März 1849 legt er sein Mandat aber nieder.
Ende desselben Jahres wird Laube zum artistischen Direktor des Burgtheaters berufen. Über achtzehn Jahre übt er dieses Amt aus, bis er im Streit mit dem Intendanten Friedrich Halm im Herbst 1867 kündigt. 1872 wird ihm die Leitung des neuen Wiener Stadttheaters angetragen. Er nimmt an und bekleidet diese Stelle, mit einer Pause 1875, bis 1880.
Am 1. August 1884 stirbt Heinrich Laube in Wien.
Werke
Literatur