Universität Leipzig
Die Universität Leipzig (Alma mater lipsiensis) ist die zweitälteste Universität Deutschlands nach der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg.Im Wintersemester 2003 waren 30.170 Studenten immatrikuliert und 3311 Beschäftigte arbeiteten für die Universität. Damit ist sie die größte der drei Leipziger Hochschulen.
Table of contents |
2 Fakultäten 3 Akademische Lehrer 4 Berühmte Studenten 5 Radio 6 Weblinks |
Geschichte
Nach Streitigkeiten an der Universität Prag zogen 1409 viele der dortigen deutschen Lehrkräfte und Studenten nach Leipzig, wo die Artistenfakultät (spätere Philosophische Fakultät) den Lehrbetrieb aufnahm.
Die Universität bekommt sowohl von der Stadt als auch von den Landesherren mehrere Gebäude übereignet.
Noch im selben Jahr wird das "Studium generale" durch Papst Alexander V bestätigt.
1415 wurde die medizinische, 1446 die juristische Fakultät gegründet.
1543 wird die Universität durch Übernahme das ehemalige Dominikanerklosters mit der ehemaligen Klosterkirche St. Pauli stark erweitert. 2 Jahre später wird diese durch Martin Luther als Universitätskirche geweiht.
In den folgenden Jahrhunderten entwickelt sich die Einrichtung stetig weiter und ist zeitweise die größte Universität Deutschlands. Neue Fakultäten und Professuren werden eingerichtet.
1725 beginnt Johann Christoph Gottsched als Privatdozent; der spätere Rektor und Professor für Poesie spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte der Uni: Persönlichkeiten wie Lessing, Klopstock und Goethe zieht es nach Leipzig.
1836 wird das neue Hauptgebäude Augusteum eingeweiht. Es entstand nach Zeichnungen Karl Friedrich Schinkels.
Während der Märzrevolution beteiligen sich sowohl Professoren als auch Studenten an Demonstrationen und Barrikadenbau.
1891 wird die neue Universitätsbibliothek "Bibliotheca Albertina" eingeweiht.
1894 - 1896 studierten Edith Hamilton und ihre Schwester Alice Hamilton in Deutschland an der Universität Leipzig und dann an der Universität München. Sie waren dort jeweils die ersten weiblichen Studenten.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt sich die rechts-konservative Einstellung vieler Studenten und Professoren: während der Novemberrevolution entfernen Studenten auf Anordnung des Rektors rote Flaggen auf dem Hauptgebäude und hissen die Fahne des Adelshauses der Wettiner; während des Kapp-Putsches besetzt ein studentisches Freiwilligenregiment die Innenstadt und schießt auf Putschgegner. Bereits 1931 gewinnt der Nationalsozialistische Studentenbund (NSDStB) die Wahlen zum Allgemeinen Studentenausschuss, 1933 unterschreiben über 100 Professoren einen Aufruf zur Wahl Adolf Hitlers. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gehörte die Einrichtung zu den 4 "großdeutschen" Universitäten die weiterhin unterrichten dürfen.
Zu Kriegsende waren 60% aller Gebäude und 70% aller Bücher vernichtet. Am 5. Februar 1946 kommt es zur Wiedereröffnung. 1953 erhält die Universität den Namen "Karl-Marx-Universität". 1968 werden das teilbeschädigte Augusteum und die unversehrte Paulinerkirche gesprengt, um Platz für eine Neubebauung zu machen. Diese entsteht von 1973 bis 1978. Herausragendes Gebäude der Universität wird das Uni-Hochhaus.
Seit 1990 befindet sich die Universität im Umbau; durch die Abgabe des Hochhauses an einen privaten Nutzer hat ein Großteil der Fakultäten neue Gebäude bezogen, die sich auf mehrere Standorte in der Stadt verteilen. Am historischen Zentrum der Universität (am Augustusplatz) befindet sich neben Hörsaal- und Seminargebäude nur noch eine Fakultät. Die alte Universitätsbibliothek, nach Krieg und DDR zur Ruine verfallen, wird aufwändig saniert.
Bis 2009 (600jähriges Jubiläum) soll der innerstädtische Campus neu gestaltet werden. Diese Maßnahme war höchst umstritten; eine Interessengruppe mit teilweiser Unterstützung der Landesregierung forderte den Wiederaufbau des Augusteums und der Paulinerkirche gegen den Widerstand der Universitätsführung und des größten Teils der Studenten und der Leipziger Bevölkerung. Diese Streitigkeiten führten Anfang 2003 zum Eklat: Rektor Bigl und die Prorektoren traten aus Protest gegen die Landesregierung zurück.
Am 24.03.2004 entschied sich eine Jury für den Entwurf des niederländischen Architekten Erick van Egeraat, der von fast allen Seiten wohlwollend aufgenommen wurde. Die Umbauarbeiten, die insgesamt 104,2 Millionen Euro kosten werden, beginnen im Sommer 2004 mit dem Bau der neuen Zentralmensa.
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