Django Reinhardt
Django Babtiste Reinhardt (* 1910 in Liberchie, Belgien; † 16. Mai 1953 bei Paris) gilt als der Vater und Begründer des europäischen Jazz.
Das Neue und Besondere an seiner Musik war die Mischung aus drei verschiedenen Musikstilen: Er kreierte aus dem schon gängigen New-Orleans-Jazz der zwanziger Jahre, den französischen Walzern (Musettes) und der traditionellen Spielweise der Zigeuner eine neue und unabhängige musikalische Form.
Als Sohn von Manouches (französischstämmigen Zigeunern) lernte er früh Geige, Banjo und schließlich Gitarre zu spielen. In diesem Umfeld, fern der Wertvorstellungen und Regeln der sogenannten sesshaften Leute, entwickelte er sich ganz und gar zum großen Gitarristen: Mit seiner unglaublichen Virtuosität und seinem Gefühl für die Musik machte er sich schnell einen Namen.
Doch das Schicksal stellte sich ihm in den Weg: mit 18 Jahren verletzte er sich bei einem Brand seines Wohnwagens die linke Hand. Nun konnte er Ring- und kleinen Finger, beide verkrüppelt, nur noch bedingt einsetzen. Das Aus ist jedoch nur vorübergehend und fesselt ihn spieltechnisch ganz an die Gitarre.
Da er nun neue Spieltechniken (z.B. Spiel über die Oktaven mit Zeige- und Mittelfinger) und Akkorde erfinden musste, begann seine Musik Eigenständigkeit zu entfalten.
Mit Stéphane Grappely (später: Grappelli) gründete er 1934 das Quintet du Hotclub de France, das bis zu seiner Auflösung Ende der 50er Jahre fast 200 Aufnahmen in wechselnder Besetzung machte.
Django starb an einem Schlaganfall, nachdem er sich in den letzten Jahren seinen Lebens größtenteils der Malerei, der Fischerei und dem Billard gewidmet hatte.
Auch heute noch wird seine Musik von zahlreichen Zigeunern und Nicht-Zigeunern gehört, gespielt und geliebt.