Reformation<meta http-equiv="Content-type" content="text/html; charset=utf-8"> <link rel="shortcut icon" href="../../favicon.ico"><link rel="stylesheet" href="../../wikistatic.css"></head> <body><div id=topbar><table width='98%' border=0><tr><td><a href="../../h/ha/hauptseite.html" title="Hauptseite">Hauptseite</a> | <b><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Reformation" title="Reformation">Aktueller Wikipedia-Artikel</a></b></td> <td align=right nowrap><form name=search class=inline method=get action="../../../search/search.html"><input name=search size=19><input type=submit value=Search></form></td></tr></table></div> <div id=article><h1>Reformation</h1>Die <strong>Reformation</strong> ist eine Bewegung im <A HREF="../../c/ch/christentum.html" title="Christentum">Christentum</A> des 16. Jahrhunderts, in deren Verlauf es zur Entstehung der <A HREF="../../r/re/reformierte_kirche.html" title="Reformierte Kirche">reformierten</A>, lutherischen und <A HREF="../../a/an/anglikanische_kirche.html" title="Anglikanische Kirche">anglikanischen</A> Kirchen sowie einiger <A HREF="../../f/fr/freikirche.html" title="Freikirche">Freikirchen</A> kam. Die gemeinsame Grundlage sehen die ersten beiden Strömungen in der Rückbesinnung auf die <A HREF="../../b/bi/bibel.html" title="Bibel">Bibel</A> und der Abkehr von bestimmten Auswüchsen der katholischen Kirche.<p> Eine Trennung von der katholischen Kirche war zunächst nicht die Absicht der Reformatoren. Die <em>re-Formation</em> ("Wieder-Formierung") sollte die ursprüngliche christliche Lehre in der katholischen Kirche wiederherstellen.<p> <p><table border="0" id="toc"><tr><td align="center"> <b>Table of contents</b> <script type='text/javascript'>showTocToggle("show","hide")</script></td></tr><tr id='tocinside'><td align="left"> <div style="margin-left:2em;"> </div> </div> <A CLASS="internal" HREF="#Ausgangssituation">1 Ausgangssituation</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Der lutherische Ansatz">2 Der lutherische Ansatz</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Der reformierte Ansatz">3 Der reformierte Ansatz</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Grundgedanken">4 Grundgedanken</A><BR> <div style="margin-left:2em;"> <A CLASS="internal" HREF="#Bibelübersetzungen">4.1 Bibelübersetzungen</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Kritik an bestehenden Traditionen">4.2 Kritik an bestehenden Traditionen</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Neue Gottesdienstordnungen">4.3 Neue Gottesdienstordnungen</A><BR> </div> <A CLASS="internal" HREF="#Unmittelbare politische Entwicklungen">5 Unmittelbare politische Entwicklungen</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Die radikalen Ansätze">6 Die radikalen Ansätze</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Kirchenspaltung in England">7 Kirchenspaltung in England</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Gegenreformation">8 Gegenreformation</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Ausbreitung in Europa">9 Ausbreitung in Europa</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Literatur">10 Literatur</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Siehe auch">11 Siehe auch</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Weblinks">12 Weblinks</A><BR> </td></tr></table><P> <A NAME="Ausgangssituation"><H2>Ausgangssituation</H2> Die Reformation entstand nicht an einem Ort durch einen Menschen - es gab verschiedene Zentren und verschiedene Reformatoren, die von unterschiedlichen Voraussetzungen her kamen und in unterschiedlichen politischen Verhältnissen arbeiteten.<p> Eine Vielzahl von Faktoren bereitete zu Beginn des 16. Jahrhunderts den Nährboden für die Reformation. <ul><li> Deutschland war kein Zentralstaat wie z.B. Frankreich oder England. Es existierten viele geistliche und weltliche Fürstentümer unterschiedlichster Größe. Die <A HREF="../../k/ku/kurfa_rst.html" title="Kurfürst">Kurfürsten</A> wählten den <A HREF="../../k/ka/kaiser.html" title="Kaiser">Kaiser</A>. Daneben stellten die <A HREF="../../r/re/reichssta_nde.html" title="Reichsstände">Reichsstände</A> wesentliche Machtfaktoren dar. Deren Versammlung, der <A HREF="../../r/re/reichstag__hrr_.html" title="Reichstag (HRR)">Reichstag</A> sollte im Zuge der Reformation immer wieder eine wichtige Rolle spielen. </li><li> Deutscher Kaiser war <A HREF="../../k/ka/karl_v___hrr_.html" title="Karl V. (HRR)">Karl V</A>. Seine Verpflichtungen in Spanien, Italien, den Niederlanden und Burgund und seine Kriege mit Frankreich führten nicht selten zu seiner Abwesenheit vom Deutschen Reich und beanspruchten seine volle Aufmerksamkeit. </li><li> In Folge der Konzile von <A HREF="../../p/pi/pisa.html" title="Pisa">Pisa</A> und <A HREF="../../k/ko/konstanz.html" title="Konstanz">Konstanz</A> war das <A HREF="../../s/sc/schisma.html" title="Schisma">Schisma</A> der abendländischen Kirche beendet worden. Obwohl die Lehren John Wyclifs und <A HREF="../../j/ja/jan_hus.html" title="Jan Hus">Jan Hus</A>' verworfen wurden, kam es durch die Konzile zur Aufstellung umfangreicher Reformprogramme. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts konnte der Papst seine Position gegenüber dem <A HREF="../../k/ko/konziliarismus.html" title="Konziliarismus">Konziliarismus</A> ausbauen. Bestehende Reformbeschlüsse wurden abgeschwächt. </li><li> Verschiedene Steuern, Gebühren und Abgaben flossen in die päpstlichen Kassen. Diese wurden von vielen Fürsten als zu hoch empfunden. Die Praxis des Ablasshandels stand zunehmend in der Kritik. </li><li> Das Erscheinen der Frühreformatoren im <A HREF="../../m/mi/mittelalter.html" title="Mittelalter">Mittelalter</A>: z.B. <A HREF="../../j/ja/jan_hus.html" title="Jan Hus">Jan Hus</A>, <A HREF="../../j/jo/john_wyclif.html" title="John Wyclif">John Wyclif</A>, Petrus Waldes </li><li> Die <A HREF="../../p/ph/philosophie.html" title="Philosophie">Philosophie</A> der <A HREF="../../r/re/renaissance.html" title="Renaissance">Renaissance</A>: <A HREF="../../e/er/erasmus_von_rotterdam.html" title="Erasmus von Rotterdam">Erasmus von Rotterdam</A>, die Vorstellung Wilhelm von Ockhams zur Trennung von Kirche und Staat. </li><li> Das seit <A HREF="../../j/jo/johannes_gutenberg.html" title="Johannes Gutenberg">Johannes Gutenberg</A> wachsende Buchdruckerhandwerk begünstigte die Verbreitung neuer Ideen.<p> </li></ul> Die Auseinandersetzung mit den bestehenden Strukturen hatte dabei zunächst den Charakter eines wissenschaftlichen Disputes der Theologischen Fakultäten; die Disputationen der mittelalterlichen Universitäten trugen wesentlich zur Differenzierung, Festigung und Ausbreitung der reformatorischen Gedanken bei. Schnell wurden auch die Möglichkeiten des Buchdruckes genutzt. Viele Reformatoren veröffentlichten Streitschriften in hoher Auflage. <A HREF="../../l/lu/lucas_cranach_der_a_ltere.html" title="Lucas Cranach der Ältere">Lucas Cranach der Ältere</A> illustrierte meisterhaft die Streitschriften Luthers und Philipp Melanchthons.<p> <A NAME="Der lutherische Ansatz"><H2>Der lutherische Ansatz</H2><p> Der <A HREF="../../a/au/augustiner__orden_.html" title="Augustiner (Orden)">Augustinermm</A>önch <A HREF="../../m/ma/martin_luther.html" title="Martin Luther">Martin Luther</A> litt und rang damit, sich Gottes Gnade durch eigene Anstrengungen verdienen zu müssen, bis er im Bibelstudium Römer 3, 28 entdeckte: ''So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.<p> Die oft in den Vordergrund gerückten Missstände der römischen Kirche waren für Luther nicht der Auslöser der Reformation. Sein Problem war allein theologischer Natur. Seine Verwerfung des sich in Deutschland durch den Prediger <A HREF="../../j/jo/johann_tetzel.html" title="Johann Tetzel">Tetzel</A> verbreitenden Ablasshandels und vieler anderer Traditionen der Kirche war die für ihn notwendige Folge seiner Auslegung der bereits von <A HREF="../../a/ap/apostel_paulus.html" title="Apostel Paulus">Paulus</A> diskutierten <strong>Gerechtigkeit allein aus Glauben</strong> (Römer 1, 17: Sintemalen darin offenbart wird die Gerechtigkeit, welche kommt aus Glauben in den Glauben, wie denn geschrieben steht: Der Gerechte wird seines Glaubens leben).<p> <A NAME="Der reformierte Ansatz"><H2>Der reformierte Ansatz</H2> Der humanistisch gebildete <A HREF="../../l/le/leutpriester.html" title="Leutpriester">Leutpriester</A> <A HREF="../../u/ul/ulrich_zwingli.html" title="Ulrich Zwingli">Ulrich Zwingli</A> studierte und predigte nach der Bibel und gegen Kirchenlehren, die nicht in der Bibel begründet waren.<p> <A NAME="Grundgedanken"><H2>Grundgedanken</H2> Die wesentlichen Punkte der Reformation, die auch heute noch gemeinsamer Nenner der <A HREF="../../p/pr/protestantismus.html" title="Protestantismus">protestantischen</A> Kirchen sind, werden oft mit dem vierfachen "solus" (<em>allein</em>) ausgedrückt: <ul><li> sola scriptura - allein die Schrift (ist die Grundlage des christlichen Glaubens, nicht die Tradition) </li><li> solus Christus - allein Christus (nicht die Kirche) hat Autorität über Gläubige </li><li> sola gratia - allein durch Gnade Gottes (wird der Mensch errettet, nicht durch eigenes Tun) </li><li> sola fide - allein durch den Glauben wird der Mensch gerechtfertigt (nicht durch gute Werke)<p> </li></ul><A NAME="Bibelübersetzungen"><H3>Bibelübersetzungen</H3> Luthers <A HREF="../../b/bi/bibela_bersetzung.html" title="Bibelübersetzung">Bibelübersetzung</A> war ebenfalls grundlegend und neu. Die zu seiner Zeit verbreiteten Bibelübersetzungen fußten auf der <A HREF="../../v/vu/vulgata.html" title="Vulgata">Vulgata</A>, der von <A HREF="../../h/hi/hieronymus.html" title="Hieronymus">Hieronymus</A> geschaffenen lateinischen Bibel, die ihrerseits auf der griechischen <A HREF="../../s/se/septuaginta.html" title="Septuaginta">Septuaginta</A> beruhte (Altes Testament). Die ursprünglich hebräischen und aramäischen Texte des Alten Testamentes hatten also mindestens drei Übersetzungsvorgänge, die des Neuen Testamentes zwei hinter sich, bevor sie in Deutscher Sprache zu lesen waren. Luther bemühte sich um direktere Übersetzungen aus dem Hebräischen bzw. Griechischen. Dabei bediente er sich einer volkstümlichen und verständlichen Sprache, die für lange Zeit zum Maßstab deutscher Bibelübersetzungen wurde.<p> <A NAME="Kritik an bestehenden Traditionen"><H3>Kritik an bestehenden Traditionen</H3> Dabei gibt es zwei Ansätze: <ul><li>Luther unterzog die Traditionen der Kirche einer strengen Überprüfung. Messlatte war Text der Bibel. Traditionen, die nach seiner Meinung der Schrift zuwider liefen, wurden abgeschafft. Er trat aber dafür ein, Traditionen, die nicht direkt auf der Bibel fußten, aber hilfreich für das Leben der Gläubigen waren, beizubehalten. So sprach sich Luther aus didaktischen Gründen gegen ein <A HREF="../../i/ik/ikonoklasmus.html" title="Ikonoklasmus">Bilderverbot</A> in der Kirche aus. </li><li><A HREF="../../u/ul/ulrich_zwingli.html" title="Ulrich Zwingli">Ulrich Zwingli</A> und Johannes Calvin lehnten alle Traditionen ab, die nicht in der Bibel begründet sind. Von daher haben die reformierten Kirchen nüchterne Gotteshäuser, die höchstens mit Bibelsprüchen dekoriert sind, Kirchenstruktur ist synodal, presbyterianisch oder kongregationalistisch strukturiert (ohne Bischof), Zwingli lehnte zeitweilig sogar Instrumentalmusik in der Kirche ab. Das <A HREF="../../e/eu/eucharistie.html" title="Eucharistie">Abendmahl</A> ist eine Gedenkfeier.<p> </li></ul>Beiden Richtungen gemeinsam war die massive Kritik am Papsttum. Zugrunde liegt wieder ein theologisches Problem. Die Sonderstellung des römisches Bischofes wird traditionell begründet mit Matthäus 16,18. Christus bezeichet Petrus als Fundament der Kirche (gr: <em>ekklesia</em>). Petrus wird später Bischof von Rom. Das wird <A HREF="../../b/bi/biblische_exegese.html" title="Biblische Exegese">ausgelegt</A> als Einsetzung des Papstes durch Christus. Dieser wiederum hat stellvertretend für Christus die Vollmacht, weitere Priester zu ernennen. Dem stellt Luther Matthäus 18,19 gegenüber, wo die Gemeinde Christi als Versammlung von mindestens zwei Menschen unter dem Namen Christi definiert wird. In Verbindung mit Kapitel 12 des <A HREF="../../1/1_/1__korintherbrief.html" title="1. Korintherbrief">1. Korintherbrief</A> wird die Vorstellung vom Laienpriestertum entwickelt. Der Pfarrer ist dann nicht mehr Nachfolger des von Christus eingesetzten Petrus, sondern das Glied der Gemeinde, das es am besten versteht, die Aufgaben des Pfarrers wie Predigt und Seelsorge wahrzunehmen. Dieses Gemeindemitglied hat seine Sonderstellung nicht aufgrund seiner <A HREF="../../w/we/weihesakrament.html" title="Weihesakrament">Weihe</A> sondern aufgrund seiner Ausbildung.<p> <A NAME="Neue Gottesdienstordnungen"><H3>Neue Gottesdienstordnungen</H3> Verschiedene Reformatoren (allen voran <A HREF="../../t/th/thomas_ma_ntzer.html" title="Thomas Müntzer">Thomas Müntzer</A> mit der ersten deutschsprachigen Gottesdienstordnung <A HREF="../../1/15/1523.html" title="1523">1523</A>, auch <A HREF="../../a/an/andreas_bodenstein.html" title="Andreas Bodenstein">Karlstadt</A> oder <A HREF="../../m/ma/martin_luther.html" title="Martin Luther">Luther</A>) bemühten sich um die Schaffung von Gottesdienstordnungen in der Landessprache. Diese ersetzten in den protestantischen Gebieten zunehmend die <A HREF="../../l/li/liturgie.html" title="Liturgie">Liturgie</A> der lateinischen Messe. Im Zentrum dieser Ordnungen standen Schriftlesung und Predigt (<A HREF="../../w/wo/wortgottesdienst.html" title="Wortgottesdienst">Wortgottesdienst</A>). Die deutsche Bibelübersetzung ermöglichte es jedem Gemeindemitglied, die Auslegung des Pfarrers (<A HREF="../../p/pr/predigt.html" title="Predigt">Predigt</A>) mit dem Wort der Bibel zu vergleichen.<p> <A NAME="Unmittelbare politische Entwicklungen"><H2>Unmittelbare politische Entwicklungen</H2> Die Grundlagen der Reformation waren im Gegensatz zu späteren Interpretationen nicht die politischen und sozialen Missstände der Kirche. Diese waren lediglich der Nährboden für die neuen theologischen Gedanken der Reformatoren. Luther versuchte zuerst ein theologisches Problem zu lösen. Die protestantischen Reichsfürsten hingegen versuchten mit der Reformation einige ihrer politischen Probleme mit Kaiser und Papst zu lösen.<p> Zum theologischen Ringen um die richtige Auslegung der Bibel traten auch bald politische Aspekte hinzu. Die neuen Gedanken gaben den Reichsfürsten eine theologische Begründung, die von Rom auferlegte Abgabenlast reduzieren zu können. Das Entstehen der protestantischen Landeskirchen stärkte ebenfalls die Autonomie der Fürstentümer. Bedeutende protestantische Territorien im Deutschen Reich waren <A HREF="../../h/he/hessen.html" title="Hessen">Hessen</A>, die <A HREF="../../p/pf/pfalz.html" title="Pfalz">Pfalz</A>, <A HREF="../../f/fr/freistaat_sachsen.html" title="Freistaat Sachsen">Sachsen</A> und <A HREF="../../w/wa/wa_rttemberg.html" title="Württemberg">Württemberg</A>. <p> Es kam in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu verschiedenen Kriegen zwischen Katholiken und Protestanten innerhalb von Deutschland und der Schweiz, die in Deutschland <A HREF="../../1/15/1555.html" title="1555">1555</A> mit dem <A HREF="../../a/au/augsburger_religionsfrieden.html" title="Augsburger Religionsfrieden">Augsburger Religionsfrieden</A> und in der Schweiz <A HREF="../../1/15/1531.html" title="1531">1531</A> mit dem 2. Landfrieden von Kappel endeten. Bei beiden kam es auf "cuius regio, eius religio" (wessen Land, dessen Glaube) heraus. In Deutschland bestimmte der jeweilige Fürst die Konfession seines Landes, in den Schweizer Kantonen die jeweiligen republikanischen Regierungen.<p> <A NAME="Die radikalen Ansätze"><H2>Die radikalen Ansätze</H2><p> Für radikale Reformatoren wie <A HREF="../../t/th/thomas_ma_ntzer.html" title="Thomas Müntzer">Thomas Müntzer</A>, Andreas Bodenstein von Karlstadt, <A HREF="../../m/me/menno_simons.html" title="Menno Simons">Menno Simons</A> oder Jakob Hutter stand die Zeit unter apokalyptischen Vorzeichen. Sie deuteten die Ereignisse spiritualistisch und sahen ihre Aufgabe darin, dem in ihren Augen real hereinbrechenden <A HREF="../../r/re/reich_gottes.html" title="Reich Gottes">Reich Gottes</A> als einer endzeitlichen Herrschaft der <A HREF="../../g/ge/gerechtigkeit.html" title="Gerechtigkeit">Gerechtigkeit</A> die Bahn zu ebnen. <p> Sie suchten enthusiastisch die Schaffung endzeitlicher Strukturen. Die Gemeinden sollten aus in wahrhaftigem Glauben Getauften bestehen (<A HREF="../../t/ta/ta_ufer.html" title="Täufer">Täufer</A>), sie wirkten bis in die politischen Strukturen hinein und kehrten die sozialen und politischen Verhältnisse teilweise revolutionär um (<A HREF="../../b/ba/bauernkrieg.html" title="Bauernkrieg">Bauernkrieg</A>). <p> Dies stieß nicht nur auf seiten der sozialen Oberschicht und der katholischen Kirche auf heftigen Widerstand. Auch die Protestanten mit Luther an der Spitze riefen zur gewaltsamen Beendigung der Unruhen auf. Mit Waffengewalt bereiteten die fürstlichen Truppen den Aufständen ein Ende - die <A HREF="../../t/ta/ta_ufer.html" title="Täufer">Täufer</A> fanden erst als Auswanderer in Amerika religiöse Freiheit.<p> <A NAME="Kirchenspaltung in England"><H2>Kirchenspaltung in England</H2> Die Kirchenspaltung in England hatte vor allem politische Gründe, siehe hierzu: <A HREF="../../g/ge/geschichte_der_anglikanischen_kirche.html" title="Geschichte der Anglikanischen Kirche">Geschichte der Anglikanischen Kirche</A>.<p> <A NAME="Gegenreformation"><H2>Gegenreformation</H2> Die katholische Kirche versuchte zuerst zu überzeugen, dann verlegte sie sich auf politischen und kirchlichen Druck. Luther musste fliehen und überlebte nur durch fürstlichen Schutz, Zwingli gelang es, den Rat von Zürich von der Richtigkeit seiner Lehre zu überzeugen. Die Ideen der Reformation breiteten sich wie ein Lauffeuer aus - die Bevölkerung strömte zum neuen Glauben, Reichsstädte und Fürsten gingen auf die Seite der Reformation über.<p> Der damalige Kaiser <A HREF="../../k/ka/karl_v___hrr_.html" title="Karl V. (HRR)">Karl V</A> blieb katholisch, konnte sich jedoch nicht auf die Niederschlagung der Reformation konzentrieren, da ihn die Außenpolitik stark beanspruchte (Türken, Frankreich).<p> In der Folge leitete der von <A HREF="../../i/ig/ignatius_von_loyola.html" title="Ignatius von Loyola">Ignatius von Loyola</A> gegründete Orden der <A HREF="../../j/je/jesuiten.html" title="Jesuiten">Jesuiten</A> die <A HREF="../../g/ge/gegenreformation.html" title="Gegenreformation">Gegenreformation</A> ein.<p> <A NAME="Ausbreitung in Europa"><H2>Ausbreitung in Europa</H2> Um die Mitte des 16. Jahrhunderts kam eine zweite Generation von Reformatoren zum Zug. In Genf <A HREF="../../j/jo/johannes_calvin.html" title="Johannes Calvin">Calvin</A>, in Zürich <A HREF="../../h/he/heinrich_bullinger.html" title="Heinrich Bullinger">Heinrich Bullinger</A>. Deren Beitrag war es, die Reformation theologisch zu konsolidieren - Calvin mit seiner "Institutio", Bullinger mit dem "Zweiten Helvetischen Bekenntnis". Beide übten einen europaweiten Einfluss auf den Protestantismus aus.<p> Theologisch wie auch politisch gipfelte die Reformation in den Bekenntnisschriften der protestantischen Kirchen: <ul><li><A HREF="../../c/co/confessio_augustana.html" title="Confessio Augustana">Augsburger Bekenntnis</A> </li><li><A HREF="../../k/ko/konkordienformel.html" title="Konkordienformel">Konkordienformel</A> </li><li><A HREF="../../k/ko/konkordienbuch.html" title="Konkordienbuch">Konkordienbuch</A><p> </li></ul><A NAME="Literatur"><H2>Literatur</H2> <ul><li>Rudolf Stickelberger, <em>Kirchengeschichte für Jedermann</em>, 1969 (Kirchengeschichte mit Schwerpunkt Reformation, etwas Schweiz-lastig, aus reformierter Sicht) </li><li>B. Moeller, Deutschland im Zeitalter der Reformation, (Deutsche Geschichte 4), 1999 ISBN 3-525-33462-1 (die profanhistorische Reihe zeichnet sich durch einen sozialgeschichtlichen Zugang aus) </li><li>Armin Sierszyn, <em>2000 Jahre Kirchengeschichte</em>, Band 3, <em>Reformation und Gegenreformation</em>, 2000, ISBN 77551-3247-3. (umfassende Darstellung, viele Quellenangaben, aus landeskirchlich-evangelikaler Sicht) </li><li>Hans Küng, <em>Das Christentum</em>, 1994, ISBN 3-492-03747-X, Kapitel IV, Das protestantisch-evangelische Paradigma (neuartige Sicht auf die Kirchengeschichte, eher katholisch) </li><li>Carter Lindberg: <em>The European Reformations</em>, 1996, ISBN 1-55786-575-2 (Sehr umfassende Geschichte der Reformation vom Spätmittelalter bis zur Gegenreformation, die sämtliche europäischen Länder mit reformierter Geschichte einschließt - aus amerikanischer Sicht) </li><li>Stefan Zweig: <em>Ein Gewissen gegen die Gewalt: Castellio gegen Calvin</em>, 1936, (Roman)<p> </li></ul> <A NAME="Siehe auch"><H2>Siehe auch</H2> <A HREF="../../p/pr/protestantismus.html" title="Protestantismus">Protestantismus</A>, <A HREF="../../l/li/liste_von_reformatoren.html" title="Liste von Reformatoren">Liste der Reformatoren</A>, <A HREF="../../m/ma/marburger_religionsgespra_che.html" title="Marburger Religionsgespräche">Marburger Religionsgespräche</A>, <A HREF="../../z/ze/zeittafel_geschichte_des_christentums.html" title="Zeittafel Geschichte des Christentums">Geschichte des Christentums</A><p> <A NAME="Weblinks"><H2>Weblinks</H2> <ul><li><A HREF="http://www.luther.de/" class="external">Martin Luther</A> </li><li><A HREF="http://www.reformiert-online.net:8080/t/de/bildung/grundkurs/gesch/index.jsp" class="external">Einführung in die Reformierte Geschichte</A> </li><li><A HREF="http://www.calvinianum.de/" class="external">Calvinianum</A><p> </li></ul> <pre> <p> </pre><p> <p></div><br><div id=footer><table border=0><tr><td> <small>Dies ist ein Artikel aus der freien Enzyklopädie <a href="http://de.wikipedia.org">Wikipedia</a>. Stand: August 2004. Der Artikel steht unter der <a href="http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt">GNU Free Documentation License</a>.</small></td></tr></table></div>