Sinai
Der Name Sinai bezeichnet einerseits eine Halbinsel im Mittleren Osten, andererseits einen Berg auf eben dieser Halbinsel.
Die Sinai-Halbinsel (arab: سيناء Sīnā' ) liegt zwischen dem afrikanischen Kontinent und der arabischen Halbinsel. Die Landmasse ragt bis ins Rote Meer hinein. Sie wird zu Asien gerechnet. Die Landschaft ist wüstenhaft und von schroffen, kahlen Gebirgen geprägt.
Die Sinai-Halbinsel gehörte bis 1906 zum Osmanischen Reich, danach zu Ägypten. Sie wurde mehrmals Ziel israelischer Invasionen und war von 1956 bis 1967 vollständig unter israelischer Kontrolle. Nach dem Friedensvertrag von Camp David wurde sie an Ägypten zurückgegeben.
Eine der bekanntesten Städte ist Scharm el Scheich mit seinen touristischen Einrichtungen. Das ehemalige Fischerdorf Dahab ist ein beliebtes Ziel für Taucher aus aller Welt, die dort bei den Korallenriffen tauchen.
Der Berg Sinai erhebt sich auf der Sinai-Halbinsel 2292 m über NN. Er heißt auf Arabisch جبل موسَى (Gabal Mūsā, "Mosesberg"). In der Bibel gilt der Sinai als Ort der Offenbarung Gottes, vor allem der Gabe der Zehn Gebote (2. Mose 34 u.ö.). In Psalm 68,9 wird Gott geradezu mit dem Sinai gleichgesetzt (hebräisch: zä Sinai, der (vom) Sinai). Als Berg der Gottesoffenbarung wird öfters auch der Horeb genannt, der mit dem Sinai identisch zu sein scheint.
Erst im 4. Jh. nach Chr. wird der Gebel Musa mit dem biblischen Berg Sinai gleichgesetzt.
Am Fuß des Sinai befindet sich das Katharinenkloster, in dem Constantin von Tischendorf (1815-1874) die von ihm Codex Sinaiticus benannte Bibelhandschrift aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. fand - eine der wichtigsten und bedeutendsten Quellen für die Rekonstruktion des Bibeltextes.
Sinai-Halbinsel
Berg Sinai