Urgesellschaft
Eine Urgesellschaft ist quellenmäßig nicht erschlossen, obwohl Archäologie, Religionswissenschaft (vor allem durch die Analyse von Mythen), Soziologie, Anthropologie, Soziobiologie (vgl. auch die Phylogenese) und nicht zuletzt die Philosophie sich darum bemühen. Dass es eine Form der Urgesellschaft gegeben habe, ist eine Hypothese; Stammes- und Hochreligionen sprechen regelmäßig davon; doch liegen auch bei neuzeitlichenlichen sozialwissenschaftlichen Makrotheorien (etwa bei Thomas Hobbes, Jean-Jacques Rousseau oder Friedrich Engels) ausgefeilte Annahmen dazu vor.Ob sie politisch schon Häuptlinge (jedenfalls keine Anarchie oder Akephalie), sozial die Horde, religiös schon einen Kult (Ahnenkult?), kulturell schon Erzähler, familiär schon die Kernfamilie einbeschlossen habe, ist sämtlich unbelegt, wird aber weithin angenommen; wirtschaftlichlich wird ihr eine auf Sammeln, Jagen und Fischen gestützte Subsistenzwirtschaft zugeschrieben, d. h. ein Leben als Wildbeuter.