Umgangssprache
Umgangssprache (oder Alltagssprache) ist die Sprache des täglichen Lebens mit dem breitesten Kommunikationspotenzial. Sie folgt nicht immer den Regeln der formellen Schriftsprache oder Standardsprache.Dennoch kann man nicht sagen, dass die Umgangssprache dort, wo sie von den Regeln der Hochsprache abweicht, "falsch" ist, denn sie folgt einfach ihren eigenen Regeln. Problematisch ist für Nicht-Fachleute, dass viele Grammatiken (z.B. der Duden) die Regeln der Umgangssprache nicht in ausreichendem Maße berücksichtigen und so leicht der Eindruck aufkommen kann, Abweichungen der Umgangssprache von der hochsprachlichen Norm seien "falsch" oder zeugten von Sprachverfall.
Umgangssprache ist aber auch nicht mit "Mundart" (Dialekt) bzw. Regiolekt gleichzusetzen. Meist steht sie zwischen Basilekt und Akrolekt.
Table of contents |
2 Umgangssprache und Sprachentwicklung 3 Beiträge zur Umgangssprache 4 Regionalsprachen, Umgangssprachen, Dialekte und Mundarten 5 Logik 6 Siehe auch 7 Literatur |
Allgemeines
Die Abweichungen von der Hochsprache sind gering, so dass die Umgangssprache allgemein verständlich ist.
Umgangssprache redet, wer wie Martin Luther "dem Volk aufs Maul schaut".
Eine Sprache wird in der Regel nicht von den Sprechern selbst als Umgangssprache bezeichnet.
Umgangssprache unterscheidet sich in dieser Hinsicht von der gehobenen Sprache, von öffentlicher Rede, Drama, Gedicht, aber auch dem Lexikonartikel sowie der Zwischenschicht von populärer "gehobener Umgangssprache" (Essay, Zeitungsartikel, Rundfunk- oder Fernsehsprache (Fernsehdeutsch)).
Genauso unterscheidet sich die Umgangssprache des Laien von der Fachsprache mit Spezialausdrücken (Termini der Medizinersprache, Technikersprache). Hier ist nicht die grammatikalische Konstruktion der Sprache, sondern ein ungenaues Benutzen der Fachausdrücke Kennzeichen des Umgangssprachlichen. (Siehe auch: Jargon)
Insofern ist der Begriff Umgangssprache nicht wohldefiniert, sondern hängt vom Zusammenhang ab, in dem er gebraucht wird.
Umgangssprache und Sprachentwicklung
Jede Sprache ist in einem ständigen Wandel begriffen. Die Sprachentwicklung findet heute im alltäglichen Leben beschleunigt statt -
- unter anderem wegen höherer Mobilität, Fremdenverkehr, Massenmedien, Anglizismen, EDV und U-Musik,
- aber in anderer Hinsicht verlangsamt durch die normierende Wirkung des Fernsehens und der Auflockerung von Dialektgrenzen.
Beiträge zur Umgangssprache
Die Umgangssprache ist immer durch die Sprache unterschiedlicher Teile der Gesellschaft beeinflusst. Insbesondere Jugendsprache und Szenesprache nehmen Einfluss auf die Umgangssprache der folgenden Generation.
Daneben kennt man noch Sprachen, die auf spezielle Gruppen beschränkt sind und somit eine geringere Bedeutung innerhalb der Gesellschaft haben: Soldatensprache, Sportlersprache, Gefängnissprache, Bergmannssprache, Jägersprache, Fachsprachen.
Regionalsprachen, Umgangssprachen, Dialekte und Mundarten
Durch die gegenwärtig Mobilität und die Massenmedien schwindet die Zahl der Mundarten und Dialekte kontinuierlich. Zugleich schwindet der Regionalcharakter umgangssprachlicher Elemente. Gleichzeitig wächst der Wirkungsbereich der Umgangssprache.
Die "Umgangssprache" ist in der formalen Logik auch ein Catchall-Wort ("Begriff"?) für diejenige Sprache, in der die Axiome der Axiome der Axiome (usw.) letztlich formuliert werden.
Logik
Siehe auch
Hochdeutsch, Standardsprache, Pidgin, Anglizismus, Abkürzungen, Kreolsprachen/ Kreolisch, Slang, Umgangssprache (Beispiele), Volksmund, Mundart, Regionalsprache