Zeit<meta http-equiv="Content-type" content="text/html; charset=utf-8"> <link rel="shortcut icon" href="../../favicon.ico"><link rel="stylesheet" href="../../wikistatic.css"></head> <body><div id=topbar><table width='98%' border=0><tr><td><a href="../../h/ha/hauptseite.html" title="Hauptseite">Hauptseite</a> | <b><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Zeit" title="Zeit">Aktueller Wikipedia-Artikel</a></b></td> <td align=right nowrap><form name=search class=inline method=get action="../../../search/search.html"><input name=search size=19><input type=submit value=Search></form></td></tr></table></div> <div id=article><h1>Zeit</h1><em>Andere Artikel in Zusammenhang mit „Zeit“:</em> <A HREF="../../d/di/die_zeit.html" title="Die Zeit">Die Zeit</A> (Wochenzeitung), <A HREF="../../t/te/tempus.html" title="Tempus">Tempus</A> (Grammatik), „<A HREF="../../a/a_/a_ber_die_zeit.html" title="Über die Zeit">Über die Zeit</A>“ (Buch von N. Elias), <A HREF="../../z/ze/zeitmessung.html" title="Zeitmessung">Zeitmessung</A>, <A HREF="../../z/ze/zeitreise.html" title="Zeitreise">Zeitreise</A>. <hr><p> Unter <strong>Zeit</strong> versteht man das Phänomen der Veränderung, das als Übergang von der <A HREF="../../v/ve/vergangenheit.html" title="Vergangenheit">Vergangenheit</A> über die <A HREF="../../g/ge/gegenwart.html" title="Gegenwart">Gegenwart</A> in die <A HREF="../../z/zu/zukunft.html" title="Zukunft">Zukunft</A> wahrgenommen wird. Die Vergangenheit ist dabei der Bereich der Tatsachen, die Zukunft der Bereich der Möglichkeiten. Das Vergehen der Zeit macht aus Möglichkeiten Tatsachen, aus Zukunft Vergangenheit. Die Frage nach dem Wesen der Zeit gehört zu den ältesten Fragen der Philosophie.<p> <p><table border="0" id="toc"><tr><td align="center"> <b>Table of contents</b> <script type='text/javascript'>showTocToggle("show","hide")</script></td></tr><tr id='tocinside'><td align="left"> <div style="margin-left:2em;"> </div> </div> <A CLASS="internal" HREF="#Das Fließen der Zeit">1 Das Fließen der Zeit</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der Psychologie">2 Zeit in der Psychologie</A><BR> <div style="margin-left:2em;"> <A CLASS="internal" HREF="#Die Wahrnehmung der Zeitdauer">2.1 Die Wahrnehmung der Zeitdauer</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Die Wahrnehmung der Gleichzeitigkeit">2.2 Die Wahrnehmung der Gleichzeitigkeit</A><BR> </div> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der Biologie">3 Zeit in der Biologie</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der Physik">4 Zeit in der Physik</A><BR> <div style="margin-left:2em;"> <A CLASS="internal" HREF="#Zeitmessung">4.3 Zeitmessung</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der newtonschen Physik">4.4 Zeit in der newtonschen Physik</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der Relativitätstheorie">4.5 Zeit in der Relativitätstheorie</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zeitreisen">4.6 Zeitreisen</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit und Kausalität">4.7 Zeit und Kausalität</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zur Symmetrie der beiden Richtungen der Zeit">4.8 Zur Symmetrie der beiden Richtungen der Zeit</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Die Grenzen des physikalischen Zeitbegriffs">4.9 Die Grenzen des physikalischen Zeitbegriffs</A><BR> </div> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der Astronomie">5 Zeit in der Astronomie</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der Gesellschaft">6 Zeit in der Gesellschaft</A><BR> <div style="margin-left:2em;"> <A CLASS="internal" HREF="#Zeitmess-Systeme, Zeitrechnung">6.10 Zeitmess-Systeme, Zeitrechnung</A><BR> </div> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der Philosophie">7 Zeit in der Philosophie</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der Literatur">8 Zeit in der Literatur</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der Grammatik">9 Zeit in der Grammatik</A><BR> <div style="margin-left:2em;"> <A CLASS="internal" HREF="#Die Hopi-Sprache: Eine Sprache ohne Zeit?">9.11 Die Hopi-Sprache: Eine Sprache ohne Zeit?</A><BR> </div> <A CLASS="internal" HREF="#Zeit in der Umgangssprache">10 Zeit in der Umgangssprache</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Zitate">11 Zitate</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Literatur">12 Literatur</A><BR> <A CLASS="internal" HREF="#Weblinks">13 Weblinks</A><BR> <div style="margin-left:2em;"> <A CLASS="internal" HREF="#Video">13.12 Video</A><BR> </td></tr></table><P> <A NAME="Das Fließen der Zeit"><H2>Das Fließen der Zeit</H2><p> Die wohl markanteste Eigenschaft der Zeit ist der Umstand, dass es stets eine in gewissem Sinne aktuelle und ausgezeichnete Stelle zu geben scheint, die wir die <A HREF="../../g/ge/gegenwart.html" title="Gegenwart">Gegenwart</A> nennen, und die sich unaufhaltsam von der <A HREF="../../v/ve/vergangenheit.html" title="Vergangenheit">Vergangenheit</A> in Richtung <A HREF="../../z/zu/zukunft.html" title="Zukunft">Zukunft</A> zu bewegen scheint. Dieses Phänomen wird auch als das Fließen der Zeit bezeichnet. Dieses Fließen der Zeit entzieht sich jedoch einer naturwissenschaftlichen Betrachtung, wie im Folgenden dargelegt wird.<p> Die Zeit hat in der Physik den gleichen Stellenwert wie der Raum. Die Physik besagt lediglich, dass unter allen denkbaren Strukturen im dreidimensionalen Raum in Kombination mit allen dazu denkbaren zeitlichen Abläufen nur solche möglich sind, die den physikalischen Gesetzen gehorchen. Dabei könnte es sich ebenso gut um unbewegliche Strukturen in einem vierdimensionalen Raum handeln, die durch die physikalischen Gesetze bestimmten geometrischen Bedingungen unterworfen sind. Etwas, das man als Fließen der Zeit interpretieren könnte kommt in der Physik nicht vor. Bei genauer Betrachtung erweist es sich sogar als völlig unklar, wie ein Fließen der Zeit in der Sprache der Physik oder <A HREF="../../m/ma/mathematik.html" title="Mathematik">Mathematik</A> oder irgend einer anderen überhaupt präzise beschrieben werden könnte.<p> So gibt beispielweise die Aussage, dass die Zeit fließe, nur dann einen Sinn, wenn eine davon unterscheidbare Alternative denkbar ist. Die naheliegende Alternative der Vorstellung einer stehenden Zeit beispielsweise führt jedoch zu einem Widerspruch, da sie nur aus der Sicht eines Beobachters denkbar ist, für den die Zeit weiterhin verstreicht, so dass der angenommene Stillstand als solcher überhaupt wahrnehmbar ist. (siehe auch <A HREF="../../k/kr/kritik_der_reinen_vernunft.html" title="Kritik der reinen Vernunft">Kritik der reinen Vernunft</A>).<p> Das scheinbare Fließen der Zeit wird daher von den meisten Physikern und Philosophen als ein rein subjektives Phänomen oder gar als <A HREF="../../i/il/illusion.html" title="Illusion">Illusion</A> angesehen. Man geht davon aus, dass es sehr eng mit dem Phänomen des Bewusstseins verknüpft ist, das ebenso wie dieses sich einer physikalischen Beschreibung oder gar Erklärung entzieht und zu den größten Rätseln der Naturwissenschaft und Philosophie zählt. Damit hätte unsere Erfahrung von Zeit den Stellenwert eines der <A HREF="../../q/qu/qualia.html" title="Qualia">Qualia</A> in der Philosophie des Bewusstseins und hätte damit mit der <A HREF="../../r/re/realita_t.html" title="Realität">Realität</A> ebenso wenig zu tun wie der phänomenale Bewusstseinsinhalt bei der Wahrnehmung der Farbe Blau mit der zugehörigen <A HREF="../../w/we/wellenla_nge.html" title="Wellenlänge">Wellenlänge</A> des Lichtes.<p> Unsere naive Vorstellung, es gäbe eine von der eigenen Person unabhängige Instanz nach Art einer kosmischen Uhr, die bestimmt, welchen Zeitpunkt wir alle im Moment gemeinsam erleben und damit die Gegenwart zu einem objektiven uns alle verbindenden <em>Jetzt</em> macht, wäre damit hinfällig.<p> <A NAME="Zeit in der Psychologie"><H2>Zeit in der Psychologie</H2><p> Zwischen der subjektiv wahrgenommen Zeit und der objektiv messbaren bestehen oft deutliche Differenzen.<p> <A NAME="Die Wahrnehmung der Zeitdauer"><H3>Die Wahrnehmung der Zeitdauer</H3><p> Die Wahrnehmung der Zeitdauer hängt davon ab, was in der Zeit passiert. Ein ereignisreicher Zeitraum erscheint kurz, "vergeht wie im Flug". Hingegen dauern ereignisarme Zeiträume scheinbar quälend langsam. Von dieser Beobachtung leiten sich auch die Begriffe Kurzweil und Langeweile ab.<p> Paradoxerweise empfindet man im Rückblick die Zeiten gerade umgekehrt: In ereignisreichen Zeiten hat man viele Informationen eingespeichert, so dass dieser Zeitraum lange erscheint. Umgekehrt erscheinen ereignisarme Zeiten im Rückblick kurz, da kaum Informationen über sie gespeichert sind.<p> <A NAME="Die Wahrnehmung der Gleichzeitigkeit"><H3>Die Wahrnehmung der Gleichzeitigkeit</H3><p> <A HREF="../../g/gl/gleichzeitigkeit.html" title="Gleichzeitigkeit">Gleichzeitigkeit</A> in der <A HREF="../../w/wa/wahrnehmung.html" title="Wahrnehmung">Wahrnehmung</A> ist ein komplexeres Phänomen, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Es gibt nämlich verschiedene Schwellen: <ul><li> Die Schwelle, ab der zwei Ereignisse als getrennt erkannt werden, ist vom jeweiligen <A HREF="../../s/si/sinnesorgan.html" title="Sinnesorgan">Sinnesorgan</A> abhängig. So müssen <A HREF="../../s/se/sehen.html" title="Sehen">optische Eindrücke</A> 20 bis 30 Millisekunden auseinander liegen, um zeitlich getrennt zu werden, während für <A HREF="../../g/ge/geha_r.html" title="Gehör">akustische Eindrücke</A> bereits drei Millisekunden ausreichen. </li><li> Die Schwelle, ab der die <em>Reihenfolge</em> zweier Reize unterschieden werden kann, ist unabhängig von der Art der Wahrnehmung etwa 30 bis 40 Millisekunden. </li><li> Darüber hinaus ist die Wahrnehmung der Gegenwart durch einen Drei-Sekunden-Zeitraum gegeben.<p> </li></ul>Weblink: <A HREF="http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/GEDAECHTNIS/GehirnZeit.shtml<p>" class="external">http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/GEDAECHTNIS/GehirnZeit.shtml<p></A> <A NAME="Zeit in der Biologie"><H2>Zeit in der Biologie</H2><p> Fast alle <A HREF="../../l/le/lebewesen.html" title="Lebewesen">Lebewesen</A>, bis hin zum <A HREF="../../e/ei/einzeller.html" title="Einzeller">Einzeller</A>, besitzen eine biologische innere Uhr, die sich mit dem Tag-Nacht-Wechsel und anderen natürlichen Zyklen synchronisiert. Die innere Uhr zum Tagesrhythmus läuft aber auch ohne Tageslicht, wie beispielsweise an <A HREF="../../p/pf/pflanzen.html" title="Pflanzen">Pflanzen</A> in der Dunkelheit gezeigt werden konnte aber auch an <A HREF="../../m/me/mensch.html" title="Mensch">Menschen</A> in Bunker-Experimenten, in denen die freiwilligen Versuchspersonen ohne jeden Hinweis auf äußere Zeitrhythmen lebten. Dabei stellte sich nach einiger Zeit ein konstanter Wach-Schlaf-Rhythmus von im Mittel etwa 25 Stunden ein. Man bezeichnet ihn als circadianen Rhythmus (von lat. <em>circa</em>, ungefähr, und <em>dies</em>, Tag).<p> Näheres siehe unter Chronobiologie<p> <A NAME="Zeit in der Physik"><H2>Zeit in der Physik</H2><p> In der <A HREF="../../p/ph/physik.html" title="Physik">Physik</A> ist <strong>Zeit</strong> (<A HREF="../../f/fo/formelzeichen.html" title="Formelzeichen">Formelzeichen</A>: <em><A HREF="../../t/tt/t.html" title="T">t</A></em>) die fundamentale <A HREF="../../g/gr/gra_a_e.html" title="Größe">Größe</A>, über die sich die Dauer von Vorgängen und die Reihenfolge von Ereignissen bestimmen lassen. Im <A HREF="../../s/si/si_einheitensystem.html" title="SI-Einheitensystem">SI-Einheitensystem</A> wird Zeit in <A HREF="../../s/se/sekunde.html" title="Sekunde">Sekunden</A> (<A HREF="../../e/ei/einheitenzeichen.html" title="Einheitenzeichen">Einheitenzeichen</A> s) gemessen. Daraus leiten sich die <A HREF="../../m/ma/maa_einheit.html" title="Maßeinheit">Einheitenen</A> <A HREF="../../m/mi/minute.html" title="Minute">Minute</A>, <A HREF="../../s/st/stunde.html" title="Stunde">Stunde</A>, <A HREF="../../t/ta/tag.html" title="Tag">Tag</A>, <A HREF="../../w/wo/woche.html" title="Woche">Woche</A>, <A HREF="../../m/mo/monat.html" title="Monat">Monat</A>, <A HREF="../../j/ja/jahr.html" title="Jahr">Jahr</A>, <A HREF="../../j/ja/jahrzehnt.html" title="Jahrzehnt">Jahrzehnt</A>, <A HREF="../../j/ja/jahrhundert.html" title="Jahrhundert">Jahrhundert</A> und <A HREF="../../j/ja/jahrtausend.html" title="Jahrtausend">Jahrtausend</A> ab.<p> <A NAME="Zeitmessung"><H3>Zeitmessung</H3><p> Zeit ist in der Physik, wie alle anderen Messgrößen auch, operational definiert, das heißt über ein Verfahren zu ihrer Messung. Zur <A HREF="../../z/ze/zeitmessung.html" title="Zeitmessung">Zeitmessung</A> werden Systeme verwendet, die <A HREF="../../p/pe/periode.html" title="Periode">periodisch</A> in den selben Zustand zurückkehren. Die Zeit wird dann durch das Zählen der Perioden bestimmt. Ein solches Gerät nennt man <A HREF="../../u/uh/uhr.html" title="Uhr">Uhr</A>.<p> Die Qualität einer Uhr ist um größer, je genauer der periodische Vorgang reproduzierbar ist und je weniger er sich von äußeren Bedingungen beeinflussen lässt, wie beispielsweise mechanischen Störungen, <A HREF="../../t/te/temperatur.html" title="Temperatur">Temperatur</A> oder <A HREF="../../l/lu/luftdruck.html" title="Luftdruck">Luftdruck</A>. Daher sind Quarzuhren deutlich präziser als mechanische Uhren. Die genauesten Uhren sind Atomuhren, die auf <A HREF="../../a/at/atom.html" title="Atom">atomaren</A> Schwingungsprozessen beruhen. Damit ist ein relativer Gangfehler von 10<sup>-15</sup> erreichbar, was 1 Sekunde Abweichung in 30 Millionen Jahren entspricht. Die Zeit und damit auch die <A HREF="../../f/fr/frequenz.html" title="Frequenz">Frequenz</A>, ihr <A HREF="../../k/ke/kehrwert.html" title="Kehrwert">Kehrwert</A>, sind die physikalischen <A HREF="../../p/ph/physikalische_gra_a_en_und_ihre_einheiten.html" title="Physikalische Größen und ihre Einheiten">Größen</A>, die mit der höchsten Präzision überhaupt messbar sind.<p> <A NAME="Zeit in der newtonschen Physik"><H3>Zeit in der newtonschen Physik</H3><p> <A HREF="../../i/is/isaac_newton.html" title="Isaac Newton">Isaac Newton</A> beschreibt das Phänomen der Zeit mit den folgenden Worten:<p> <dl><dd>„Die absolute, wahre und mathematische Zeit verfließt an sich und vermöge ihrer Natur gleichförmig und ohne Beziehung auf irgendeinen äußeren Gegenstand.“ (Aus: Isaac Newton, Mathematische Prinzipien der Naturlehre, <A HREF="../../1/16/1687.html" title="1687">1687</A>)<p> </dd></dl>Dieser absolute Zeitbegriff hatte bis zur Entdeckung der <A HREF="../../s/sp/spezielle_relativita_tstheorie.html" title="Spezielle Relativitätstheorie">speziellen Relativitätstheorie</A> im Jahre 1905 Gültigkeit. Er liegt auch heute noch dem menschlichen Alltagsempfinden des Phänomens Zeit zugrunde.<p> <A NAME="Zeit in der Relativitätstheorie"><H3>Zeit in der Relativitätstheorie</H3><p> Durch die Entdeckungen in Zusammenhang mit der <A HREF="../../r/re/relativita_tstheorie.html" title="Relativitätstheorie">Relativitätstheorie</A> musste dieser absolute Zeitbegriff aufgegeben werden. So beurteilen Beobachter, die sich relativ zueinander bewegen, zeitlich Abläufe unterschiedlich. Das betrifft sowohl die <A HREF="../../g/gl/gleichzeitigkeit.html" title="Gleichzeitigkeit">Gleichzeitigkeit</A> von Ereignissen, die an verschiedenen Orten stattfinden, als auch die Geschwindigkeit des zeitlichen Ablaufs. Da kein absolut ruhendes <A HREF="../../k/ko/koordinatensystem.html" title="Koordinatensystem">Koordinatensystem</A> definierbar ist, gibt die Frage, welcher Beobachter die Situation korrekt beurteilt, keinen Sinn. Man ordnet daher jedem Beobachter seine so genannte <A HREF="../../e/ei/eigenzeit.html" title="Eigenzeit">Eigenzeit</A> zu. Ferner beeinflusst die Anwesenheit von Massen den Ablauf der Zeit, so dass sie an verschiedenen Orten im <A HREF="../../g/gr/gravitationsfeld.html" title="Gravitationsfeld">Gravitationsfeld</A> unterschiedlich schnell verstreicht. Damit ist selbst Newtons Annahme, die Zeit verflösse ohne Bezug auf äußere Gegenstände, nicht mehr haltbar.<p> Zeit und <A HREF="../../r/ra/raum.html" title="Raum">Raum</A> erscheinen in den Grundgleichungen der Relativitätstheorie fast völlig gleichwertig nebeneinander und lassen sich daher zu einer vierdimensionalen <A HREF="../../r/ra/raumzeit.html" title="Raumzeit">Raumzeit</A> vereinigen. Im dreidimensionalen Raum ist die Wahl der drei <A HREF="../../k/ko/koordinatenachse.html" title="Koordinatenachse">Koordinatenachsen</A> willkürlich, so dass Begriffe wie links und rechts, oben und unten, vorne und hinten relativ sind. In der <A HREF="../../s/sp/spezielle_relativita_tstheorie.html" title="Spezielle Relativitätstheorie">speziellen Relativitätstheorie</A> stellt sich nun heraus, dass auch die Zeitachse nicht absolut ist. So verändern sich mit dem Bewegungszustand eines Beobachters auch die Orientierung seiner Zeit- und Raumachsen in der Raumzeit. Es handelt sich dabei um eine Art <A HREF="../../s/sc/scherung__geometrie_.html" title="Scherung (Geometrie)">Scherbewegung</A> dieser Achsen, die mathematisch mit den Drehungen nahe verwandt ist. Damit lassen sich Raum und Zeit nicht mehr eindeutig trennen, sondern scheinen sich in gewisser Weise zu mischen. Die Folge sind Phänomene wie <A HREF="../../r/re/relativita_t_der_gleichzeitigkeit.html" title="Relativität der Gleichzeitigkeit">Relativität der Gleichzeitigkeit</A>, <A HREF="../../z/ze/zeitdilatation.html" title="Zeitdilatation">Zeitdilatation</A> und <A HREF="../../l/lo/lorentzkontraktion.html" title="Lorentzkontraktion">Längenkontraktion</A>. Allerdings läßt sich die Zeitachse nicht umdrehen, das heißt Vergangenheit und Zukunft lassen sich nicht vertauschen.<p> Zeit ist in der allgemeinen Relativitätstheorie nicht unbedingt unbegrenzt. So gehen viele Physiker davon aus, dass der <A HREF="../../u/ur/urknall.html" title="Urknall">Urknall</A> nicht nur der Beginn der Existenz von <A HREF="../../m/ma/materie.html" title="Materie">Materie</A> ist, sondern auch den Beginn von Raum und Zeit darstellt. Nach <A HREF="../../s/st/stephen_hawking.html" title="Stephen Hawking">Stephen W. Hawking</A> hat es einen Zeitpunkt 1 Sekunde vor dem Urknall ebenso wenig gegeben wie eine Stelle 1 km nördlich des Nordpols. Danach hätte es in gewissen Sinne den <A HREF="../../k/ko/kosmos.html" title="Kosmos">Kosmos</A> und die Materie schon immer gegeben, nämlich zu allen Zeitpunkten von denen überhaupt die Rede sein kann. Die Vorstellung eines <em>Nichts vor dem Urknall</em> wäre physikalisch sinnlos. Dieser Aspekt ist von erheblicher Relevanz für <A HREF="../../p/ph/philosophie.html" title="Philosophie">Philosophie</A> und <A HREF="../../r/re/religion.html" title="Religion">Religion</A> hinsichtlich des Verständnisses des Begriffs <A HREF="../../s/sc/scha_pfung.html" title="Schöpfung">Schöpfung</A>, unter dem man sich ja gewöhnlich einen Übergang von einem <em>Nichts</em> zu einem <em>Etwas</em> vorstellt.<p> Diese im Zusammenhang mit der Relativitätstheorie entdeckten Eigenschaften von Zeit und Raum entziehen sich weitgehend der menschlichen Anschauung. Sie sind jedoch mathematisch präzise beschreibbar.<p> <A NAME="Zeitreisen"><H3>Zeitreisen</H3><p> Die erwähnten relativistischen Effekte lassen im Prinzip als Zeitreisen interpretieren. Inwieweit über die Krümmung der Raumzeit und andere Phänomene auch Reisen in die <A HREF="../../v/ve/vergangenheit.html" title="Vergangenheit">Vergangenheit</A> prinzipiell möglich sind, ist nicht abschließend geklärt. Mögliche Kandidaten sind so genannte <A HREF="../../w/wu/wurmloch.html" title="Wurmloch">Wurmlöcher</A>, die Bereiche der Raumzeit mit unterschiedlicher Zeit verbinden könnten, ferner spezielle Flugbahnen in der Umgebung eines hinreichend schnell rotierenden <A HREF="../../s/sc/schwarzes_loch.html" title="Schwarzes Loch">Schwarzen Loches</A> und schließlich die Umgebung zweier kosmischer Strings, die hinreichend schnell aneinander vorbei fliegen. Der erforderliche Aufwand für eine praktische Nutzung einer dieser potenziellen Möglichkeiten würde jedoch zur Zeit die Mittel der Menschheit bei weitem übersteigen.<p> Die bei Reisen in die Vergangenheit auftretenden <A HREF="../../p/pa/paradoxon.html" title="Paradoxon">Paradoxien</A> ließen sich im Rahmen der everettsche <A HREF="../../v/vi/viele_welten_interpretation.html" title="Viele-Welten-Interpretation">Vielwelten-Theorie</A> vermeiden. Danach wäre die Vergangenheit, in die man reist, in einer <A HREF="../../p/pa/parallelwelt.html" title="Parallelwelt">Parallelwelt</A> angesiedelt. Der ursprüngliche Ablauf der Dinge und der durch die Zeitreise modifizierte würden sich beide abspielen.<p> <A NAME="Zeit und Kausalität"><H3>Zeit und Kausalität</H3><p> Der Zeitbegriff hängt eng mit dem Kausalitätsbegriff zusammen. So betrachten wir es als selbstverständlich, dass die Ursache vor ihrer Wirkung auftritt. Die Vergangenheit ist unveränderlich, sie kann nicht von gegenwärtigen Ereignissen beeinflusst werden. Die Zukunft hingegen hängt von der Gegenwart kausal ab, kann also durch Ereignisse oder Handlungen in der Gegenwart beeinflusst werden.<p> Im Rahmen der Relativitätstheorie wird die zeitliche Reihenfolge zweier Ereignisse, die an verschiedenen Orten schnell genug aufeinander folgen, von relativ zueinander bewegten Beobachtern unterschiedlich beurteilt. Das ist genau dann der Fall, wenn die beiden Ereignisse nur durch ein Signal mit <A HREF="../../a/a_/a_berlichtgeschwindigkeit.html" title="Überlichtgeschwindigkeit">Überlichtgeschwindigkeit</A> in Kontakt treten könnten. Könnte eine <A HREF="../../w/we/wechselwirkung.html" title="Wechselwirkung">Wechselwirkung</A> mit Überlichtgeschwindigkeit stattfinden, dann könnte man mit folgendem System eine Botschaft in die Vergangenheit schicken: <ol><li> Das Signal wird mit Überlichtgeschwindigkeit an eine weit genug entfernte Relaisstation geschickt. </li><li> Diese beschleunigt konventionell vom ursprünglichen Sender weg (alternativ: sie überträgt es konventionell auf eine weitere, sich vom Empfänger weg bewegende Relaisstation, z.B. die andere Seite einer rotierenden Plattform). Dadurch wird das Absendeereignis aus der Vergangenheit in die Zukunft "verschoben". </li><li> Schließlich wird das Signal wieder mit Überlichtgeschwindigkeit zurückgesendet. Sind die beteiligten Geschwindigkeiten hoch genug, so kommt das Signal vor dem Aussenden des Ursprungssignals an. </li></ol>Daher wäre das Kausalitätsprinzip verletzt. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde vermutet, dass es überlichtschnelle <A HREF="../../t/ta/tachyon.html" title="Tachyon">Tachyonen</A> geben könnte. Sollten sie mit gewöhnlicher Materie in Wechselwirkung treten können, so wäre die Kausalität verletzt. Die <A HREF="../../h/hy/hypothese.html" title="Hypothese">Hypothese</A> von ihrer Existenz hat daher heute kaum noch Anhänger.<p> <A NAME="Zur Symmetrie der beiden Richtungen der Zeit"><H3>Zur Symmetrie der beiden Richtungen der Zeit</H3><p> Die Grundgesetze der Physik, die Phänomene unseres Alltags beschreiben, sind invariant bezüglich einer <A HREF="../../i/in/inversion.html" title="Inversion">Inversion</A> der Zeit. Das bedeutet, dass zu jedem Vorgang, der diesen Gesetzen gehorcht, auch der zeitumgekehrte im Prinzip möglich ist. Diese Aussage steht in krassem Widerspruch zu unserer Alltagserfahrung. Fällt eine Keramiktasse zu Boden, so zerbricht sie in Scherben. Dass sich umgekehrt diese Scherben von selbst wieder zu einer intakten Tasse zusammenfügen, ist dagegen noch nie beobachtet worden. Ein solcher Vorgang stünde jedoch nicht prinzipiell im Widerspruch zu den Naturgesetzen. Er ist lediglich beliebig unwahrscheinlich.<p> Der Hintergrund dieses Umstandes ist eine Wahrscheinlichkeitsüberlegung, die im <A HREF="../../t/th/thermodynamik.html" title="Thermodynamik">zweiten Hauptsatz</A> der <A HREF="../../t/th/thermodynamik.html" title="Thermodynamik">Thermodynamik</A> formuliert wird. Danach nimmt die <A HREF="../../e/en/entropie.html" title="Entropie">Entropie</A>, welche das Maß der Unordnung eines abgeschlossenen Systems angibt, stets zu und damit seine Ordnung ab. Eine vorübergehende Zunahme der Ordnung ist prinzipiell nicht ausgeschlossen, aber je nach Größe mehr oder weniger unwahrscheinlich. Um die spontane Wiedervereinigung von Scherben zu einer Tasse zu provozieren, müsste man eine mehr als astronomische Zahl von Scherbenhaufen anlegen und beobachten.<p> Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik verletzt damit die <A HREF="../../s/sy/symmetrie.html" title="Symmetrie">Symmetrie</A> bezüglich der beiden Richtungen der Zeit. Er lässt sich daher auch nicht aus den Grundgesetzen der Physik herleiten, sondern hat die Rolle eines Postulats. Die beiden Richtungen der Zeit verlieren damit ihre Gleichwertigkeit, und man spricht vom thermodynamischen <A HREF="../../z/ze/zeitpfeil.html" title="Zeitpfeil">Zeitpfeil</A>. Er wird als die Basis für das Fließen der Zeit von der Vergangenheit in die Zukunft angesehen, so wie wir es in unserer Alltagswelt erfahren.<p> Oft ist in diesem Zusammenhang von einer Umkehrbarkeit bzw. Unumkehrbarkeit der Zeit die Rede. Dabei handelt es sich jedoch um eine sprachliche bzw. logische Ungenauigkeit. Könnte jemand die Zeit umkehren, dann sähe er sämtlich Vorgänge rückwärts ablaufen. Dieser umgekehrte Lauf der Zeit wäre aber nur aus der Sicht eines Beobachter erkennbar, der einer Art persönlicher Zeit unterworfen ist, die weiterhin unverändert vorwärts läuft. Eine solche Spaltung der Zeit in eine, die einem <A HREF="../../e/ex/experiment.html" title="Experiment">Experiment</A> bzw. <A HREF="../../g/ge/gedankenexperiment.html" title="Gedankenexperiment">Gedankenexperiment</A> unterworfen wird, und eine weitere unveränderte, ergibt jedoch keinen Sinn.<p> Die Gesetze der Physik, die Phänomene der <A HREF="../../s/sc/schwache_wechselwirkung.html" title="Schwache Wechselwirkung">schwachen</A> und <A HREF="../../s/st/starke_wechselwirkung.html" title="Starke Wechselwirkung">starken Wechselwirkung</A> beschreiben, sind nicht invariant bezüglich einer Zeitumkehr. Zu einem Prozess im Bereich der <A HREF="../../k/ke/kernphysik.html" title="Kernphysik">Kern-</A> und <A HREF="../../t/te/teilchenphysik.html" title="Teilchenphysik">Elementarteilchenphysik</A> ist der zeitumgekehrte daher nicht unbedingt mit den Gesetzen der Physik verträglich. Das <A HREF="../../c/cp/cpt_theorem.html" title="CPT-Theorem">CPT-Theorem</A> besagt, dass der Prozess wieder in Einklang mit den Naturgesetzen steht, wenn er nicht nur zeitumgekehrt sondern zusätzlich spiegelbildlich betrachtet und aus <A HREF="../../a/an/antimaterie.html" title="Antimaterie">Antimaterie</A> aufgebaut wird.<p> Im Rahmen des Formalismus der Beschreibung von Antimaterie sind <A HREF="../../a/an/antiteilchen.html" title="Antiteilchen">Antiteilchen</A> gleichwertig zu gewöhnliche Teilchen, die sich in gewissem Sinne rückwärts in der Zeit bewegen. In diesem Sinne hat die <A HREF="../../a/an/annihilation.html" title="Annihilation">Paarvernichtung</A> von einem Teilchen mit seinem Antiteilchen eine formale Ähnlichkeit mit einem einzigen Teilchen, das sich an dieser Stelle in die Vergangenheit zurückzubewegen beginnt, so dass es dort doppelt und in der Zukunft gar nicht existiert.<p> <A NAME="Die Grenzen des physikalischen Zeitbegriffs"><H3>Die Grenzen des physikalischen Zeitbegriffs</H3><p> Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass das Phänomen Zeit im Bereich der <A HREF="../../p/pl/planck_einheiten.html" title="Planck-Einheiten">Planck-Zeit</A> von 10<sup>-43</sup> s seine Eigenschaften als <A HREF="../../k/ko/kontinuum.html" title="Kontinuum">Kontinuum</A> verliert. So führt die konsequente Anwendung der bekannten physikalischen Gesetze zu dem Ergebnis, dass jeder Vorgang, der kürzer ist als die Planck-Zeit nur einem Objekt zugeordnet werden kann, das sofort zu einem <A HREF="../../s/sc/schwarzes_loch.html" title="Schwarzes Loch">schwarzen Loch</A> kollabieren muss (siehe <A HREF="../../p/pl/planck_einheiten.html" title="Planck-Einheiten">Planck-Einheiten</A>). Diese Überlegung zeigt, dass die bekannten physikalischen Gesetze jenseits der Planck-Zeit versagen. Eine Klärung der damit verbundenen Fragen erhofft man sich von einer noch zu entdeckenden Theorie der <A HREF="../../q/qu/quantengravitation.html" title="Quantengravitation">Quantengravitation</A>, die die beiden fundamentalen Theorien der Physik, die <A HREF="../../r/re/relativita_tstheorie.html" title="Relativitätstheorie">Relativitätstheorie</A> und die <A HREF="../../q/qu/quantenphysik.html" title="Quantenphysik">Quantenphysik</A>, vereinigen würde. In einer solchen Theorie wäre die Zeit im Bereich der Planck-Zeit möglicherweise quantisiert. So geht man beispielweise in der <A HREF="../../l/lo/loop_quantengravitation.html" title="Loop-Quantengravitation">Loop-Quantengravitation</A>, einem Kandidaten für die Theorie der Quantengravitation, davon aus, dass das Gefüge der Raumzeit ein vierdimensionales, schaumartiges <A HREF="../../s/sp/spin.html" title="Spin">Spin</A>-Netzwerk darstellt mit "Blasen" von der <A HREF="../../g/gr/gra_a_enordnung.html" title="Größenordnung">Größenordnung</A> der Planck-Einheiten. Allerdings darf man sich diesen "Schaum" nicht <em>in</em> Raum und Zeit eingebettet vorstellen, sondern der Schaum <em>ist</em> in dieser Theorie Raum und Zeit.<p> <A NAME="Zeit in der Astronomie"><H2>Zeit in der Astronomie</H2><p> In der <A HREF="../../a/as/astronomie.html" title="Astronomie">Astronomie</A> ist die <A HREF="../../z/ze/zeitmessung.html" title="Zeitmessung">Zeitmessung</A> eine der ältesten Zweige (siehe <A HREF="../../u/uh/uhr.html" title="Uhr">Uhr</A>). Dort wird zwischen einem <A HREF="../../s/so/sonnentag.html" title="Sonnentag">Sonnentag</A> und einem <A HREF="../../s/si/siderischer_tag.html" title="Siderischer Tag">Sterntag</A> unterschieden (die sich im Jahr um einen Tag unterscheiden, je nach Referenz). Der Sonnentag entspricht nicht exakt den Sekunden nach SI, was zu Schaltsekunden führt. Diese Probleme führten zur Einführung von verschiedenen Zeitskalen: <ul><li>TCB ist die <A HREF="../../e/ei/eigenzeit.html" title="Eigenzeit">Eigenzeit</A> des Schwerkraftzentrums des Sonnensystems. </li><li><A HREF="../../t/tc/tcg.html" title="TCG">TCG</A> gibt die Eigenzeit im <A HREF="../../m/mi/mittelpunkt.html" title="Mittelpunkt">Mittelpunkt</A> der <A HREF="../../e/er/erde.html" title="Erde">Erde</A> an<p> <dl><dd></li></ul><em>siehe auch:</em> <A HREF="../../z/ze/zeitdimension.html" title="Zeitdimension">Zeitdimension</A>, <A HREF="../../u/uh/uhr.html" title="Uhr">Uhr</A>, <A HREF="../../g/gm/gmt.html" title="GMT">GMT</A>, <A HREF="../../s/so/sommerzeit.html" title="Sommerzeit">MESZ</A> (Mitteleuropäische Sommerzeit)<p> </dd></dl><A NAME="Zeit in der Gesellschaft"><H2>Zeit in der Gesellschaft</H2><p> Verschiedene Gesellschaften unterscheiden sich sehr stark im Umgang mit der Zeit. In unserer westlichen Gesellschaft wird Zeit zu einem weiten Teil als Ressource angesehen, die man verwalten (<A HREF="../../z/ze/zeitmanagement.html" title="Zeitmanagement">Zeitmanagement</A>) und nutzen soll ("Zeit ist Geld", "Zeit verschwenden"). Zeitdruck und Zeitnot sind Hauptursachen für Streß, und die Beschleunigung ist Grundmaxime fast aller Lebensbereiche (<A HREF="../../f/fa/fast_food.html" title="Fast-Food">Fast Food</A>, Hochgeschwindigkeitszüge). Allerdings gibt es auch Gegenbewegungen, wie z.B. den Verein zur Verlangsamung der Zeit, oder die Slow-Food-Bewegung.<p> siehe auch: <A HREF="../../z/ze/zeitbudgetforschung.html" title="Zeitbudgetforschung">Zeitbudget-Forschung</A><p> <A NAME="Zeitmess-Systeme, Zeitrechnung"><H3>Zeitmess-Systeme, <A HREF="../../z/ze/zeitrechnung.html" title="Zeitrechnung">Zeitrechnung</A></H3><p> Es ist beachtlich, dass nahaezu alle Gesellschaften die Zeitmessung in <A HREF="../../s/se/sekunde.html" title="Sekunde">Sekunden</A> Minuten und Stunden übernommen hat, während die Jahreszählsysteme oft unterschiedliche Basen haben. <p> siehe auch: <A HREF="../../z/ze/zeitrechnung.html" title="Zeitrechnung">Zeitrechnung</A><p> <A NAME="Zeit in der Philosophie"><H2>Zeit in der Philosophie</H2><p> Nach <A HREF="../../i/im/immanuel_kant.html" title="Immanuel Kant">Immanuel Kant</A> ist Zeit ebenso wie der Raum eine Vorbedingung für Erfahrung und kann daher nicht Gegenstand von Erfahrung sein. Diese Einsicht beschreibt letztlich die Ursache für die Probleme, die wir als Menschen haben, wenn wir versuchen, die Eigenschaften von Zeit und Raum, die über die Relativitätstheorie entdeckt wurden, anschaulich zu erfassen.<p> <A NAME="Zeit in der Literatur"><H2>Zeit in der Literatur</H2><p> In der <A HREF="../../l/li/literatur.html" title="Literatur">Literatur</A>, besonders der <A HREF="../../s/sc/science_fiction_1.html" title="Science-Fiction">Science-Fiction</A> werden Abweichungen vom Fluss der Zeit behandelt. Wie auch in der <A HREF="../../p/ph/physik.html" title="Physik">Physik</A> ist Zeit Distanz zwischen Ereignissen, allerdings hier die subjektiv empfundene Distanz. Die Zeit wird allerdings nicht als kontinuierlich in einer <A HREF="../../r/ri/richtung.html" title="Richtung">Richtung</A> fließend gesehen und behandelt. Das klassische und bekannteste <A HREF="../../w/we/werk.html" title="Werk">Werk</A> der <A HREF="../../s/sc/science_fiction_1.html" title="Science-Fiction">Science-Fiction</A>-Literatur ist <A HREF="../../h/he/herbert_george_wells.html" title="Herbert George Wells">Herbert George Wells</A> <A HREF="../../z/ze/zeitmaschine.html" title="Zeitmaschine">Zeitmaschine</A>, in dem durch entsprechende, nicht näher beschriebene Techniken der kontinuierliche Fluss der Zeit manipuliert werden kann. Literatur dieser Art thematisiert auf diese Weise auch das <A HREF="../../k/ka/kausalprinzip.html" title="Kausalprinzip">Kausalitätsprinzip</A>.<p> Ein weiteres <A HREF="../../s/st/stilmittel.html" title="Stilmittel">Stilmittel</A> ist die rückwärtige Erzählung einer <A HREF="../../g/ge/geschichte.html" title="Geschichte">Geschichte</A>. Pfeil der Zeit von Martin Amis ist hierfür ein gutes Beispiel. Im <A HREF="../../f/fi/film.html" title="Film">Film</A> wurde dieses Stilmittel u. a. in <A HREF="../../m/me/memento__film_.html" title="Memento (Film)">Memento</A> verwendet. Diese Erzählweise dient der Aufbrechung der Seh- und Denkgewohnheiten und problematisiert ebenfalls die deterministische Sichtweise.<p> Ein Buch, das sich auf andere Weise mit der Zeit befasst, ist <A HREF="../../m/mo/momo.html" title="Momo">Momo</A> von <A HREF="../../m/mi/michael_ende.html" title="Michael Ende">Michael Ende</A>. In diesem Buch wird Zeit vor allem als erlebte Zeit betrachtet. In der Geschichte geht es um Zeitdiebe, die "grauen Herren", die den Menschen die Zeit stehlen, indem sie sie dazu bringen, Zeit zu sparen. Sie selbst leben dann von gestohlener, toter Zeit. Das Mädchen Momo besiegt die grauen Herren und gibt so den Menschen ihre Zeit wieder zurück.<p> <A NAME="Zeit in der Grammatik"><H2>Zeit in der Grammatik</H2><p> In verschiedenen Sprachen gibt es unterschiedliche Zeitformen, die unterschiedlich gebildet werden. In der hochdeutschen Sprache wird die Zeit auf drei verschiedene Weisen dargestellt. <ul><li>Die Zeitform des Verbs erlaubt die Unterscheidung von Gegenwart (<A HREF="../../p/pr/pra_sens.html" title="Präsens">Präsens</A>) und Vergangenheit (<A HREF="../../p/pr/pra_teritum.html" title="Präteritum">Präteritum</A>). Beispiele: <em>Ich gehe</em>. <em>Ich ging</em>. </li><li>Die Angabe von Hilfsverben (haben, sein) erlaubt die Unterscheidung von Vergangenheitsformen wie <A HREF="../../p/pe/perfekt.html" title="Perfekt">Perfekt</A> und <A HREF="../../p/pl/plusquamperfekt.html" title="Plusquamperfekt">Plusquamperfekt</A>. Beispiele: <em>Ich bin gegangen. Ich war gegangen.</em> Außerdem dienen Hilfsverben (werden) zu Darstellung der Zukunft (<A HREF="../../f/fu/futur.html" title="Futur">Futur</A>) Beispiele: <em>Ich werde gehen. Ich werde gegangen sein.</em> </li><li>Möglich ist eine explizite Angabe des Zeitpunktes oder Zeitraumes. Beispiele: <em>Jetzt gehe ich in die Schule. Morgen gehe ich in die Schule. Morgen werde ich in die Schule gehen. Es war gestern: Ich gehe da gerade die Straße entlang, da sehe ich einen Hundertzwanzigeuroschein.</em><p> </li></ul>Einen zeitlich anhaltenden Verlauf kann man auch mit <A HREF="../../p/pa/partizip.html" title="Partizip">Partizip</A> angeben. Beispiel: <em>Das fließende Wasser …</em><p> <A NAME="Die Hopi-Sprache: Eine Sprache ohne Zeit?"><H3>Die Hopi-Sprache: Eine Sprache ohne Zeit?</H3><p> Eine Untersuchung der Hopi-Sprache hat Benjamin Lee Whorf zu der umstrittenen Behauptung veranlasst, die Hopi-Sprache besitze kein Konzept für den Begriff der Zeit. Dies führte zur so genannten Sapir-Whorf-Hypothese oder linguistischen Relativitätsprinzip, nach der das Denken von den gesprochenen Sprachen abhängt.<p> Weblinks: <ul><li> <A HREF="http://www.muenster.de/~batrim/phil/data/SapirWhorf.htm" class="external">http://www.muenster.de/~batrim/phil/data/SapirWhorf.htm</A> </li><li> <A HREF="http://santana.uni-muenster.de/Linguistik/user/steiner/semindex/sapir.html<p>" class="external">http://santana.uni-muenster.de/Linguistik/user/steiner/semindex/sapir.html<p></A> </li></ul><A NAME="Zeit in der Umgangssprache"><H2>Zeit in der Umgangssprache</H2><p> In der <A HREF="../../u/um/umgangssprache.html" title="Umgangssprache">Umgangssprache</A> werden meist unbewusst viele philosophische Implikationen des Zeitbegriffs ausgedrückt. <ul><li> (keine) Zeit haben </li><li> Zeit vergeht (nicht) </li><li> sich (keine) Zeit nehmen </li><li> Zeit gewinnen/verlieren </li><li> jemandem Zeit schenken/stehlen </li><li> Zeit totschlagen<p> </li></ul>Diese Formulierungen drücken das subjektive Zeitempfinden aus und den Bezug zu den Ereignissen, die den Fluss der Zeit bestimmen. Gleichzeitig kommt im jeweiligen Gebrauch dieser Formulierungen eine Wertung von Ereignissen, Zuständen und der eigenen <A HREF="../../p/pe/person.html" title="Person">Person</A> zum Ausdruck. Die Zeit wird durch die Verwendung von Uhren zu einem auch zwischenmenschlichen Bezugssystem. Als vermeintlich neutrales Bezugssystem hat Zeit einen ähnlichen Charakter wie <A HREF="../../g/ge/geld.html" title="Geld">Geld</A>, indem die eigene Interessenlage und relative Wertung die scheinbar objektive und neutrale Funktion fast völlig überlagert. <p> Zur <A HREF="../../b/be/bedeutung.html" title="Bedeutung">Bedeutung</A> der Einführung von <A HREF="../../u/uh/uhr.html" title="Uhr">Uhren</A> und ihrem Verhältnis zu Werkzeugen vgl. <A HREF="../../j/jo/joseph_weizenbaum.html" title="Joseph Weizenbaum">Joseph Weizenbaum</A> Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft.<p> <A NAME="Zitate"><H2>Zitate</H2><p> <ul><li>Aurelius Augustinus (354-430): <em>„Was also ist ‚Zeit‘? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich es einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht.“</em> (Aus: A. Augustinus, Bekenntnisse (Confessiones), Buch II, Kapitel 14, <A HREF="../../3/39/397.html" title="397">397</A>) </li><li>Immanuel Kant (1724-1804): <em>„Die Zeit ist kein empirischer Begriff, der irgend von einer Erfahrung abgezogen worden. [...] Die Zeit ist eine notwendige Vorstellung, die allen Anschauungen zum Grunde liegt. “</em> (Aus: Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Der transzendentalen Ästhetik, Zweiter Abschnitt, Von der Zeit, <A HREF="../../1/17/1781.html" title="1781">1781</A>) </li><li>Martin Heidegger: <em>„Zeitlichkeit ist der Seinssinn der Sorge. Die Verfassung des Daseins und seine Weisen zu sein sind ontologisch nur möglich auf dem Grunde der Zeitlichkeit, abgesehen davon, ob dieses Seiende "in der Zeit" vorkommt oder nicht.“</em> (Aus: Martin Heidegger, Sein und Zeit, Max Niemeyer Verlag, Tübingen, 1984, S. 367) </li><li>Michael Ende: <em>„Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bißchen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit.“</em> (Aus: Michael Ende, Momo)<p> </li></ul><A NAME="Literatur"><H2>Literatur</H2><p> <ul><li>John D. Barrow: <em>Der Ursprung des Universums. Wie Raum, Zeit und Materie entstanden</em>. ISBN 3442150612 </li><li><A HREF="../../s/st/stephen_hawking.html" title="Stephen Hawking">Stephen W. Hawking</A>: <em>Die illustrierte Kurze Geschichte der Zeit</em>. ISBN 3499614871 </li><li>Julius T. Fraser: <em>Die Zeit. Auf den Spuren eines vertrauten und doch fremden Phänomens</em>, dtv München 1992, ISBN 342330023X<p> </li></ul><A NAME="Weblinks"><H2>Weblinks</H2><p> <ul><li><A HREF="http://www.maa.mhn.de/Scholar/dt_times.html" class="external">Astronomische Zeitmessung</A> </li><li><A HREF="http://www.ptb.de/de/blickpunkt/infoszurzeit/index.html" class="external">Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt zum Thema Zeit</A> </li><li><A HREF="http://www.spsbe.jhu.edu/evrgreen/egjournal/time.cfm" class="external">Das EvergreenJournal zum Thema Zeit und zum Kalender</A> </li><li><A HREF="http://www.sengpielaudio.com/UmrechZei.htm" class="external">Umrechnung der internationalen Zeit-Einheiten</A> </li><li><A HREF="http://www.sengpielaudio.com/Rechner-millisekunde.htm" class="external">Zeit-Umrechnung: Millisekunden und Mikrosekunden in Sekunden und andere Größen</A> </li><li><A HREF="http://archiv.christoph-hoffmann.de/ESS/Semi/DieZeit.pdf" class="external">Die Zeit (Seminarfacharbeit)</A> </li><li><A HREF="http://www.lsw.uni-heidelberg.de/users/amueller/zeit.html" class="external">Was ist Zeit?</A> </li><li><A HREF="http://www.longnow.org/" class="external">The Long Now Foundation</A> (englisch)<p> </li></ul><A NAME="Video"><H3>Video</H3><p> <ul><li><A HREF="http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v=alpha/centauri/v/&f=010304.rm&g2=1" class="external">Alpha Centauri: Was ist Zeit?</A> <A HREF="../../r/re/real_video.html" title="Real Video">RealPlayer</A>-Stream der Sendung aus der BR-Reihe <A HREF="../../a/al/alpha_centauri__tv_.html" title="Alpha Centauri (TV)">Alpha Centauri</A> </li><li><A HREF="http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v=alpha/centauri/v/&f=010610.rm&g2=1" class="external">Alpha Centauri: Was ist Gleichzeitigkeit?</A> </li><li><A HREF="http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v=alpha/centauri/v/&g2=1&f=040204.rm" class="external">Alpha Centauri: Was war der Äther?</A><p> </li></ul><p> <p> <p> <p> <p> <p> <p> <p> <p> <p></div><br><div id=footer><table border=0><tr><td> <small>Dies ist ein Artikel aus der freien Enzyklopädie <a href="http://de.wikipedia.org">Wikipedia</a>. Stand: August 2004. Der Artikel steht unter der <a href="http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt">GNU Free Documentation License</a>.</small></td></tr></table></div>