Baden (Land)
Baden war ein Land des Deutschen Reichs und (in veränderten Grenzen) der Bundesrepublik Deutschland. 1952 ging es im Bundesland Baden-Württemberg auf.
Geographische Lage
Baden liegt im Südwesten Deutschlands.
Das Land erstreckte sich längs des Rheins von Konstanz über Lörrach und Karlsruhe bis zur größten Stadt Mannheim, mit einer Fortsetzung bis an den Main bei Wertheim. Es grenzte an das französische (1871-1918 deutsche) Elsass im Westen, an die Schweiz im Süden, die Pfalz im Nordwesten, Hessen und Bayern im Nordosten. Die östliche Grenze nach Württemberg (Schwaben) verlief auf den Höhen des Schwarzwaldes. Zentrale Landschaft Badens mit den meisten großen Städten ist die oberrheinische Tiefebene.
Karlsruhe, die frühere Hauptstadt Badens, war ab 1715 Residenz zunächst der Markgrafen von Baden-Durlach und später der Großherzöge von Baden, sowie bis zum Ende des zweiten Weltkrieges Hauptstadt des 1918 gegründeten Freistaates beziehungsweise der Demokratischen Republik Baden.
Großstädte auf badischem Gebiet sind (von Nord nach Süd): Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim und Freiburg im Breisgau. Größere Mittelstädte in Baden sind (von Nord nach Süd): Baden-Baden, Offenburg, Villingen-Schwenningen (jedoch nur der Stadtteil Villingen; Schwenningen war württembergisch) und Konstanz.
Landschaften in Baden:
Der Name stammt von den Markgrafen von Baden, einer im 12. Jahrhundert etablierten Seitenlinie der Herzöge von Zähringen. Hermann II war der erste Zähringer, der sich nach dem neuen Stammsitz, der Burg Hohenbaden hoch über den Thermalbädern der damaligen Stadt Baden (heute Baden-Baden), Markgraf von Baden nannte. Herrschaftsgebiete der badischen Markgrafschaften waren Baden-Durlach (bei Karlsruhe), Baden-Baden, Baden-Hachberg bei Emmendingen sowie Sausenburg-Rötteln bei Lörrach. Letztere Herrschaft bestand aus Besitzungen zwischen Lörrach bis südlich Freiburg und ist heute als Markgräflerland bekannt.
Von 1535 bis 1771 war die Herrschaft in die Linien Baden-Durlach (evangelisch) und Baden-Baden (katholisch) geteilt.
Markgraf Ludwig Wilhelm, der so genannte "Türkenlouis" (1677 bis 1707) machte Rastatt zu seiner Residenz, Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach das 1715 erbaute Karlsruhe. Karl Friedrich von Baden-Durlach erbte 1771 die Besitzungen der erloschenen Linie Baden-Baden.
Unter der Protektion Napoleonss entstand in den Jahren 1803 (Karl Friedrich wird Kurfürst) und 1806 (Karl Friedrich wird Großherzog) aus vielen kleinen Fürstentümern, geistlichen Gebieten und Reichsstädten das neue badische Staatsgebiet, welches mindestens die fünffache Fläche des ursprünglichen hatte.
Hinzu kamen:
Städte und Regionen
Geschichte
Auf diesem Wege kam Baden, das bis dahin keine eigene höhere Bildungsstätte verfügte, auch in den Besitz der beiden Universitäten Freiburg und Heidelberg.
Im 19. Jahrhundert konnten sich in Baden Demokratie und Parlamentarismus freier entwickeln als anderswo. 1818 erhielt das Großherzogtum auch eine liberale Verfassung.
1845 Gab es einen Hofskandal um die Geschichte von Caspar Hauser.
In den Jahren 1848 und 1849 kam es neben anderen Staaten des Deutschen Bundes auch in Baden zur so genannten Badischen Revolution (Märzrevolution).
1871 tritt Baden dem Deutschen Reich bei und blieb in seinen Grenzen trotz württembergischer Versuche, im Dritten Reich die Vereinigung herbeizuführen, bis zum Ende des 2. Weltkrieges unverändert.
Nach dem zweiten Weltkrieg war Baden zunächst geteilt.
- Nordbaden, entspricht in etwa dem heutigen Regierungsbezirk Karlsruhe, bildete mit Nordwürttemberg das Land Württemberg-Baden (Hauptstadt Stuttgart) in der amerikanischen Zone.
- Südbaden, entspricht in etwa dem heutigen Regierungsbezirk Freiburg, bildete das Land Baden mit der Hauptstadt Freiburg im Breisgau und war Teil der französischen Besatzungszone. Ministerpräsident dieses Landes war Leo Wohleb.
1970 kam es aufgrund einer Klage nochmals zu einer Volksabstimmung, an der sich diesmal nur die Badener (und nicht die Württemberger) beteiligen durften. Eine überwältigende Mehrheit war allerdings für den Verbleib in Baden-Württemberg.
Die 1952 gebildeten Regierungsbezirke Nordbaden und Südbaden griffen die Grenzen des alten Landes Baden wieder auf. Mit der Kreisreform, die zum 1. Januar 1973 vollzogen wurde, veränderten sich die Zuständigkeiten der beiden Regierungspräsidien in Karlsruhe und Freiburg, so dass die Regierungsbezirke in Karlsruhe bzw. Freiburg entsprechend umbenannt wurden. Die alten Grenzen des Landes Baden spiegeln sich heute noch darin wieder, dass es einen eigenstaendigen Badischen Sportbund gibt und dass es eine eigenstaendige Evangelischen Landeskirche in Baden gibt.
Bis 1945 war das Land Baden verwaltungsmäßig in 4 Landeskommissärbezirke eingeteilt, die sich in Stadt- und Landkreise unterteilten.
Die Staatsoberhäupter (Markgrafen, Kurfürsten und Großherzöge) von Baden von 1738 bis zum Ende des ersten Weltkriegs 1918 waren:
s. Badisch
Nach dem Zusammenschluss von Baden und Württemberg (Schwaben) zum Bundesland Baden-Württemberg, sind manche Sprüche entstanden, die das besondere Verhältnis der Badner zu den Schwaben ausdrücken. Sie sollen jedoch mit Augenzwinkern und nicht als Affront gegen die Schwaben verstanden werden:
Beispiele:
siehe auch: Badischer Wein
Die korrekte Bezeichnung für einen Einwohner Badens ist Badener, nicht Badenser.
Das Lied der Badener ist aus der Melodie des Lied der Sachsen entstanden. Das Badnerlied ist heute Ausdruck der Verbundenheit mit dem Heimatland und ebenfalls humoristisch-anarchisches Mittel der Abgrenzung zur künstlichen Verwaltungseinheit Baden-Württemberg, wie in zahlreichen inoffiziellen Liedstrophen belegt (siehe auch www.bfsbw.de)Verwaltungsgliederung bis 1938
Landeskommissärbezirk Konstanz
Landeskommissärbezirk Freiburg
Landeskommissärbezirk Karlsruhe
Landeskommissärbezirk Mannheim
Verwaltungsgliederung ab 1938
Landeskommissärbezirk Mannheim
Stadtkreise:
Landkreise:
Landeskommissärbezirk Karlsruhe
Stadtkreise:
Landkreise:
Landeskommissärbezirk Freiburg
Stadtkreise:
Landkreise:
Landeskommissärbezirk Konstanz
Stadtkreise:
Landkreise:
Politik
Regierungschefs bzw. Staatsminister des Großherzogtums waren:
Die Staatspräsidenten der Republik Baden 1918 - 1945:Sprache
Badische Sprüche
Weinbau
In Baden spielt der Weinbaubau eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Tourismus
Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist der Tourismus, insbesondere im Schwarzwald.Sonstige Anmerkungen